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0681 - In Satans Zeichen

0681 - In Satans Zeichen

Titel: 0681 - In Satans Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ließ, wo der Polizist gewohnt hatte…?
    Da gab es vielleicht Hinweise auf die Sekte, sofern Bonavista ihr tatsächlich angehört hatte. Das wurde für Ted immer wahrscheinlicher.
    Er durchblätterte Akten. Tatsächlich hatte Bonavista sich mit diversen Fällen befasst, die auf die Sekte hindeuteten, aber alles war äußerst vage gehalten - gerade so, als habe Bonavista alles versucht, die Ermittlungsarbeit in die Länge zu ziehen oder zu sabotieren.
    Ted grinste. Sein Gespür hatte ihn mal wieder richtig gelenkt.
    Und Nicole hatte Recht!
    Aber hier im Büro fand Ted keine brauchbaren Hinweise. Er musste sich also doch um die Privatwohnung des Capitanos kümmern. Den Schlüsselbund steckte er gleich ein. Ein Kontrollblick über den Schreibtisch - kein Foto! Also keine Frau oder Freundin, keine sonstige Verwandtschaft?
    Um so besser!
    Wenn auch ungewöhnlich. Ted versuchte sich zu erinnern, ob er damals oder heute an Bonavistas Finger einen Ehe-, Verlobungs- oder Freundschaftsring gesehen hatte. Aber da streikte sein Gedächtnis. Er hatte ja auch nicht damit rechnen können, dass diese Information plötzlich wichtig werden könnte.
    Ein Telefonverzeichnis gab es auf dem Schreibtisch auch. Ted checkte es durch. Neben den dienstlichen Durchwahlnummern sämtlicher Angehöriger dieser Polizeistation gab es auch die Privatanschlüsse - und die Privatadressen!
    »Sehr nützlich, wenn man mal eben einen Kollegen von zu Hause abholen muss und seine Adresse nicht im Kopf hat«, schmunzelte Ted im Selbstgespräch, prägte sich die Adresse ein und warf einen Blick auf den Stadtplan an der Bürowand. Er ignorierte die vielen kleinen bunten Fähnchen, die überall eingepickt waren, und die auf der versiegelten Planfläche mit wasserlöslichen Farbstiften eingetragenen Markierungen, suchte nach der Straße und wurde fündig.
    »Praktisch, so eine Büroausstattung«, murmelte er. »Dann wollen wir doch mal sehen, ob es in Meister Giorgios Hütte mehr zu finden gibt…«
    Er verließ das Büro, hatte dabei noch einmal das Glück, allein auf dem Korridor zu sein, und war Minuten später draußen auf der Straße.
    Er erinnerte sich an Nicole und das vereinbarte Treffen in der Trattoria. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass die vereinbarten zwei Stunden bereits überschritten waren. Hatte sein Aufenthalt in der Präfektur tatsächlich so lange gedauert?
    Er eilte zum Treffpunkt.
    Von Nicole war nichts zu sehen.
    Die Bedienung konnte sich zwar an sie erinnern, als sie mit Ted und dem Capitano vor Stunden hier gewesen war, aber diese schlanke Frau im schwarzen, offenherzigen Overall war seither nicht wieder hier aufgetaucht.
    »Wenn sie sich noch zeigt, richten Sie ihr bitte aus, dass ich zu dieser Adresse gefahren bin.« Ted kritzelte Straße und Hausnummer auf einen Bierdeckel und legte einen 50000-Lire-Schein dazu. Ein nicht gerade kleines Trinkgeld, das die Serviererin erfreut lächeln ließ. »Wenn ich in… sagen wir, von jetzt an zwei Stunden nicht wieder hier bin, soll sie bitte zu der Adresse kommen.«
    »Um die Zeit habe ich aber schon Feierabend.«
    Ted legte noch zwei Zwanzigtausender dazu. »Für Ihre Ablösung, als kleine Aufmunterung.«
    »Sie können sich auf uns verlassen«, versicherte die Serviererin.
    Ted kehrte zu seinem Rolls-Royce zurück und machte sich auf den Weg.
    ***
    Insanto Oktomala leckte seine Wunden. Die Waffe dieses Ted Ewigk hatte ihn zwar nicht wirklich ernsthaft verletzt, aber diese Verletzungen waren recht schmerzhaft. Er arbeitete daran, sie auszuheilen. Doch das war einfacher gedacht als getan. Ihm fehlte einiges an Kraft. Dass er zweimal die Gestalt von Bonavista angenommen hatte, hatte ihm eine Menge abgefordert. Er war kein Asmodis oder Astardis, denen Metamorphosen spielend leicht fielen.
    Er brauchte wieder Lebenskraft.
    Blut, Leben und Seele eines neuen Opfers.
    Oktomala wusste, dass eine neue Beschwörung bevorstand. Aber er wusste auch, dass die Kraft, die er daraus ziehen konnte, nicht reichen würde, das zu ersetzen, was er in den letzten Stunden verloren hatte.
    Er brauchte mehr.
    Da war es gut, dass er dieses Menschlein mitgebracht hatte, als er vor Ted Ewigk fliehen musste.
    Ein zweites Opfer!
    Kaum gedacht, fühlte er bereits den Ruf der Beschwörung. Sie hatten sich bereits versammelt, seine Anhänger. Sein Fanclub.
    Sie riefen nach ihrem Herrn, um ihm zu huldigen und ihm das Opfer darzubringen, das ihm zustand.
    »Narren«, zischte er.
    Er hatte einen von ihnen getötet und das

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