0681 - In Satans Zeichen
Gelenke.
Sie registrierte alles wie in einem Alptraum, fast so, als sei sie selbst überhaupt nicht betroffen. Rote Wirbel tanzten vor ihren Augen, alles war verschleiert, und der Schmerz brachte sie beinahe um. Als sie endlich wieder einigermaßen klar denken konnte, hatte sie den Kampf endgültig verloren.
Sie kam nicht mehr frei.
Der Kuttenträger, der vorhin den Befehl hervorgestoßen hatte und der Anführer der Sekte zu sein schien, gab weitere Anweisungen. »Bringt unsere Mitbrüder wieder ins dunkle Licht des Kraken, damit wir das Ritual beginnen können.«
Hoffentlich, dachte Nicole, habe ich jedesmal fest genug zugeschlagen, dass es noch möglichst lange dauert, bis die Burschen wieder wach sind.
Aber auch das war nur noch ein Aufschub.
***
Der Würgegriff raubte Ted allmählich die Besinnung. Erst bunte, dann dunkle Flecken tanzten vor seinen Augen. Er bekam kaum noch Luft. Gib einfach auf, raunte eine Stimme in seinem Unterbewusstsein. Du hast verloren. Er hat dich ausgetrickst. Diesmal ist es vorbei. Wozu noch kämpfen?
Um weiterzuleben!
Ted hatte nie in seinem Leben aufgegeben. Und er tat es auch jetzt nicht. Diese unterbewusste Stimme -das konnten nicht seine eigenen Gedanken sein. Die musste ihm der Dämon eingeflüstert haben, damit er den Kampf verloren gab!
»Niemals!«, keuchte er mit dem Rest Atemluft, den er noch besaß.
Und plötzlich bekam er den Blaster wieder zu fassen, den er verloren hatte.
Er konzentrierte sich darauf, ihn festzuhalten. Wo war der Schalter? Gegendrücken! Ihn in die andere Einstellung schieben! Von »Betäubung« zurück auf »Laser«!
Und dann drauf halten!
Sein Zeigefinger drückte den Feuerknopf. Der Abstrahlpol in der Mündung der Waffe jagte den blassroten, nadelfeinen Strahl hinaus und schnitt durch Gewebe. Etwas kreischte und röchelte. Verbranntes Fleisch stank, brodelndes Dämonenblut verdampfte zischend. Von einem Moment zum anderen ließ der tödliche Druck um Teds Hals nach.
Er schoss immer noch!
Der Laserstrahl ging durch den Dämonenkörper hindurch und richtete an Wand und Einrichtung des Aufenthaltsraums Zerstörungen an. Im letzten Moment begriff Ted, dass er Gefahr lief, auch die drei Polizisten zu verletzen, weil er halbblind war und kaum sah, wohin der Strahl wirklich ging.
Er nahm den Finger vom Strahlkontakt.
Der auf Dauerfeuer gestellte Energiefinger erlosch.
Ein kreischender Dämon tobte durch den Raum, hatte Ted Ewigk bereits losgelassen und schlug mit seinen Tentakeln in wildem Schmerz nach seinem Gegner. Wieder hob Ted die Waffe.
»Jetzt!«, stieß er hervor. »In den ORONTHOS mit dir!«
Der Strahl verfehlte den Krakendämon, der sich mit einem Ruck vorwärts warf, Battista umschlang und -Und dann stank es auch noch nach Schwefel in dem verwüsteten Raum, in dem verschmorte, abgetrennte Fleischfetzen des Dämons herumlagen und schwarze, stinkende Blutspritzer den Fußboden verätzten.
»Verdammt!«, brüllte Ted wütend auf.
Der Dämon hatte sich fort teleportiert!
Er war geflohen!
Aber nicht allein. Er hatte ein Opfer mitgenommen. Giancarlo Battista war verschwunden.
»Das hat mir gerade noch gefehlt«, keuchte Ted. »Zur Hölle, klappt denn diesmal überhaupt nichts ?«
Erst starb Bonavista. Dann wurde Battista entführt. Ted selbst sah besser zu, dass er schnellstens aus der Präfektur verschwand, ehe noch jemand herkam, weil ihn der Kampflärm alarmiert hatte.
Und Hinweise auf die Sekte oder den Dämon selbst gab es auch nicht. Der hatte sich in Sicherheit gebracht, und dass er hier in Bonavistas Gestalt aufgetaucht war, bewies zu allem Überfluss auch noch, dass Nicole seine Spur nicht hatte finden können, denn sonst wäre auch sie bestimmt hier aufgetaucht.
»Da rettet man die Erde, übersteht Zeitparadoxa und den eigenen Tod im explodierenden Raumschiff, dreht der DYNASTIE DER EWIGEN eine lange Nase, wird selbst mit den gewaltigsten Ungeheuern fertig, und so ein kleiner Scheißer stellt einen vor unlösbare Probleme! Das gibt's doch gar nicht!«
Er lehnte sich gegen die Wand. Auf einem Sideboard stand die Grappa-Flasche. Er konnte sich nicht entsinnen, wann er sie da abgestellt hatte, und er begriff auch nicht, wieso sie beim Herumtoben des Dämons nicht umgestürzt war. Aber er nahm einen gewaltigen Schluck, schüttelte sich, weil das Zeug ihm überhaupt nicht schmeckte, aber glühend heiß rann es die Kehle 'runter und brachte sein Inneres neu in Schwung.
Der Schluck musste dann aber auch reichen, weil er
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