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0692 - Herr der Schattenburg

0692 - Herr der Schattenburg

Titel: 0692 - Herr der Schattenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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blitzten, wenn sie gedreht wurden, so daß ihre unteren Seiten nach oben lagen.
    Die Welt um Ann herum war völlig normal, eine Nacht wie tausend andere auch.
    Und trotzdem anders…
    Das lag aber weniger an der Nacht als an ihr. Sie konnte damit nicht fertigwerden. Es war wie ein Unglück über sie hinweggebraust, das sie nicht fassen konnte.
    Geister der Nacht…
    Daran hatte sie nie geglaubt, jetzt sah sie es anders. Vor allen Dingen bei Vollmond würden sie sich zeigen und lautlos ihre Verstecke verlassen, um den Menschen Angst und Panik zu bringen.
    Du bist verrückt. Sie schalt sich eine Närrin. Du bist wirklich verrückt, Ann.
    Entschlossen umklammerte sie den Tragering des Abfalleimers und hob das Gefäß wieder an.
    Sie wollte zurück, die Tür verrammeln, sich in die Insel zurückziehen, dort warten, bis es hell wurde, dann weiterfahren, und sie suchte besonders den Schutz ihres Mannes.
    Fred würde die Dinge anders sehen, ganz anders…
    Nach drei Schritten blieb sie stehen. Es war kein abruptes Unterbrechen der Bewegungen, ihre Schritte liefen einfach normal aus, weil sie etwas gehört hatte.
    Es klang völlig normal, es paßte auch hierher, dennoch hatte es in dieser Minute etwas Bedrohliches an sich, wobei Ann überhaupt keine Erklärung wußte.
    Ein Wagen hatte den Motorway verlassen, war in den schmalen, schneisenartigen Weg abgebogen, und der Fahrer löschte genau in dem Augenblick das Licht, als sein Auto auf den Parkplatz fuhr.
    Ann sah, wie die helle Wand der beiden Scheinwerfer regelrecht zusammenfiel und das Fahrzeug in tiefe Dunkelheit tauchte.
    Schluß…
    Der Wagen blieb am Rand stehen. Er rollte auch nicht näher, sondern hatte im Scheitelpunkt dieser leichten Kurve angehalten, ohne daß die Türen aufgestoßen wurden, um den Fahrer oder Beifahrer zu entlassen. Da bewegte sich nichts.
    Ann schaute hin.
    Auch wenn die Scheinwerfer verloschen waren, ging sie davon aus, daß sie gesehen worden war.
    Und sie schaute ebenfalls.
    Es ist nur ein normales Auto, sagte sie sich, nur ein normales Auto. Nichts Besonderes, wirklich nichts…
    War es das denn?
    Das Zittern überfiel sie plötzlich. Den Grund konnte sie nicht sofort nennen, sie schob diese Reaktion einzig und allein auf das Vorhandensein des neuen Fahrzeugs.
    Es flößte ihr Furcht ein…
    Für sie war ein Auto stets ein Gegenstand, der allein zur bequemen Fortbewegung diente. Sie sah es nicht als ein Prestigeobjekt an, sie stand ihm neutral gegenüber.
    Jetzt nicht…
    Der Wagen strahlte etwas aus. Ann konnte nicht genau sagen, was sie daran störte, sie hätte es nicht in Worte fassen können, aber irgendwo hatte er etwas Schreckliches an sich, was so gar nicht dem entsprach, was normalerweise von einem Fahrzeug ausging.
    Sie fühlte sich bedroht!
    Das genau war es. Allein das Vorhandensein des Fahrzeugs sah sie als eine Bedrohung an. Wieder rann ein kalter Schauer über ihren Rücken, und sie hatte das Gefühl, als wäre alles gegen sie verschworen, sogar der Himmel, der ihr so mächtig wie eine dunkle Steinwand vorkam, die sich jeden Augenblick niedersenken und sie erdrücken konnte.
    Warum stieg niemand aus?
    Warum zündete sich keiner eine Zigarette an?
    Sie hätte diesen Vorgang als eine Entwarnung ihrer Nerven angesehen, weil er eben so normal war.
    Das alles geschah nicht.
    Auch die vordere Scheibe war dunkel. Sie hob sich kaum von der schwarzen Kühlerhaube ab. Wer auch immer in diesem Fahrzeug saß, er führte nichts Gutes im Schilde.
    Dieser Rastplatz gefiel ihr nicht mehr. Sie wollte ihn verlassen, sie würde hier keine Nacht verbringen, auch wenn es eben die Nacht der Silberhochzeit war.
    Verschwinden, sich einen anderen Platz suchen. Schließlich waren sie und ihr Mann mobil.
    Ann Morland schaffte es, sich wieder in Bewegung zu setzen. Dabei kam es ihr vor, als hätte sie Stunden auf dem Fleck gestanden und gegen den fremden Wagen gestarrt.
    Als sie die Tür erreichte, floß ihr Atem als Keuchen gegen die Außenwand des Fahrzeugs. Von innen hörte sie nichts. Für die Dauer einer fürchterlich langen Sekunde hatte sie das Gefühl, als wäre ihrem Mann etwas passiert, was im Prinzip Unsinn war, denn das hätte sie trotz ihrer Angst einfach mitbekommen müssen.
    Ann öffnete. Sie bewegte sich zu hastig, und der Eimer schepperte noch über die seitliche Verkleidung.
    »Ah, da bist du ja…«
    Ann hörte die vertraute Stimme ihres Mannes. Sie hätte jetzt eigentlich beruhigt sein müssen, aber sie war es nicht, zu stark

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