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07 - komplett

07 - komplett

Titel: 07 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 4 Romane
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stark genug, den Versuch zu wagen, ihr Leben noch einmal von vorn zu beginnen? Konnte sie es wagen, wieder zu hoffen?
    Sie hängte sich den Korb über den Arm und folgte dem jungen Paar zum Haus. Als sie sich der Kiesauffahrt näherte, hörte sie Hufschlag. Sie wandte sich um und sah Dominick auf sich zugaloppieren.
    Es raubte ihr den Atem, ihn zu beobachten. Er sah blendend aus, und so stark.
    Immer schon war er ein guter Reiter gewesen, nun schien er eins mit dem Pferd zu sein, so elegant bewegte er sich. Er trug keinen Hut, sein Haar schimmerte wie Gold im grauen Licht und fiel ihm zerzaust in die Stirn. Das Pferd versuchte auszubrechen, und er zog lachend die Zügel an – es war ein Klang schierer Lebensfreude und Freiheit.
    Auch Mary musste lachen. Er brachte das widerspenstige Pferd zum Stehen, und sie ging zu ihm hinüber.
    „Deshalb bist du heute Morgen also verschwunden – weil du ausreiten wolltest“, sagte Mary. „Ich hätte es wissen müssen.“
    Dominick tätschelte den samtig glänzenden Hals des tänzelnden Pferdes. „Tante Beatrice meinte, der Arme sei seit längerer Zeit nicht mehr geritten worden. Also habe ich ihn zum Dorf galoppieren lassen.“
    Und Dominick war ein guter Reiter, wie Mary wusste. Um ihre plötzliche Röte zu verbergen, strich sie dem Pferd über das samtige Maul. „Bist du sicher, dass du diesen Ausritt nicht bloß unternommen hast, damit du dem Sammeln von Zweigen für die Weihnachtsdekoration entgehen kannst?“
    Lachend schwang er sich aus dem Sattel. Er stand so nah neben ihr, dass sie seine Wärme in der kalten Luft spürte, seinen betörend maskulinen Duft nach Seife, Leder und purer Männlichkeit wahrnahm. „Ich hatte sehr wichtige und dringende Besorgungen zu erledigen, lass dir das gesagt sein. Außerdem scheint mir, du bist auch ohne mich hervorragend beim Zweigesammeln zurechtgekommen.“
    „Ginny und dein Cousin haben mir geholfen.“
    Er nahm ihr den schweren Korb ab und reichte die Zügel des Pferdes einem herbeilaufenden Stallburschen. „Wie geht es unserem durchgebrannten Liebespärchen?“
    „Sie haben eingesehen, dass ihr Handeln falsch war, wie ich mit Freude feststellen kann. Ginny ist Captain Heelis immer noch zugetan, aber sie hat begriffen, dass sie zunächst ihr Auskommen sichern müssen, bevor sie heiraten können.“
    „Ich bin mir sicher, ihre Zukunft sieht bald nicht mehr so düster aus, wie alle befürchten.“
    Mary sah ihn verwundert an. „Du führst doch etwas im Schilde, Dominick.“
    „Nein, natürlich nicht. Ich bin so unschuldig wie ein neugeborenes Lamm, und es verletzt mich, dass du annimmst, ich könnte etwas im Schilde führen.“
    „Ha! Du, Lord Amesby, bist ganz gewiss kein Unschuldslamm.“
    Dominick fasste sie unvermittelt an der Hand und zog sie hinter die Hausecke. Dort stellte er den Korb ab und nahm sie in die Arme, um sie gleich darauf heiß und stürmisch zu küssen.
    Verlangen wallte in ihr auf, ihr Herz pochte lauter als der Hufschlag des Pferdes. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, schob die Hände in sein zerzaustes Haar und erwiderte seinen Kuss mit der gleichen flammenden Leidenschaft.
    „Vergangene Nacht schien dir meine mangelnde Unschuld gleich zu sein“, sagte er leise, während er seinen Mund über ihren Hals wandern ließ und die empfindliche Stelle unter ihrem Ohr küsste. Seine Zungenspitze kitzelte ihr Ohrläppchen.
    „Oh, halt den Mund und küss mich“, sagte sie, griff nach seinem Mantelaufschlag und zog ihn an sich. Sie kannte nun die Antwort auf ihre frühere Frage – sie wollte einen Neuanfang wagen. Wieder an die Macht der Liebe glauben. Mit ihm.
    Dominick lachte rau. „Was immer Mylady befiehlt.“
    Dominick lag neben Mary im Bett. Sie schlief. Er lauschte ihren leisen Atemzügen und der Stille im Haus. Bald schon würde die Stille weichen, die Hausbewohner erwachen und er Mary verlassen müssen. Doch die kostbaren Momente mit ihr konnte er in seinem Herzen bewahren.
    Es hatte ihm einen Stich versetzt, als sie ihn nach seinem Ausritt so herzlich begrüßte, ihn so voller Leidenschaft küsste. Er hatte Gefühle verspürt, die er für immer erloschen glaubte – Hoffnung, Freude. Liebe. Den wahren Geist der Weihnacht. Ihm war sogar der Gedanke gekommen, vielleicht doch eine Familie zu gründen, möglicherweise doch ein guter Gatte sein zu können, vielleicht sogar ein guter Vater zu werden.
    Aber nur vielleicht ...
    Mary seufzte im Schlaf und schmiegte sich enger an ihn. Sie vertraute ihm

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