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0703 - Jagd der Outsider

Titel: 0703 - Jagd der Outsider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwierig, ihn zu belügen.
    Man hat euch die Gefühle genommen! Ihr lacht nicht, ihr könnt nicht weinen, ihr wißt nicht, was schön ist im Leben eines Menschen. Selbst eure Liebesakte sind wie die der Tiere.
    Jocelyn grinste und überquerte auf der Hochbrücke den Platz.
    Rund um ihn lasen viele andere Menschen den Text. Auch sie wußten, daß ihn ein Kranker abgefaßt haben mußte, denn er sprach von Dingen und Begriffen, die zu den Worten und den Erscheinungsformen der Kranken gehörten.
    Ihr laßt die Natur verkommen!
    Man sagt euch nicht, daß es überall in der Welt eine Schönheit gibt, die nicht zerstörbar ist. Unausgesetzt belügen euch die Regierungsbeamten. Ihr wißt nicht, was ihr versäumt! Ihr seid die wahren Armen im Geiste. Die Ärmsten dieses Jahrhunderts!
    Jocelyn kam an dem dunklen Gebäude eines Stummhauses vorbei, ging von der Rampe herunter und orientierte sich. Dann sah er seinen Gleiter stehen und ging darauf zu. Er las weiter.
    Wir, die von euch als Kranke bezeichnet werden, wissen alles.
    Wir werden euch helfen, auch wenn ihr es nicht wollt. Wir werden nacheinander alle Männer und Frauen eliminieren, die euch betrügen. Nur durch das Chaos kann die alte, gute Ordnung wieder eingeführt werden, in der auch alle Gefühle ihren berechtigten Platz haben.
    „Sehr interessant!" kommentierte Jocelyn brummend.
    Für ihn als den Jäger gab es zwei Möglichkeiten. Entweder war der Kranke ein Angehöriger einer organisierten Gruppe - dann war damit zu rechnen, daß einige von ihnen hier in der Stadt ihr Unwesen trieben.
    Oder er war Einzelgänger wie Jocelyn selbst - dann fühlte er sich stark und war ein ernst zu nehmender Gegner. Jocelyn las den Rest des Textes und versuchte, die Wahrheit zu erkennen.
    Wir Kämpfer von der Gruppe Regeneration sind die Sendboten des Chaos, die Apokalyptischen Reiter der Zukunft im Untergang.
    Aus diesem Untergang wird die Menschheit hervorgehen wie ein Phönix. Sie wird sich und ihre Gefühle wieder entdecken.
    „Natürlich keine Unterschrift!"erreichte den Gleiter und blieb stehen. Hier, in der Menschenmenge und im Betrieb der Stadt, war er ebenso unsichtbar wie seine Jagdbeute. Das machte die Auseinandersetzung noch spannender und aufregender. Es war die Jagd, die ihn reizte, nicht die Hinrichtung. Diese galt in seinen Überlegungen nur als logischer Abschluß der komplizierten Zeremonie, die immer neue Varianten der Verfolgung erforderte.
    Jocelyn schaltete den Interkom des Gleiters ein und rief Crystal.
    Auch in ihren Augen sah er die Erregung der Jagd.
    „Eine Rakete ist für diese Stadt zuwenig", sagte Jocelyn. „Ich rechne damit, daß mehrere von ihnen gezündet und hochgejagt werden."
    „Der Detektor ist bereits eingeschaltet. Ich bin auf der Fahrt zum Treffpunkt", erwiderte die junge Frau.
    „Ich starte gerade dorthin. Vielleicht sind es mehrere Kranke!"
    sagte er scharf. „Hast du etwas herausgefunden?"
    „Nein. Ich warte noch auf einen Zufall."
    „Auf einen Zufall werden wir lange warten müssen." Jocelyn startete den Gleiter und reihte sich in den Verkehr ein. Aus der Luft segelten die letzten Handzettel herunter. Einige Gleiter, beschädigt durch glühende oder scharfkantige Raketenstücke, standen mitten auf der Fahrbahn und wurden gerade abgeschleppt. Überall hatten sich kleine Gruppen von Terranern gebildet, die Flugblätter in den Händen hielten und diskutierten.
    Von zwei verschiedenen Punkten aus näherten sich die Gleiter, von Hand gesteuert und nicht den Robotsteuerungen unterworfen, dem ausgemachten Treffpunkt. Jocelyn schwebte hoch über dem normalen Fahrstreifen und kurvte rücksichtslos an Gebäudeecken vorbei. Aber kein Polizeigleiter heftete sich auf seine Spur. Der Treffpunkt war der Rand eines hochgelegenen Parks, der eine Tiefgarage überdeckte.
    Crystal näherte sich in Schlangenlinien, aber keineswegs so schnell und auffällig. Sie warf ständig Blicke auf die Anzeigen des Detektors, der einen solchen einfachen Impuls wie die Zündbefehle an ein Pulvertriebwerk eindeutig registrieren, aber keinesfalls ebenso eindeutig lokalisieren konnte.
    Sowohl Jocelyn als auch Crystal blickten aus dem Gleiter nach unten. Sie sahen die vielfältigen Bewegungen von Menschengruppen, die sich immer wieder zusammenballten und auflösten, andere Figuren bildeten und sich schließlich zerstreuten.
    Unzweifelhaft hatte der Text der Flugblätter starkes Interesse erweckt und Aufregung verursacht.
    Crystal hörte zu. Aus dem Lautsprecher kamen

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