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0704 - Der Pestbringer

0704 - Der Pestbringer

Titel: 0704 - Der Pestbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit beiden Händen. Er verfluchte sich und seine Lage, war wütend wegen seiner Nervosität, kam sich eingesperrt vor und dachte daran, daß ihn dieses Gefühl niemals zuvor überfallen hatte.
    Es war ein Endzeit-Feeling. So mußte es jemandem zumute sein, der bereits zum Tode verurteilt war und kurz vor der Hinrichtung stand. Nur gab es bei ihm einen Unterschied, denn er konnte sich wehren. In der Trommel steckten sechs Patronen, und der Detektiv gehörte zu den Menschen, die auch trafen.
    Hier jedoch sah er kein Ziel. Nur die rollenden Dunstschwaden, die am Boden festzukleben schienen. Die Luft roch feucht, auch irgendwo faulig, als hätte jemand Wasser ausgekippt, um dann stinkenden Schlamm darüber zu kippen. Diese Luft wurde von keinem Wind bewegt. Sie war einfach furchtbar, denn sie ließ sich kaum atmen. Bei jedem Luftholen hatte er das Gefühl, irgendein Zeug zu trinken, das tief in seinen Magen hineindrang und sich dort ausbreitete.
    Er spurte, daß der salzige Schweiß in seine Augen rann.
    Eastland wischte ihn weg.
    Dann waren wieder die Schritte da. So leise, so schleichend, dazwischen ein weiches, höhnisch klingendes Pfeifen.
    Carter bekam eine Gänsehaut.
    Am liebsten wäre er weggelaufen, denn dieses Pfeifen machte ihm klar, wie locker die unbekannte Person seinen Tod sah. Sie ließ sich nicht beirren, sie war diejenige, die sich voll und ganz auf der Straße des Sieges befand.
    »Komm her!« keuchte er und bewegte seine Waffe im Halbkreis. »Komm schon her, du Feigling! Zeig dich, damit ich dich endlich zur Hölle schicken kann, verdammt!«
    Aber es zeigte sich niemand…
    Doch sie befand sich in unmittelbarer Nähe, und sie fing an, mit ihm zu sprechen.
    Irgendwo versteckt in den Wolken aus Dunst hörte er die geflüsterte Botschaft, die ihn einkreiste, die ihm klarmachte, daß es aus mit ihm war.
    »Ich bin deine Bestrafung, Mensch! Ich bin deine Folter - dein langsames qualvolles Ende…«
    Obgleich jedes Wort nur flüsternd gesprochen worden war, hatte er alles verstanden. Es war eine schreckliche Stimme gewesen, deren Sprecher genau wußte, was er wollte. Nur wußte Eastland nicht, was sein langsames Ende bedeutete.
    Bestrafung, Folter, der langsame Tod - weshalb sollte er so schrecklich leiden?
    Es waren schlimme Dinge, die man ihm angedroht hatte. Carter konnte sie nicht so einfach wegstecken, Er mußte einfach etwas dagegen tun, auch wenn es nur verbal war.
    »Dann komm doch!« keuchte er in den Dunst hinein. »Verdammt noch mal, komm endlich! Zeig dich, damit ich dich mit Blei vollpumpen kann! Willst du nicht, Hundesohn?« Er lachte, um sich Mut zu machen.
    Der andere war da.
    Er hörte ihn wieder.
    Schritte…
    Gefährlich nah, dicht vor ihm. Carter bewegte die Waffe. Die Mündung schwang von einer Seite auf die andere. Das Metall des Revolvers war feucht geworden. Die Nässe klebte an ihm wie ein dünnes Handtuch.
    Und dann war er da.
    Nein, nicht er.
    Eine Hand, ein Handschuh.
    Und der griff zu!
    ***
    Carter Eastland feuerte noch einen Schuß ab. Nur hatte er sich so erschreckt, daß er die Waffe verriß und die Kugel schräg in den dunklen Himmel jagte.
    Das Echo klang auch nicht sehr laut, der Dunst schluckte einen Teil davon, aber das alles kümmerte ihn nur am Rande, denn vor ihm war alles schwarz.
    Aus der Schwärze stach die Hand.
    Ein böses Omen, gekrümmt wie eine tödliche Greifzange. Schwarzgrau, Falten werfend, ein Beweis dafür, daß über die Hand ein Handschuh gezogen worden war.
    So nahe, so verdammt nahe, so…
    Dann packte es zu.
    Und Carter Eastland vergaß alles. Er wehrte sich nicht, er schoß nicht, er tat nichts, er spürte nur das andere, das ihn gefaßt hielt und das für ihn nicht erklärbar war.
    Auf seinem Gesicht verlagerte sich der Druck. Ihm war, als hätte sich ein feuchter Schwamm auf seine Haut gepreßt, aus dessen Poren Säuretropfen quollen, die sich auf der Haut verteilten und anfingen zu brennen und ihm die ersten, furchtbaren Schmerzen brachten.
    Sein Schreien erstickte bereits im Ansatz. Wenn es ihm mal gelang, Luft zu holen, dann immer nur keuchend und wie ein Fisch sein Maul bewegte, wenn er sich auf dem Trockenen befand.
    Er war längst auf den Rücken gepreßt worden und merkte, daß eine zweite Hand seine Kehle umklammerte. Es war ein harter Druck, der ihm keine Chance ließ, aber auch so hatte er keine Möglichkeit, sich zu wehren. Und darüber konnte er sich nur wundern. Er hatte so etwas noch nie erlebt, denn sonst hatte er sich

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