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0704 - Der Pestbringer

0704 - Der Pestbringer

Titel: 0704 - Der Pestbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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immer zu Boden, und wenn sie die Spiegel der Pfützen erreichten, hörte er das Pitschen.
    Ihm kam es vor wie ein unkontrollierbarer Rhythmus. Die Tropfen klatschten gegen sein Gesicht, und sie brachten nur wenig Kühlung.
    Das Regenwasser rann über seine Lippen in den Mund; es schmeckte säuerlich. Der Begriff vom sauren Regen fiel ihm ein, obwohl das so nicht stimmte. Wahrscheinlich hatte sich das Wasser mit dem Schweiß auf seiner Oberlippe vermischt, bevor es ihm in den Mund lief.
    Er mußte hier weg.
    Aber wie?
    Mit dem rechten Bein konnte er nicht auftreten. Wenn der Fuß Druck bekam, schmerzte er wie verrückt. Dann zog das Stechen hoch bis tief in seinen Oberschenkel.
    Es gab für ihn nur eine Chance.
    Weg auf allen vieren. Auf Händen und Füßen die ganz verdammte Wegstrecke zurückkriechen, die dann bergab führte. Hinweg über feuchte Schlammhänge, wo das Zeug wie grauschwarzer Leim an seinem Körper kleben würde. Das alles war zweitrangig. Für ihn galt es, sein Leben zu retten, denn es würde Schreckliches passieren, wenn ihn das Etwas fand.
    Eastland setzte sich auf. Er hatte seinen Fuß nicht bewegt, trotzdem hatte ihm dieses Aufrichten große Mühe bereitet.
    Als er saß, ging es ihm etwas besser.
    Schweiß und Feuchtigkeit mischten sich auf seiner Stirn. Die Umgebung dampfte. Sie schien zu zischen, als befände er sich in der Nähe eines heißen Geysirs.
    Die Luft drückte. Dunstschwaden trieben wie gewaltige Gespenster an ihm vorbei.
    Sie erstickten jeden Laut, und auch sein Keuchen würde kaum noch zu hören sein.
    Im Sitzen drehte er sich. Es war genau die falsche Bewegung, die seinem rechten Fuß nicht guttat.
    Das Stechen im Knöchel addierte sich zu einem bösen, beißenden Schmerz, der ihn beinahe auseinanderriß.
    Er hatte den Mund weit aufgerissen. Der Schrei aber erstickte im Rachen, er verminderte sich zu einem Röcheln, und ohne daß er etwas dazu konnte, traten Tränen in seine Augen. So stark, daß sie nicht mehr dort blieben, hervorquollen und an seinen Wangen entlang nach unten rannen. Er fluchte über sich und die Welt, verfluchte eigentlich alles, besonders die eigene Situation.
    Er kroch vor.
    Aus der Mulde kam er heraus. Sein rechtes Bein bewegte er dabei nicht, er schleifte es hinter sich her, als würde es überhaupt nicht zu ihm gehören.
    Aber er kam weiter.
    Stück für Stück ließ er die Mulde hinter sich. Dieser kleine Erfolg entzündete die winzige Flamme der Hoffnung in seinem Innern. Vielleicht war alles nicht so schlimm, möglicherweise packte er es doch noch. Es konnte sein, daß der andere nicht schnell genug war.
    Das Grauen durfte nicht immer gewinnen, es mußte einmal in die Schranken verwiesen werden. Es durfte die Menschen nicht immer terrorisieren.
    Wenig später sackte er zusammen. Er hatte mit dem rechten Arm zu weit vorgegriffen, den kleinen Steilhang nicht gesehen und rutschte hinunter. Er schrie leise, als der Schmerz seinen Knöchel malträtierte.
    Carter Eastland verfluchte sich und den Umstand. Er war nahe daran, seine Not in die dumpfe Nacht hinauszuschreien, aber er schloß den Mund und überlegte es sich.
    Danach war alles anders.
    Da kamen ihm seine eigenen Probleme so lächerlich vor, denn er hatte etwas gehört.
    Schritte waren zu hören!
    Da kam jemand…
    Die Schritte waren noch relativ weit entfernt. Wenn Carter den Kopf hob, war es ihm nicht möglich, die Gestalt zu erkennen. Zu dicht waren die Dunstschwaden. In dieser Waschküche kam er sich vor wie in einem grenzenlosen Gefängnis.
    Hätten sie ihn jetzt?
    Sein Herz klopfte schneller. Obwohl es Carter schwerfiel, stutzte er sich auf und schaute in die Richtung, aus der er die Schritte gehört hatte. Dieses verdammte Geräusch, das ihn mit der Monotonie eines Metronoms erreichte.
    So konnte sich nur einer nähern - der Tod!
    Carter Eastland schluckte. Er ballte die Hände zu Fäusten, ein Zeichen seines Willens. Er wollte sich nicht so ohne weiteres vernichten lassen, einfach ausradieren, deshalb schob er seine zitternde Rechte unter die dünne Windjacke und holte seinen Revolver hervor. Er schleppte sich noch einige Schritte zur Seite, bis sein Fuß gegen eine schräg neben ihm hochwachsende Böschung traf, auf der glatten Fläche abrutschte, und Carter daran dachte, daß diese Böschung und die sich anschließende Felswand einen relativ guten Schutz bot. Jedenfalls hatte er bisher keinen besseren gefunden.
    Erwartete ab.
    Die Geräusche waren verstummt. Carter umklammerte seine Waffe

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