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0706 - Das Galgen-Trio

0706 - Das Galgen-Trio

Titel: 0706 - Das Galgen-Trio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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spürte, daß er seinem Dienstherrn zu Hilfe eilen mußte, und bewegte sich mit raschen Schritten voran. Er lief lautlos, Claus von Aragon sollte erst gar nicht auf die Idee kommen, daß etwas anders lief als eingeplant.
    Dann war er da, breitete die Arme aus, wollte von Aragon ansprechen, was er nicht mehr schaffte, denn mit einem leisen Schrei auf den Lippen kippte der Mann zurück.
    Der Butler stand hinter ihm. Sehr günstig sogar. Er streckte die Arme vor und fing den Mann auf.
    Keuchend, wobei sich die Brust unter den schweren Atemzügen hob und senkte, lag der Mann in seinen Armen. William schaute von oben her in sein Gesicht, das ihm so bleich vorkam wie eine Totenmaske. Die Augen waren weit geöffnet, die Lippen zitterten, und kleine Speichelbläschen erschienen vor dem Mund.
    »Was haben Sie, Sir?«
    »Weg, William… bring mich weg.«
    Der Butler war besorgt und trotzdem zufrieden. Claus von Aragon schien vernünftig zu werden. Er hatte wohl endlich eingesehen, daß es keinen Sinn hatte, sich immer wieder zu quälen. Vielleicht war jetzt der Zeitpunkt gekommen, wo er die schon lange versprochenen Maßnahmen endlich einleiten würde.
    Zum Glück war William kräftig genug. Er konnte den Mann auf seine Arme legen. Wie ein Kind trug er ihn aus dem großen Raum. Den Projektor stellte er nicht ab, und so blieb das Bild auf der Leinwand wie ein finsteres Omen zurück.
    William brachte Claus von Aragon in dessen Arbeitszimmer, wo er ihn auf einer Couch niederlegte.
    Er brachte ihm etwas zu trinken.
    Alten Whisky, ohne Eis, aber mit Wasser dazu.
    Allmählich erholte sich der Mann. Farbe kehrte in sein Gesicht zurück. Er trank in langsamen Schlucken, ohne jedoch den guten Whisky richtig genießen zu können.
    William stand neben ihm und wartete. Es brannte nur eine Lampe im Zimmer. Ihr Licht floß wie ein weicher Teppich über die beiden so unterschiedlichen Männer hinweg.
    »Du erinnerst dich, daß ich dir etwas versprochen habe, William?« Die Stimme klang nicht mehr so matt. Sie hatte wieder an Energie zurückgewonnen.
    »Ja, Sir.« William sagte immer Sir, obwohl Claus von Aragon kein Brite, sondern Spanier war.
    Aber sie lebten auf der Insel, und William war nun mal Brite.
    »Ich werde es halten, William.«
    Der Butler besaß eine breite Stirn. Als er sie krauste, bekam sie die Form eines Waschbretts. »Darf ich das jetzt als endgültig ansehen, Sir?«
    Von Aragon lächelte. »Du traust mir nicht, William - oder?«
    »Sir, so direkt will ich das nicht sagen. Aber Sie haben schon öfter davon gesprochen.«
    Er stellte das Glas weg. »Ich weiß, William, und ich werde dich auch manches Mal enttäuscht haben. Aber diesmal ist es mir ernst. Du kennst unseren Plan noch?«
    »Wie könnte ich ihn je vergessen, Sir?«
    »Wir werden ihn durchziehen. Und du bist einer der wichtigsten Punkte darin.«
    William deutete eine Verbeugung an. »Danke, Sir, ich fühle mich sehr geehrt.«
    Claus von Aragon richtete sich auf. Und plötzlich blitzten seine Augen. »Nichts steht ihm mehr im Wege, gar nichts. Ich möchte dich bitten, alles in die Wege zu leiten.«
    Wieder deutete der Butler eine Verbeugung an. »Sir, ich werde mein Bestes tun.« Er ging davon, und Claus von Aragon schaute ihm nach. Seine Augen sahen aus, als wären sie mit dunklem Eis gefüllt worden…
    ***
    Es war ein wunderschöner Sommerabend!
    Nicht schwül, nicht drückend, nicht durchwebt von zahlreichen Umweltgerüchen, sondern herrlich lau, weich, angereichert von einem leichten Wind, der Kühlung verschaffte, aber trotzdem so mild war, daß die Menschen keine Strickjacken brauchten und den Abend draußen auch im Shirt genießen konnten.
    Dann saßen sie oft unter den Bäumen und lauschten den Blättern nach, die der Wind bewegte und gegeneinanderrascheln ließ, so daß ein geheimnisvolles Rauschen erklang, als wollte es Geschichten aus fernen Ländern erzählen, über die der Wind seinen Weg bis nach London hinein gefunden hatte.
    Auch ich lauschte dem Rascheln des Blattwerks für die Dauer einer Sekunde nach, als ich aus dem Rover gestiegen war. Dann drückte ich die Wagentür ins Schloß und empfand den dabei entstehenden Laut als ziemlich störend, denn mit einem dumpfen Echo durchbrach er die Stille des Parks, in dem ich angehalten hatte.
    Ich stand nicht in völliger Dunkelheit. Außerdem war es noch die späte Dämmerung, aber für einen anderen Termin hatte der Mann, der mich herbestellt hatte, keine Zeit gehabt.
    Laternen verbreiteten Licht. Sie

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