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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als wir. Sie haben sich eine Menge Hoffnungen und Ärger erspart."
    „Wir leben von unseren Hoffnungen", belehrte ihn Ferron Kalter.
    „Ich werde niemals aufgeben, und eines Tages werde ich es sogar fertigbringen, an diesen sagenhaften Vhrato zu glauben, der uns befreien soll."
    In der Nebenzelle sagte Grammlond zu seinen Gefährten: „Es herrscht eine ziemliche Aufregung unter den leitenden Beamten der Zentralstation. Soeben trifft der Befehl ein, daß die Gefangenen Ferroh Kalter und Shmitten in ihr altes Lager zurückgebracht werden sollen. Sonst nichts, keine Bestrafung, kein Verhör, nichts. Anders liegt der Fall bei uns dreien und bei Kalteen Marquanteur. Es liegt noch keine genaue Anweisung vor, aber ein Verhör wird jedenfalls nicht stattfinden - wenigstens nicht hier auf dem Saturn."
    „Nicht auf dem Saturn?" erkundigte sich Tigentor verblüfft. „Soll das heißen, daß man uns fortbringen will? Wohin denn?"
    Grammlond winkte ab. Konzentriert lauschte er in sich hinein und esperte. Die anderen schwiegen, um ihn nicht zu stören.
    Dann endlich, nach langer Zeit, sagte Grammlond: „Sie hatten Kontakt mit den Kreaturen dieses verdammten Ersten Hetrans. Wir drei und Kalteen sollen nach Titan befördert werden, in die Stahlfestung. Dort erst soll das Verhör stattfinden.
    Anscheinend soll vermieden werden, daß man hier etwas über uns erfährt. Damit erhalten wir zwar eine Galgenfrist, aber ich fürchte, in der Stahlfestung wird man nicht gerade sanft mit uns umgehen."
    „Immerhin gelangen wir in die Nähe Leticrons", stellte Barratill grimmig fest. „Und genau das war doch unsere Aufgabe."
    „Ein schwacher Trost", gab Tigentor zu. „Aber es ist einer!"
    Barratill meinte: „Sobald Shmitten und Kalter aus Kalteens Zelle geholt worden sind, sollte Tigentor hinüberteleportieren und ihn aufklären. Er muß wissen, was geschieht."
    Grammlond schüttelte den Kopf.
    „Nein, das wäre zu gefährlich. Sie haben überall Fernsehspione angebracht und würden sich mit Recht wundern, wenn Tigentor plötzlich in Kalteens Zelle erschiene. Zu meiner Verwunderung scheint es keine akustischen Spione zu geben, nur optische. Ein Glück, sonst könnten wir kein Wort reden, höchstens über das Wetter."
    Tigentor legte sich auf das primitive Bett.
    „Na schön, warten wir die Entwicklung erst einmal ab. Ich werde versuchen zu schlafen. Wer weiß, wann wir unsere Kräfte brauchen...?"
    In der anderen Zelle wurden Ferron und Shmitten abgeholt. Sie hatten nicht einmal mehr Zeit, sich von Kalteen zu verabschieden, der ahnte, daß nun das auf ihn zukam, was er von Anfang an befürchtet hatte.
    Er wurde wieder zum Sonderfall.
    Vergeblich wartete er auf ein Verhör, aber man brachte ihm nur die übliche Tagesration und beantwortete keine seiner Fragen.
    Obwohl die Ungewißheit in ihm bohrte, schlief er später ein.
    „Aufstehen, Kalteen Marquanteur!"
    Kalteen war sofort wach. Seine Zellentür stand weit offen, und in ihrem Rahmen stand ein uniformierter Überschwerer. Im Gürtel trug er den Impulsstrahler. Sein Gesicht wirkte alles andere als freundlich.
    „Kommen Sie!"
    Kalteen verzichtete darauf, eine Frage zu stellen, er hätte ja doch keine Antwort erhalten. Gepäck besaß er keines, also rutschte er vom Bett und trat an dem Polizisten vorbei auf den Gang.
    Dort warteten schon Tigentor, Barratill und Grammlond, von zwei weiteren Polizisten streng bewacht.
    „Alles in Ordnung, Kalteen?" fragte Tigentor und betonte den Namen recht sonderbar. „Man wird uns nun endgültig nach Titan verfrachten. Teilte man Ihnen das schon mit?"
    „Titan? Leticron?"
    „Sieht so aus."
    Einer der Polizisten stieß Tigentor an.
    „Rede nicht so viel - geh!"
    Die Bemerkung ließ durchblicken, daß eine Unterhaltung immerhin nicht direkt verboten war.
    „Shmitten und Kalter wurden zurück ins Lager gebracht", sagte Kalteen, während sie den Korridor entlang marschierten.
    „Das wissen wir bereits", erwiderte Tigentor. „Sie haben nichts gewonnen und nichts verloren."
    Es gab noch einen kurzen Aufenthalt im Büro des Kommandanten, wo ein Computer die „Marschpapiere" ausspuckte und der Transport nach Titan genehmigt wurde. Alle vier Gefangenen trugen jetzt einfache Kombinationen, keine Raumanzüge. Das schien eine Vorsichtsmaßnahme zu sein, um eine abermalige Flucht von Anfang an zu verhindern und jeden Versuch in dieser Richtung im Keim zu ersticken.
    Schließlich wandte sich der Kommandant an seine Gefangenen: „Sie werden auf Titan

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