0708 - Zwischenspiel auf Saturn
Hand. Er sagte: „Ich bleibe hier stehen. Sie können vorsichtig aus der Jacht kommen und sich mit einem Rundblick überzeugen, daß niemand sonst hier ist. Wir beide sind völlig allein auf diesem Asteroiden, darauf gebe ich Ihnen mein Ehrenwort."
Ferron nickte vor sich hin. Auf das Ehrenwort des Überschweren gab er nicht viel, aber er wußte, daß es dumm von ihm wäre, die angebotene Chance, die seinem ursprünglichen Vorschlag entsprach, auszuschlagen.
„Gut, ich komme. Bleiben Sie dort, wo Sie jetzt sind!"
„Das gehört zur Vereinbarung.
Ferron ging zur Schleuse und öffnete vorsichtig die Außenluke.
Sein erster Blick galt Farrandor, der fünfzig Meter entfernt auf der Felsplatte vor seinem Gleiter stand, überlegen und abwartend.
Bevor Ferron zur Oberfläche hinabsprang, sah er sich aufmerksam nach allen Seiten um, ohne etwas Verdächtiges entdecken zu können. Wenige Meter unter ihm war der Felsboden. In dem lockeren Geröll seitwärts fand er ein paar Spuren, die nur von dem Sergeanten stammen konnten. Der Bursche hatte also doch versucht, eine schwache Stelle, vielleicht ein Leck, im Heckteil zu finden.
Nach zwei Minuten sagte er: „Gut, Sergeant, ich verlasse nun das Schiff. „Sobald ich mit meinen Stiefeln den Boden berührt habe, beginnt der Zweikampf.
Nur einer von uns kann ihn überleben."
„Vielleicht überleben wir ihn alle beide", erwiderte Farrandor geheimnisvoll und blieb reglos an seinem Platz stehen.
Ferron Kalter machte einen kleinen Schritt und schwebte dann die wenigen Meter zur Oberfläche hinab, den Strahler schußbereit in der Hand.
Noch während er fiel, erfaßte ihn das schwach glimmende Energiebündel eines Narkosestrahlers und verdammte ihn zur Bewegungslosigkeit. Steif wie eine Puppe landete er waagerecht auf der Oberfläche des Asteroiden, ohne das Bewußtsein zu verlieren oder Schmerz zu empfinden. Er konnte noch klar denken und wußte, daß der Sergeant ihn überlistet hatte - ausgerechnet ihn, Ferron Kalter.
Aber wie nur?
Er konnte nur noch die Augen bewegen und sah, daß Farrandor seinen Platz verließ und mit weiten Sprüngen zu ihm gesegelt kam. Den Strahler hatte er wieder im Gürtel verstaut.
„Ein kurzer Zweikampf, aber besser so für Sie, Ferron Kalter.
Sie leben noch, das ist die Hauptsache. Und nun möchten Sie gern wissen, wer da auf Sie gefeuert hat, nicht wahr? Mein Freund, ich war schon immer ein begeisterter Bastler, müssen Sie wissen. Und auf ein Duell wollte ich es nicht ankommen lassen."
Er landete dicht vor dem reglosen Ferron, nahm dessen Waffe an sich und schob sie zu der seinen in den Gürtel. Dann stocherte er in den nahen Felsen herum und zog eine Narkosepistole daraus hervor. Auf der anderen Seite der Schleuse zauberte er ein kleines Kästchen aus einer Spalte.
„Richtstrahlgenerator", erklärte er kurz. „Als Sie herabsprangen, lösten Sie einen Kontakt aus, der den Narkosestrahler aktivierte.
Es war ein sehr breites Feld, das Sie nicht verfehlen konnte. Tut mir leid, Sie hereingelegt zu haben, aber ich legte Wert auf einen lebenden Ferron Kalter. Ich bringe Sie nun zurück zum Saturn..."
*
Mehr oder weniger glücklich vereint befanden sich alle Gefangenen wieder auf dem Saturn und warteten auf die Verhöre. Kalteen wußte, daß eine schwere Entscheidung bevorstand, und ihr Ergebnis würde über sein weiteres Schicksal entscheiden. Wenn sie herausfanden, wer sich wirklich hinter dem Namen Kalteen Marquanteur verbarg, war er verloren.
Und ebenso war dieser Überschwere Tigentor verloren, der seinen wirklichen Vornamen kannte. Er hatte nicht mehr mit ihm sprechen können, denn sie waren getrennt worden. Natürlich konnte er nicht ahnen, daß Grammlond seine Gedanken las, obwohl er in der Nachbarzelle saß und ebenso wie Tigentor und Barratill auf das Kommende wartete.
Niemand jedoch war niedergeschlagener als Ferron Kalter, den man vor einer Stunde in die Zelle gestoßen hatte. Immer wieder verfluchte er seine Dummheit, auf die List eines Sergeanten hereinzufallen, der sicherlich inzwischen seine Belohnung kassiert hatte.
„So ein einfacher Trick, verflucht!" schimpfte er, nachdem er sein Abenteuer erzählt hatte. „Ich wette, ich hätte diese Jacht doch noch in Ordnung gebracht. Bin gespannt, was sie mit uns machen werden."
„Verhör, dann zurück ins Arbeitslager", vermutete Shmitten, der seine ursprüngliche Gelassenheit zurückgewonnen hatte. „Ich muß zugeben, daß Coresan und Siral schlauer gewesen sind
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