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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Wange, verstärkte den Druck und zog blitzschnell durch. Der Schmerz ließ ihn aufstöhnen.
    Er spürte das Blut aus der Wunde fließen, wischte es aber nicht fort.
    Ungeduldig wartete er auf eine erste Reaktion, und schließlich begann bei ihm alles so, wie es auch bei Jacques Dejoux angefangen hatte.
    Die heiße Tigermagie durchtobte und veränderte ihn. Er dachte und fühlte anders, und Kräfte durchdrangen ihn, die unbeschreiblich waren.
    Allmählich wurde auch er zum Monster. Die schwarze Kralle fiel zu Boden. Er ließ sie liegen, brauchte sie nicht mehr. Er war selbst zum Tier geworden, mit zwei mächtigen, krallenbewehrten Tatzen.
    Die Nacht hatte einen zweiten Wertiger geboren!
    ***
    Als Roxane und Mr. Silver eintrafen, hatten wir die Lage bereits ausgekundschaftet, und was ich der Hexe und ihrem Freund mitzuteilen hatte, war alles andere als erfreulich.
    Ich wies auf das Dach des gegenüberliegenden Hauses. »Wir waren dort oben und konnten in Weathers' Wohnung sehen.«
    »Und?« fragte Mr. Silver neugierig.
    »In der Wohnung liegt ein toter Inder. Vermutlich Nibab Sakkri. Entsetzlich zugerichtet.«
    »Von Dejoux? Ist er auch hier?« fragte Roxane.
    Ich nickte. »Aber inzwischen hat sich auch Weathers zum Wertiger verwandelt.«
    »Und sie befinden sich beide in dieser Wohnung?« fragte Mr. Silver.
    »So ist es«, sagte ich.
    »Was schlägst du vor, Tony?« wollte der Ex-Dämon wissen. »Frontalangriff?«
    Ich war nicht dafür, die Monster in der Wohnung anzugreifen. In den Räumen wären wir uns gegenseitig im Weg gewesen. Wenn wir unsere Überlegenheit ausspielen wollten, mußten wir die Gegner irgendwie veranlassen, aus der Wohnung zu kommen.
    Das erklärte ich auch meinen Freunden, und Mr. Silver hatte eine brauchbare Idee…
    ***
    Dejoux setzte sich und nahm menschliches Aussehen an. Auch bei Weathers setzte die Rückverwandlung ein. Die Verletzung, die ihm Talia Lambert zugefügt, hatte, existierte nicht mehr. Sie war von der starken Tigermagie ausgelöscht worden.
    Bei Dejoux war das anders, denn ihn hatte geweihtes Silber gestreift. Im Moment war Weathers wesentlich stärker als der Franzose, doch das hatte keinerlei Bedeutung, denn sie gehörten im Geiste zusammen.
    »Wenn wir wollen, können wir der Talan-Sekte morgen die schwarze Kralle bringen«, sagte Weathers. »Es wäre sogar unsere Pflicht, das zu tun. Talan darf es von uns erwarten. Er hat uns mit seiner Magie reich beschenkt. Deshalb sollten wir uns dankbar erweisen.«
    Er hob die Kralle auf und legte sie auf den Tisch.
    »Wir müssen die Voraussetzung dafür schaffen, daß Talan in diese Stadt Einzug halten kann«, sagte Weathers. »Er ist in uns beiden, und er soll auch in anderen sein. Die Mitglieder der Talan-Sekte sind eine Brutstätte des Bösen.«
    Dejoux war damit einverstanden. »Du hast recht. Wir müssen die schwarze Kralle weitergeben. Wir haben keine Verwendung mehr dafür, und andere können sie nutzbringend anwenden. Ruf Talan 1 an, damit er Bescheid weiß.« Er nannte die Nummer, und Weathers begab sich zum Telefon.
    Bevor er die Nummer wählte, legte er sich zurecht, was er sagen wollte.
    Am anderen Ende meldete sich ein Mann. Weathers verlangte Talan 1, und der Mann fing an, Fragen zu stellen. Wütend drückte Weathers den Hörer in die Gabel und schaute Dejoux zornig an.
    »Was ist?« wollte der Franzose wissen.
    »Polizei«, sagte Weathers und steckte die Kralle ein.
    Plötzlich klirrte Glas.
    Weathers fuhr herum. Er sah, wie die Scherben ins Zimmer fielen.
    Zwei Feuerlanzen steckten die Gardinen in Brand. Schlagartig setzte seine Metamorphose ein, und er wurde zum wütend brüllenden Ungeheuer.
    Mit Feuer kann man Tiger aus der Fassung bringen. Flammen versetzen sie in Panik. Mit Wertigern verhielt es sich genauso, und die Gardinen brannten lichterloh.
    Dejoux sprang auf und verwandelte sich ebenfalls. Der Wind, der durch die Wohnung strich, ließ die Feuerzungen nach Dejoux lecken. Er riß entsetzt die Pranken hoch und sprang zurück.
    Weathers hetzte aus dem Zimmer, Dejoux folgte ihm. Die beiden Monster verließen kopflos die Wohnung und jagten die Treppe hoch. Augenblicke später befanden sie sich auf dem Dach des einstöckigen Hauses.
    Sie rannten über klappernde Ziegel und erreichten eine Holztreppe, die an der fensterlosen Feuermauer in einen finsteren Firmenhof führte.
    Mit großen Sprüngen flohen die Ungeheuer über die knarrenden, teilweise morschen Stufen nach unten…
    ***
    Wir hatten uns getrennt. Das

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