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071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes

Titel: 071 - Im Angesicht des schwarzen Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich. Es fiel ihm schon schwer, sich verständlich zu machen.
    »Sie befinden sich in meinem Haus!«
    »Laß sie doch. Ist das denn so wichtig? Du darfst dein Leben jetzt nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen. Das würde Talan nicht gefallen. Willst du Talan verärgern?«
    Dejoux verwandelte sich weiter. Er duckte sich und wollte auf sein Haus zulaufen. Weathers griff nach der Pranke des Wertigers, doch das Monster riß sich fauchend los.
    Mit großen Schritten lief das Ungeheuer durch die Nacht, erreichte das Haus und ließ sich neben jenem Fenster, an dem kurz Roxane zu sehen gewesen war, gegen die Wand fallen.
    Weathers folgte dem Wertiger. »Was immer du vorhast, verschiebe es auf morgen«, riet er dem Scheusal.
    Dejoux wandte sich von ihm ab und starrte mit brennenden Augen in den Raum, den er verwüstet hatte. Nun herrschte wieder einigermaßen Ordnung, und er sah das schwarzhaarige Mädchen und den Hünen.
    Instinktiv spürte er die Gefährlichkeit der beiden, und er rang sich mühsam zu der Einsicht durch, daß es vernünftiger war, heute auf Weathers zu hören.
    »Gehen wir, bevor sie uns entdecken«, sagte der Besessene. »Wir finden bei mir Unterschlupf. Deine Wunde wird Zeit haben, zu heilen. Meine ebenfalls. Auch ich habe die Möglichkeit, mich zu Talans Ebenbild zu machen. Das wird uns noch enger zusammenschmieden. Morgen nacht gehen wir gemeinsam auf Menschenjagd, und ich verspreche dir, daß sehr viel Blut fließen wird.«
    Damit konnte der Besessene seinen Komplizen überzeugen. Sie entfernten sich vom Haus, ohne daß es Roxane und Mr. Silver merkten.
    ***
    Talan 12 und Talan 13 hatten Meldung gemacht, und Nibab Sakkri war sofort losgefahren. Sein Haß kannte keine Grenzen. Er wollte die Verbrecher, die es gewagt hatten, sich an ihm zu vergreifen, noch in dieser Nacht bestrafen.
    Da Burt Weathers in der Nähe wohnte, begab er sich zuerst zu diesem. Daß der Verbrecher nicht zu Hause war, störte den Boten aus Bombay nicht.
    Er verschaffte sich Einlaß in die Wohnung und wartete auf sein Opfer, die Seidenschnur schon in den Händen. Keinen Penny würden die Räuber für die wertvolle Kralle bekommen. Den Tod konnten sie haben. Einer nach dem anderen. Mit Weathers wollte Sakkri den Anfang machen. Dann würde er sich Greenaway und schließlich auch Jacques Dejoux vornehmen.
    Bevor die Sonne über London aufging, würde sich die schwarze Kralle dort befinden, wohin sie gehörte, und wenig später würde für die Stadt eine Zeit des Schreckens anbrechen.
    Der Inder vernahm Schritte auf der Treppe. Er rannte durch das Zimmer und stellte sich neben die Tür. Weathers würde schnell sterben. Wenn die Seidenschnur sich um seinen Hals zusammenzog, würde er vor Entsetzen und Todesangst erstarren und zu keiner Reaktion fähig sein. Und dann war es auch schon mit ihm vorbei.
    Sakkri hob die Hände und wartete mit einem eiskalten Glitzern in den Augen.
    Weathers schloß die Tür auf.
    Sakkri konnte nicht wissen, daß der Mann nicht allein war. Im Moment sah es danach aus, denn Weathers hatte Dejoux geraten, unten kurz zu warten. Der Besessene war übervorsichtig geworden, seit er wußte, daß man Jagd auf sie machte.
    Allein und ahnungslos betrat der Gangster seine Wohnung. Er machte Licht und ging an Sakkri vorbei, ohne ihn zu sehen.
    Der Inder überstürzte nichts, ließ sich Zeit. Emotionslos wartete er den richtigen Zeitpunkt ab, dann stürzte er sich auf den Besessenen.
    Blitzschnell wußte Nibab Sakkri mit der Seidenschnur zu töten. Sie wischte über Weathers Gesicht. Der Mann zuckte zusammen, doch umdrehen konnte er sich nicht, denn der Inder stieß ihn nach vorn.
    Weathers fiel mit dem Gesicht gegen die Wand. Seine Züge verzerrten sich, und er griff mit beiden Händen nach der Seidenschnur, die ihm die Luft abschnitt.
    Sakkri war in dieser Tötungsart perfekt. Trotz der Tigerkralle schien der Verbrecher verloren zu sein.
    Verzweifelt unternahm er alle Anstrengungen, um freizukommen.
    Panik stieg in Weathers hoch. Wo war die Kraft geblieben, die ihm die Tigerkralle verliehen hatte? Sie stand ihm nicht mehr zur Verfügung, und die Verletzung, die ihm Talia Lambert zugefügt hatte, machte ihm auch zu schaffen.
    Er merkte, daß er auf eine Ohnmacht zuraste. Schwäche überkam ihn. Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten.
    Die Kralle! schrie es in ihm. Du mußt versuchen, ihn mit der Kralle zu treffen!
    Er schlug nach dem Inder, doch Sakkri wußte sich vor Talans Kralle in Sicherheit zu

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