Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0711 - Die Unendlich-Denker

Titel: 0711 - Die Unendlich-Denker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den drei Augen - immerhin drei Augen! Er muß zumindest ein Vielschicht-Denker sein. Habe ich das schon gesagt? Er hat zwei Gehirne.
    Der Kleine - so nennt ihn auch der Koloß - bewegt sich mit seinem einen Gehirn aber auch auf vielen Schichten.
    „... abwarten, Kleiner", sagt der Koloß.
    So geht es eine Weile hin und her. Beide rühren sie ihre Technik nicht an. Gutes Zeichen. Bewege mich selbst nicht. Das ist beim ersten Kontakt immer wichtig. Vorsicht bestimmt die Kontaktierungsregeln.
    Können uns immer besser verständigen. Beide wissen schon meinen Namen. Der Koloß heißt Icho Tolot. Der Kleine Gucky.
    Sie behaupten ständig, daß sie in friedlicher Absicht gekommen sind. Warum tun sie das? Hätte ich geglaubt, sie kämen als Eroberer, hätte ich den Kontakt erst gar nicht gesucht.
    Ihr Geheimnis interessiert mich.
    Muß ihnen aber auch Informationen geben, sonst kein Gleichgewicht. Kein Vertrauen.
    „Wie nennt sich dein Volk. Eptrocur?" will Gucky wissen.
    „Kelosker."
    „Und wie heißt dieser Planet?"
    „Tomphus - wie die Stadt."
    „Gibt es nur eine solche Stadt auf Tomphus?"
    „Uninteressant", antworte ich. Will mich ja nicht aushorchen lassen, will Informationsaustausch.
    „Ist Tomphus der Ursprungspläne der Kelosker?"
    „Nein." Frage schnell: „Und ihr?"
    „Was wir?" Echtes Unverständnis: bei Gucky. Faßt sich sofort.
    „Du willst wissen, woher wir kommen Eptrocur? Eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Wir wurden nach Balayndagar verschlagen - und landeten schließlich auf diesem Planeten.
    Balayndagar ist unsere Bezeichnung für eure Galaxis, mußt du wissen, Eptrocur."
    „Raumschiff?"
    „Mann, machst du aber Gedankensprünge." Gucky redet viel - auch Überflüssiges. Wie die Professoren. Fährt fort: „Nein, wir sind nicht mit einem Raumschiff auf Tomphus gelandet. Das Risiko, von den Laren entdeckt zu werden, war uns zu groß."
    Durchschaue ihn. Will erfahren, in welchem Verhältnis Kelosker zu den Laren stehen. Könnte es ihm sagen, weiche ihm vorerst aus.
    „Niemand weiß etwas von eurer Anwesenheit - außer mir."
    „Das ist interessant", sagt Icho Tolot. Seltsamer Unterton in seiner Stimme. Denke mir nichts dabei.
    „Sind die Kelosker das einzige Volk dieser Galaxis?" Gucky.
    „Beherrscht ihr Balayndagar?"
    „Unsere Heimat."
    „Seid ihr Verbündete der Laren?" Icho Tolot. „Oder werdet ihr von ihnen unterdrückt."
    „Kelosker gehören dem Konzil an."
     
    6.
     
    Die Kelosker waren Mitglied des Konzils der Sieben! Sie waren somit das fünfte Konzilsvolk, das die Terraner nun kannten.
    „Wer hätte das gedacht, daß wir in dieser Kleingalaxis auf das fünfte Konzilsvolk stoßen würden", sagte Gucky überwältigt.
    Nach allem, was sie bisher gesehen hatten, sah es eher so aus, als hätten die Laren nur ein loses Bündnis mit den Keloskern geschlossen.
    „Ich verstehe aber immer noch nicht, welche Vorteile es den Keloskern bringt, dem Konzil anzugehören", sprach Gucky seine Gedanken aus. „Abgesehen davon, daß die Laren jene positronischen Geräte für sie bauen, die sie wegen ihrer körperlichen Mängel nicht selbst konstruieren können.
    Doch tun sie das ja nicht aus uneigennützigen Gründen, wie wir gesehen haben. Echte kulturelle und technische Hilfe leisten sie ihnen jedoch nicht. Denn sonst müßten die Kelosker nicht in diesen erbärmlichen Lehmgebäuden hausen. Aber selbst wenn die Kelosker auf Komfort keinen Wert legen - irgendwie müßten sie doch von der Zusammenarbeit mit den Laren profitieren wollen."
    „Kelosker geben", ertönte die Antwort des Keloskers, der sich Eptrocur nannte, aus dem Lautsprecher des translatorähnlichen Gerätes, das er mit den beiden Greiflappen seines Tentakels hielt.
    Allerdings betraf die Ähnlichkeit mit einem Translator nur die Funktionsweise des Geräts - es übertrug eine Sprache in die anderen. Aber von der äußeren Form her war es so plump und - für mehrfingrige Hände - unhandlich wie alles andere, was die Laren für die Kelosker bauten.
    „Ihr verlangt keine Gegenleistung für die Programmierung der larischen Computer?" wunderte sich Gucky.
    „Abstrahieren ist unser Lebensinhalt", antwortete Eptrocur.
    Gucky wollte gerade etwas entgegnen, als von draußen fernes Grollen wie von einem langgezogenen Donner ertönte.
    Das Kontaktgespräch mit dem Kelosker hatte die Nacht hindurch gedauert. Jetzt war die Sonne schon längst aufgegangen und stand hoch am Himmel.
    Das Dröhnen wurde lauter, durchdringender. Kam

Weitere Kostenlose Bücher