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0711 - Die Unendlich-Denker

Titel: 0711 - Die Unendlich-Denker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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im Nichts der Großen Schwarzen Null zusammenfassen.
    „Du hast nichts gesehen", wiederholt Vahnvatt. „Die Rechnung geht auf."
    „Gibt eine Unbekannte", sagte ich.
    „Und welche?"
    „Die Gefahr, die uns von der Großen Schwarzen Null droht."
    „Warum sollte das eine Unbekannte sein? Wir sind uns der Gefahr bewußt."
    „Und die Laren?"
    „Die Große Schwarze Null ist ihnen nicht entgangen. Sie können sie nur nicht so exakt berechnen wie wir."
    „Eben", sage ich. Jetzt habe ich ihn dort, wo ich wollte. „Die große Gefahr der Großen Schwarzen Null ist unser Geheimnis.
    Und welches Geheimnis haben die Laren?"
    „Eine Antwort erübrigt sich. Denn die Gleichung hebt sich auf."
    „Nicht, wenn man in Details geht", erwidere ich.
    „Details darüber sind Bestandteil der Politik. Und damit hast du dich nicht zu befassen."
    „Dann habe ich recht, daß sich unser Volk den Laren nicht zur Gänze anvertraut hat!" rufe ich triumphierend. „Könnte man das eine Intrige nennen? Und wenn wir intrigieren - warum nicht auch die Laren? Das ist die Unbekannte, die man bei einer Gleichung nicht ausklammern darf."
    Vahnvatt schweigt lange. Endlich sagt er: „Du wirst wissen, daß unser Volk Maßnahmen ergriffen hat, um dem drohenden Untergang zu entgehen. Welche Maßnahmen das sind - das ist das Geheimnis. Und dieses Geheimnis fällt in die Bereiche der Politik. Du mußt alles vergessen, was du darüber erfahren hast, Eptrocur. Oder wir müssen dich neutralisieren."
    Empfinde das als eine Drohung. Ärger keimt in mir auf.
    Schweige - wie es sich für einen gelehrigen, folgsamen Studenten gehört Wenn ein Multi-Politiker nicht weiß, was für unser Volk gut ist - wer dann?
    Aber ein weiser Ratschlag ist es gerade nicht, einem Wissenshungrigen zu sagen, er solle fasten. Hunger will gestillt werden. Hunger trägt den Keim des Widerstands in die Gehirne der Fastenden.
    Werde gehorchen. Aber mit Einschränkung. Da die beiden Fremden angeblich nicht existieren, kann Vahnvatt auch nicht gemeint haben, daß ich mich auch um sie nicht kümmern soll.
    Welche Logik. Aber eben diese Unlogik der Logik des Politikers will ich mir zunutze machen. Kann einfach nicht abstrahieren.
    Mache mich auf die Suche. Bevor noch das Raumschiff unserer Konzilsbrüder vollbeladen abfliegt, habe ich die Fremden gefunden.
    Sie haben ihre fünfdimensionalen Muster abgelegt. Ich kann sie in ihrer wahren Gestalt sehen, obwohl sie mit ihren zwei, beziehungsweise drei Augen wohl ganz anders sehen. Aber darauf kommt es nicht an.
    Kenne solche Wesen nicht einmal der Beschreibung nach. Das eine ist mehr als einen Beinstummel größer als ich. Das andere ist winzig. Schon wieder die Beachtung der Äußerlichkeiten - aber wenn man mit andersgearteten Wesen in Kontakt treten will, muß man sich auf ihre Stufe begeben.
    Sprechen ja mit den Laren auch nicht in Abstrakt-Mathematischen Gleichungen.
    Die beiden Fremden sind vielschichtige Denker, obwohl sie nur Spurdenker sind. Sie haben eine ausgereifte Technik bei sich.
    Kehre nochmals um. Wie soll ich mich mit ihnen verständigen, wenn ich ihre Sprachenformel nicht kenne? Keiner der beiden gehört einem Konzilsvolk an, deshalb muß ich damit rechnen, daß mir ihre Sprache unbekannt ist. Hole mir das Gerät für die Sprachengleichung.
    Niemand bemerkt es. Niemand hindert mich, als ich zum Versteck der Fremden zurückkehre. „Versteck" ist der richtige Ausdruck, denn wenn sich selbst der Multi-Politiker den realen Tatsachen verschließt und sich ins Abstrakte flüchtet, werden die anderen erst recht nichts von ihrer Existenz wissen.
    Also ist der Aufenthaltsort der Fremden ein Versteck.
    Komme hin. Das Raumschiff der Laren ist bereits gestartet und bald darauf in den Zwischenräumen der Dimensionen untergetaucht. Stehe vor den beiden Fremden. Sie sehen mich.
    Verhalten sich, wie nicht anders erwartet: abwartend. Sage: „Eptrocur. Und ihr?" Muß sie zum Sprechen bringen, damit mein Sprachengerät nicht nur mit Unbekannten arbeitet und ihre Sprache entschlüsseln kann.
    Die beiden unterhalten sich auf einer Funkfrequenz. Für mich unhörbar, aber der Detektor meines Geräts schlägt aus. Zeichnet alles auf.
    Spreche wieder. Das Gesagte kann aber noch nicht in die Sprache der Fremden übersetzt werden. Die Unbekannte ist noch zu groß, die Sprachbarriere deshalb noch nicht überwunden.
    Bekomme Antwort. Gerät übersetzt: „... Gedanken nicht..."
    Der Kleine hat gesprochen. Und jetzt der Koloß mit den vier Armen und

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