0713 - Welt der toten Monster

Titel: 0713 - Welt der toten Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern

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verspreche dir, dass wir in vierundzwanzig Stunden wieder hier sind. Wir fliegen nur kurz zu den Koordinaten, sehen uns alles an, sichern es, wenn nötig und fliegen zurück. Dann befreien wir Rob, okay?«
    Zamorra warf Nicole einen kurzen Blick zu und bemerkte, wie sie nickte.
    »Also gut«, stimmte er ohne große Begeisterung zu.
    Carlotta stand auf und griff nach der dünnen Sommerjacke, die sie über die Sessellehne geworfen hatte.
    »Damit wäre das entschieden«, sagte sie lächelnd. »Wann fliegen wir los?«
    »Wir?«, fragten Zamorra und Nicole gleichzeitig zurück.
    Ted schien ebenso überrascht zu sein. Er brauchte einen Moment, um sich zu fangen.
    »Oh nein, Carlotta«, widersprach er dann, »du bleibst hier.«
    Sie sah ihn aus dunklen Augen an. »Das werden wir ja sehen.«
    ***
    Die beiden Hornissen schossen in den postkartenblauen Himmel und verließen innerhalb von Sekunden die Atmosphäre der Erde, ohne von Radarstationen oder Satelliten bemerkt zu werden. Die Raumgleiter der DYNASTIE DER EWIGEN waren solchen Überwachungstechniken weit voraus.
    Es handelte sich um kleine, zylindrische Flugkörper, die eigentlich eher als Minibeiboote größerer Raumschiffe Verwendung fanden. Einige dieser Objekte waren im Arsenal in der Dimensionsblase unterhalb von Teds Villa geparkt, von der Dynastie seit tausend Jahren vergessen. Sie boten Platz für jeweils zwei Personen, waren armiert und - flogen schneller als das Licht.
    Wovon die irdische Raumfahrt nur träumen konnte, hatten außerirdische Völker schon vor Jahrtausenden verwirklicht - das überlichtschnelle Reisen von Stern zu Stern. Kaum vorstellbare Distanzen konnten innerhalb weniger Stunden zurückgelegt werden.
    Die Maximalgeschwindigkeit der Hornissen war allerdings keinem der vier Menschen bekannt. Bisher hatten sie sie noch niemals ausreizen müssen.
    Das größte Problem schneller und weiter Flüge, die Energieversorgung, hatten die Ewigen auf geradezu geniale Weise gelöst. Die enorme Energie, welche ihre Raumschiffe benötigten, wurde von Schwarzkristallen geliefert. Das waren veränderte Formen der Dhyarra-Kristalle, ließen sich nicht wie diese als Waffe oder Werkzeug benutzen, und bezogen die Energie, die sie an die Triebwerke und sonstigen Einrichtungen der Raumschiffe Weitergaben, aus irgendwelchen Weltraumtiefen. Damit stand ein schier unerschöpfliches, unendliches Kraftpotential zur Verfügung.
    Zamorra hatte Nicole die Steuerung überlassen und saß hinter ihr auf dem Platz des Navigators. Viel zu tun hatten sie beide nicht, denn seit der Kurseingabe flog die Hornisse mit Autopilot.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Ted sich so leicht überreden lässt«, sagte Nicole über den Helmfunk.
    Zamorra nickte. »Das hast mich auch gewundert. Er hat wohl nicht damit gerechnet, dass Carlotta es tatsächlich ernst meint.«
    »Dafür gab es ja auch keinen Anhaltspunkt. Zuerst versucht sie monatelang, jede Gefahr von Ted fernzuhalten, und dann lässt sie sich plötzlich auf das erstbeste Abenteuer ein. Irgendwie macht das nicht viel Sinn.«
    »Vielleicht will sie nur mit ihm zusammen sein. Wenn sie ihn begleitet, sieht sie wenigstens, worauf er sich einlässt und muss sich keine Horrorszenarien ausmalen, während sie allein zu Hause herumsitzt.«
    »Dann sollten wir hoffen, dass diese Mission nicht zum Horrorszenario wird«, meinte Nicole. »Sonst lässt sie Ted danach nie wieder aus dem Haus.«
    Zamorra lächelte.
    Fast übergangslos wechselte die Hornisse in den überlichtschnellen Flug. Die Veränderung war praktisch nur durch die semitransparente Kanzelverkleidung und auf den Monitoren und Anzeige-Displays festzustellen. Die farbverzerrten Sterne, die jetzt keine entfernten Lichtpunkte mehr waren, sondern wie langgezogene Lichtstreifen am Cockpit vorbeizogen, übten eine fast schon hypnotische Wirkung aus, von der Zamorra sich nur mühsam losreißen konnte. Er hatte sich schon häufiger im All aufgehalten, aber die Faszination der endlosen Dunkelheit mit ihren wenigen weißen Lichtpunkten erfasste ihn jedes Mal aufs Neue.
    Sterne, zum Greifen nahe durch die Supertechnik, und doch unendlich weit entfernt, einsam und verloren in der Leere des Kosmos. Und nur ein paar Zentimeter entfernt jenseits der Hülle des Miniraumschiffs der absolute Tod, das Vakuum des Weltraums…
    Als Zamorra kurz den Monitor umschaltete, um »einen Blick zurück« zu tun, sah er, wie auch die heimatliche Sonne rapide zu einem jener winzigen Lichtpunkte schrumpfte.
    Seine