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0714 - Die Totenfrau ist da

0714 - Die Totenfrau ist da

Titel: 0714 - Die Totenfrau ist da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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packte zu und kam dabei so dicht an mich heran, daß sich unsere Körper berührten. Durch den gemeinsamen Druck konnte ich ihn spüren und hatte den Eindruck, ebenfalls an Gestrüpp zu lehnen.
    Noch einmal griff sie zu. Diesmal erwischten ihre Hände meine Hüften. Der Griff war hart. Sie stemmte mich in die Höhe, ließ mich fallen, schnappte mich auf.
    Genau das hatte sie gewollt, denn nun konnte sie sich drehen und mich kippen lassen. Sie ging gleichzeitig in die Knie, damit mir kein Hindernis im Weg stand, als ich nach vorn kippte.
    Ich fiel über ihre Schulter hinweg, sie drückte mich noch einmal hoch, dann hatte ich die richtige Position.
    »So ist es gut«, hörte ich sie flüstern und sich selbst loben. »Ja, so habe ich dich haben wollen.«
    Ich konnte nur nach unten schauen, sah meine Arme baumeln, die einen zuckenden Schatten auf den Fußboden warfen.
    Dann drehte sie sich um und ging mit ihrer menschlichen Last auf die Tür zu.
    Ich gab mir nicht mehr die Blöße, nach dem Ziel zu fragen. Ich wußte ja, wo es lag.
    Auf dem Friedhof und sechs Fuß tief in der Erde…
    ***
    Die Katzen waren verschwunden. Lautlos wie Schatten hatten sie hintereinander den Keller verlassen, nachdem sie die Stufen der Treppe hochgehuscht waren.
    Harriet Slade stand allein in der Dunkelheit. Sie hatte die Lampe gelöscht, weil eben die Tür nicht wieder geschlossen war und sie nicht wollte, daß eventuell ein schwacher Lichtschein nach außen drang.
    Hätte sie jemand danach gefragt, wie sie sich fühlte, so hätte sie ihn nur ausgelacht oder beschimpft.
    Sie war einfach kaputt, völlig daneben, und sie wußte nicht einmal, wo sie überall Schmerzen hatte.
    Es gab wohl keine Stelle an ihrem Körper, die nicht in Mitleidenschaft gezogen worden war.
    Hinzu kamen die kleinen Wunden, die von den Zähnen und Krallen der Katzen hinterlassen worden waren. Nie sehr groß, mehr wie lange Streifen, aber doch so tief, daß Blut herausströmen konnte.
    In den Knien spürte sie das weiche Gefühl. Sie hätte sich am liebsten lang auf den Boden gelegt, um endlich Ruhe zu finden. Einfach wegsacken, hineintauchen in den tiefen Schlaf, wo sie den verfluchten Horror vergessen konnte.
    Wenn sie atmete, hörte es sich an, als wäre irgendwo im Keller ein Ventil undicht. Es war mehr ein Keuchen, das da aus ihrem Mund drang, und dabei legte sich auch der warme Speichel auf ihre Lippen.
    Sie stand an der Treppe und mußte hinauf, wenn sich etwas ändern sollte. Erst hinter ihr lag der Ausgang, möglicherweise die Freiheit.
    Es fiel ihr schwer, und es war so hart, so sich Harriet nach vorn beugte, um erst einmal am Geländer Halt zu finden, weil sie einfach nicht mehr so lange stehen wollte.
    Von den Katzen hörte und sah sie nichts mehr. Auch andere Geräusche drangen nicht durch den Türspalt. Dennoch mußte Selma Scott im Haus sein, hatte möglicherweise durch das Benehmen ihrer Katzen Verdacht geschöpft und würde sich irgendwann aufraffen, um im Keller nachzuschauen.
    Bis dahin mußte sie ihn verlassen haben.
    Alles fiel ihr schwer, jeder Schritt, jede Bewegung, aber sie hielt durch, es gab keinen anderen Weg, wenn sie nicht im Keller versauern wollte.
    Noch einmal schaltete sie die Lampe ein. Der Strahl huschte hoch bis zur Tür.
    Die Stufen würde sie noch schaffen, sie mußte sich nur zusammenreißen. Was anschließend geschah, wenn sie das Haus verlassen hatte, darüber wollte sie noch nicht nachdenken. Es würde wohl am besten sein, wenn sie so rasch wie möglich in ihr Haus ging, mit der Polizei telefonierte, damit die sich um den Fall kümmerte.
    Allerdings besaß sie keine Beweise, nur Verdachtsmomente, die allein auf ihrem Mist gewachsen waren. Und ob die akzeptiert wurden, war fraglich.
    Stufe für Stufe zog sie sich hoch. Mit der linken Hand hielt sie sich am Geländer fest. Harriet hatte versucht, den Weg so leise wie möglich zurückzulegen, was ihr nicht gelang. Zu eckig und zu steif waren die Bewegungen. Mehr als einmal stieß sie mit der Fußspitze gegen die Stufenkanten und schlurfte mit ihren Sohlen über den unebenen Stein hinweg. Jetzt zählte eigentlich nur, daß sie die Stufen auch hinter sich brachte und nicht auf halbem Weg zusammenbrach.
    Sie packte es. Je mehr sie hinter sich ließ, um so besser ging es ihr. Okay, die Schmerzen waren noch vorhanden, ihre Glieder besaßen die dreifache Schwere, aber sie kam ihrem Ziel immer näher, und als sie die Tür erreicht hatte, verzerrte sich ihr Gesicht für einen Moment in

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