0717 - Das Ende von Balayndagar
sich an Bord ereignet?
Alaska war sicher, daß sich die anderen Besatzungsmitglieder ebenfalls Sorgen machten. Der Jubel war schnell wieder verstummt, und die nächsten Worte Rhodans waren auch nicht dazu geeignet, gute Stimmung zu verbreiten. „Wir befinden uns in einer gefährlichen Lage", sagte der Terraner. „Ich habe von SENECA erfahren, daß der Untergang dieser Kleingalaxis bevorsteht. Es ist nicht sicher, ob wir aus Balayndagar entkommen können. Ohne SENECA und das in ihm integrierte Shetenmargt hätten wir keine Chance. Es ist notwendig, daß wir alle wichtigen Gegenstände, die in den letzten Tagen von Bord geschafft wurden, jetzt wieder zurückholen. Wer nicht mit dieser Aufgabe betraut wird, kommt sofort an Bord und nimmt seine Position ein. Das ist vorläufig alles."
Er drehte sich abrupt um und verschwand in der Schleuse.
Er läßt uns mit unseren Fragen allein! dachte Alaska bedrückt.
*
Die Startvorbereitungen wurden mit fieberhafter Eile vorangetrieben. Die Besatzungsmitglieder brauchten nur einen Blick auf die Bildschirme zu werfen, um zu sehen, was mit den keloskischen Schiffen geschah.
Eine Abordnung von sechsundvierzig Keloskern befand sich an Bord der SOL. Diese Wesen schienen unter den gegebenen Umständen froh zu sein, daß sie wenigstens das Shetanmargt retten konnten. Von einer Übernahme der SOL durch die Kelosker war nicht mehr die Rede. Die Bewohner von B-alayndagar erhoben auch keine Einwände, als die auf ihr Betreiben aus der SOL gebrachten Einrichtungsgegenstände zum größten Teil zurückgeholt wurden.
Saedelaere befand sich in der Zentrale der SOL, wo Perry Rhodan gerade eine Auseinandersetzung mit den Eltern von Ulturpf und Kjidder Emraddin hatte.
SENECA hatte die beiden mutierten Kinder noch nicht wieder aus der Scheintodstarre erweckt.
Auf eine entsprechende Anfrage hatte die mit der keloskischen Recheneinheit gekoppelte Bordpositronik eine Wiedererweckung zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt. SENECA hätte noch einmal versichert, daß die beiden Kinder ungefährdet waren, aber er befürchtete offenbar, daß sie ungewollt den Start der SOL verzögern konnten.
Rhodan gelang es nur schwer, die besorgten Eltern zu beruhigen. Schließlich kam ihm Gucky zu Hilfe. Der Mausbiber konnte die Emraddins aus der Zentrale in ihre Kabine bringen.
Rhodan war sofort wieder auf die Bildschirme konzentriert. „Wir brechen die Beladeaktion ab!" entschied er. Seine Nervosität war unverkennbar. „Was noch draußen ist, lassen wir zurück. Die Beben werden stärker."
Saedelaere fragte sich, wie es im Zentrum von Balayndagar aussehen mochte, wenn bereits hier in der Peripherie solche Auswirkungen spürbar wurden.
Während die letzten Gleittransporter in die Hangars einflogen, trafen die Männer und Frauen in der Zentrale die Startvorbereitungen.
Die Erschütterungen, die jetzt durch das Schiff liefen, wurden jedoch nicht durch die Triebwerke ausgelöst, sondern durch die Beben, die Last Stop erfaßt hatten. „Also los, Freunde!" rief Rhodan. „Bringt sie hoch!"
Saedelaere fühlte sich seltsam unbeteiligt, er wurde von den Ereignissen um sich herum immer wieder durch sein aktiviertes Cappinfragment abgelenkt. Er hoffte, daß die Bewegungen des Organklumpens nicht noch stärker wurden.
Auf dem Panoramabildschirm wurde jetzt ein keloskisches Schiff sichtbar, das vergeblich versucht hatte, in den freien Weltraum zu entkommen. Die Besatzung hatte die Kontrolle über ihr Schiff völlig verloren. Es überschlug sich zweimal und prallte dann an einem Berghang auf. Eine Explosionswolke verdunkelte die Unglücksstelle.
Saedelaere warf einen Blick zu den drei Keloskern hinüber, die sich als Sprecher ihrer Gruppe in der Zentrale befanden.
Sie standen dicht zusammengedrängt neben einer Säule und rührten sich nicht.
Wie mochte ihnen zumute sein? fragte sich Alaska.
Sie erlebten den Beginn des Untergangs ihrer Kleingalaxis.
Mit eingeschalteten Antigravprojektoren und der ungeheuren Schubkraft ihrer Impulstriebwerke hob die SOL vom Boden ab. Die Luft über dem Landeplatz begann zu flimmern, seltsame Leuchterscheinungen traten auf.
Saedelaere hatte niemals zuvor solche Effekte beobachtet und nahm daher an, daß sie eine Folge der Dimensionsbeben waren.
Wolken ionisierter Moleküle trieben vorbei, und die Instrumente zeigten an, daß die Außenfläche des Schiffes sich über das normale Maß hinaus zu erhitzen begann. „Schutzschirme einschalten!" befahl Rhodan. „Wollen Sie mit
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