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0717 - Das Ende von Balayndagar

Titel: 0717 - Das Ende von Balayndagar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rief Dobrak. „Sprechen Sie mit SENECA."
    Rhodan zögerte keinen Augenblick. Er trat vor die Kontrollen und wandte sich an die Bordpositronik. „Frage: Wie stehen unsere Chancen bei einem Sturz in das Black Hole?"
    „Nach den vorliegenden Daten gibt es keine Chance", lautete die Antwort. „Alle Objekte, die in das Black Hole geraten, hören auf zu existieren."
    „Das bedeutet nichts!" schrie Dobrak. „Er kann nichts über Dinge aussagen, über die er nur die Kenntnisse seiner Erbauer besitzt."
    „Er hat uns den Tod prophezeit", stellte Kosum klar. „Daran ist nichts zu ändern."
    Er ging zu der SERT-Haube. Für ihn war es eine beschlossene Sache, daß Rhodan den Befehl für einen erneuten Fluchtversuch geben würde.
    Dobrak wünschte, er hätte den Werdegang der Ereignisse in seinem Sinn beeinflussen können. Doch dazu war er nicht in der Lage. Er empfand die Summe seiner vielen Inkarnationen jetzt als Belastung. Zum erstenmal merkte er, daß er sehr müde war.
    Die Rettung des Shetanmargts hätte seine letzte Tat werden sollen, aber nun war diese Mission in Gefahr. „Einen Augenblick noch", sagte Rhodan zu Kosum. „Ich habe noch eine Frage an SENECA. Frage: Wie stehen unsere Chancen bei einem Versuch zur Umkehr unter Beibehaltung der derzeitigen Geschwindigkeit?"
    „Es gibt keine Chancen", erwiderte die Bordpositronik. „Das Schiff könnte der Belastung nicht standhalten. Die Gravitationsströmung, in die wir uns eingeordnet haben, ist so stark, daß die SOL explodieren würde, wenn wir sie herauszusteuern versuchten."
    „Sie haben SENECA gehört", sagte Rhodan zu den Besatzungsmitgliedern in der Zentrale. „Das bedeutet, daß wir unseren Flug in das Black Hole fortsetzen."
    Einer der Terraner stieß einen erstickten Schrei aus. Dobrak registrierte, daß Rhodan ein paar Offiziere in verschiedene Sektionen des Schiffes schickte. Sie sollten die Besatzung auf das bevorstehende Ereignis vorbereiten.
    Was sollten sie ihren Freunden schon sagen? überlegte der Rechner. Nicht einmal er konnte ahnen, was mit der SOL geschehen würde.
    Er ließ seine Blicke über den großen Bildschirm wandern.
    Die Große Schwarze Null schien Balayndagar jetzt zu umklammern. Die Sterne wurden in Gruppen aufgesogen und ausgelöscht. Dobrak schloß unwillkürlich die Augen. Der Anblick war unerträglich.
    Er konzentrierte sich auf die Zahlengruppierungen in der Zentrale des Schiffes. Auch sie unterlagen fremden Einflüssen, hatten aber eine gewisse Gesetzmäßigkeit und Ordnung behalten. „Wie lange wird es noch dauern?" erkundigte sich Rhodan.
    Dobrak wußte keine Antwort darauf, und auch Ulturpf, den er fragte, gab keine Auskunft.
    Nun, da sie sich für den Sturz in das Nichts entschlossen hatten, wollten die Terraner nicht länger warten, erkannte Dobrak. Er bedauerte, daß sie vielleicht alle sterben würden.
    Die Terraner hätten sich bestimmt als gute Verwalter des Shetanmargts erwiesen.
     
    *
     
    Die unmittelbare Nähe des Black Hole zeigte sich in immer stärkeren Effekten. In der Zentrale erloschen die Scheinwerfer, aber ein unheimliches Licht schien die Wände der SOL zu durchdringen.
    Rhodan sah, daß die Gegenstände ihre Konturen verloren. Ulturpf Emraddins Stimme klang immer verzerrter, obwohl sie aus unmittelbarer Nähe zu kommen schien. Die Männer und Frauen saßen wie erstarrt auf ihren Plätzen und warteten auf das Unvermeidliche.
    Rhodan hatte das Gefühl, daß die SOL sich auszudehnen begann. Mit der Vergrößerung des Schiffes ging ein immer lauter werdendes Rauschen einher, das schließlich die Stimme des Kindes übertönte.
    Deighton, der unmittelbar neben Rhodan stand, sagte irgend etwas, aber der Schall seiner Worte erreichte Rhodans Gehör nicht. Plötzlich sah Rhodan, daß alle Menschen in der Zentrale zu reden begannen, ohne daß einer den anderen hören konnte. Ein paar Männer standen auf. Ihre Bewegungen wirkten zeitlupenhaft. Sie bewegten sich auf die Ausgange der Zentrale zu. Rhodan kümmerte sich nicht um sie. Er kannte ihre Beweggründe nicht, sie waren ihm auch gleichgültig.
    Die Bildschirme waren jetzt schwarz.
    Es war keine Dunkelheit, wie Rhodan sie kannte.
    So sah das Nichts aus. Es besaß keine Farbe, denn die Definition „schwarz" bezog sich nur auf die irregeführten menschlichen Sinne.
    Das „Schwarz" drang von den Bildschirmen in die Zentrale ein und begann die Menschen und alle Gegenstände auszulöschen. Es war keine Auflösung, sondern das Ende jeder Existenz im

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