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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiterhin entwickeln können und die Freundschaft zwischen ihnen und dem Menschen tiefer werden lassen.
    Willy bückte sich. Er schob seine Hände in die Achselhöhlen des Regungslosen und schleifte ihn tiefer in das Treibhaus des Schreckens hinein. Sehr weit brauchte er nicht zu gehen. Er wollte an einer gewissen Stelle stoppen, denn dort hatten sich in den letzten Tagen gewisse Pflanzen beinahe schon monströs entwickelt. Nicht nur ihnen war dies gelungen, auch die herrlichen Blumen waren entsprechend gewachsen, besonders die exotischen Orchideenarten.
    In der Dunkelheit waren sie nur zu riechen. Bei Tageslicht aber entfaltete sich ihre gesamte Blütenpracht.
    Willy fühlte sich wie beflügelt. Er war zu einem anderen geworden, und das hatte er gehofft. Sein Plan war in Erfüllung gegangen und seine Lieblinge würden auch zufrieden sein.
    An einer bestimmten Stelle blieb er stehen. Er schaute noch über den Tisch hinweg und sah sich die Pflanze an, die er füttern wollte.
    Sie rankte sich aus dem Wirrwarr in die Höhe und sah aus, als würde sie aus zahlreichen dünnen Armen bestehen, nicht dicker als die Körper von Schlangen, die man als tote Gegenstände in die Erde gesteckt hatte, damit sie wie Wächter alles überragten.
    Er schaute sie mit glänzenden Augen sekundenlang an. Dabei überlegte er sich die passenden Worte und hatte sie auch sehr bald gefunden. »Keine Sorge, meine Kleine, du wirst deine Nahrung schon bekommen. Nichts soll dir vorenthalten werden, denn ich weiß sehr genau, wie hungrig du doch bist. Einen Moment noch.«
    Nach seinen Worten bewegten sich die langen, gummiartigen Arme. Es sah so aus, als hätte die Pflanze alles verstanden.
    Das freute Willy noch mehr. Endlich hatte er den Kontakt hergestellt, es hatte einfach sehr lange dauern müssen, nun aber würde er sich durch nichts von seinem Konzept abbringen lassen.
    Er wuchtete den Körper hoch. Es war nicht einfach für ihn, denn Tobe war ziemlich schwer. Willy dachte daran, dass er den Boden von den Blutspuren säubern musste, aber dazu war morgen noch Zeit genug.
    Willy kantete Tobe gegen den Rand des Tischs, schaute über ihn hinweg und bekam mit, dass sich die gummiartigen Arme abermals bewegten. Sie drückten sich jetzt in seine Richtung, als wollten sie ihn noch einmal sehr kräftig begrüßen.
    Manson war zufrieden, sehr zufrieden sogar, und er machte weiter. Er umfasste die Beine der leblosen Gestalt, hob den Unterkörper an, als ihm die Pflanze bereits entgegenkam.
    Die Stängel nickten ihm zu. An ihren Enden rollten sie sich wie Schläuche zusammen, als wollten sie ihm Bescheid geben, dass er jetzt Unterstützung erhielt.
    So war es dann auch. Die mordgierige und hungrige Pflanze wollte nicht mehr länger warten, sie war wild darauf, endlich wieder menschliche Nahrung zu bekommen.
    Sie griff zu. Die Arme saugten sich fest. Sie setzten all ihre unerklärliche Kraft ein und zerrten den leblosen Körper in die Höhe.
    Willy Manson schaute zu.
    Er war einen Schritt zurückgegangen und lehnte mit dem Rücken am anderen Tisch. Seine Augen glänzten, der Mund war nicht geschlossen. Er sah so aus, als wollte er seinen Triumph in allen Phasen genießen, jede Sekunde einfach auskosten.
    Die Pflanze besaß eine immense Kraft. Sie zerrte den leblosen Körper weiter. Die Beine und Füße schleiften durch die anderen Pflanzen, sie drückten sie zu Boden, knickten sie ab oder zerstörten sie ganz, was Willy nicht mochte. Er hatte den Eindruck, als hallten die Schreie der verletzten Pflanzen in seinem Kopf wider.
    Die andere ließ nicht locker. Ihre schlangenähnlichen Arme waren noch weiter über den Körper geglitten und hatten den Mann jetzt in Fesseln gelegt.
    Der Vergleich mit einem Kraken, der zahlreiche Arme hatte, kam Willy in den Sinn. Er freute sich.
    Dann drehte die Pflanze ihr Opfer so herum, dass Willy noch das Gesicht sehen konnte. Es war durch das Blut dunkel geworden. Etwas jedoch konnte er genau erkennen. Die Augen öffneten und schlossen sich, als wollten sie dem Gärtner ein letztes Mal zublinzeln.
    Und dann verschwand der Körper. Er wurde in die Tiefe gezerrt.
    In der Nähe bewegten sich die anderen Blätter und Stängel. Unruhe entstand, weil sich die gierige Pflanze an Tobe zu schaffen machte.
    Willy konnte nichts sehen. Er hätte sich schon auf eine Leiter stellen müssen.
    So hörte er das Schreckliche. Es waren furchtbare Geräusche, die an seine Ohren drangen. Ein Schmatzen und Brechen, ein seltsam klingendes

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