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0717 - Das Treibhaus des Schreckens

0717 - Das Treibhaus des Schreckens

Titel: 0717 - Das Treibhaus des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch unterschiedlich. Es gibt zum Beispiel welche, die lockern die Seele eines Menschen…«
    »Was bitte?«
    Er lachte. »So nennen wir es. Die Menschen werden leichter, sie nehmen das Leben nicht mehr so schwer, sie öffnen sich für andere Dinge, die sind einfach glücklich.«
    »Drogen?«, fragte Suko.
    Abbot trat hastig einen Schritt zurück. »Um Himmels willen, nein, damit haben wir nichts zu tun!«
    »Aber die Wirkung ist die gleiche oder?«
    »Ja – möglich, nur haben wir unsere Produkte von Mitarbeitern freier Institute analysieren lassen, und es sind wirklich keine Spuren von Rauschgiften gefunden worden. Diese Produkte beruhen auf rein pflanzlicher Basis. Sie sind nach sehr alten Rezepten hergestellt worden, die zumeist aus dem Ausland kommen.«
    »Übernehmen Sie das auch?«
    »Nein, wir kaufen sie nur an und vertreiben sie. Mit der Herstellung haben wir nichts zu tun.«
    »Dann stufen Sie diese Mittel also nicht als gefährlich ein, wie ich das sehe.«
    »So ist es.«
    »Haben Sie selbst schon welche probiert?«
    »Aber ja«, sagte er. »Ich fühlte mich danach gut und unheimlich kreativ.«
    Das war seine Sache, ich dachte anders darüber. Soeben glitt eine dieser Ampullen auf uns zu. Bevor sie uns passierte, hob ich sie an, weil mir die Farbe aufgefallen war, denn sie zeigte ein dunkles Rot, beinahe wie Blut.
    »Und das hier?«, fragte ich.
    Abbot lächelte. »Was meinen Sie, Mr. Sinclair? Denken Sie dabei an Blut? Ja, das denken Sie bestimmt.«
    »Es ist auch keine Kunst.«
    »Da haben Sie im Prinzip Recht. Nur hat diese Flüssigkeit mit Blut überhaupt nichts zu tun.«
    »Womit dann?«
    Er wiegte den Kopf, strich über sein glattes Haar und schaute zur Decke. »Dieses Produkt ist eigentlich ganz neu. Wir beschreiten damit einen völlig neuen Weg.«
    »Wo führt der hin?«
    »Nicht zum Menschen, Mr. Sinclair. Wir sind Freunde der gesamten Natur.« Er unterstrich die Worte durch Handbewegungen. »Wir wollen, dass auch die Tiere glücklich werden…«
    »Dann ist diese Suppe für Tiere gedacht?«, fragte Suko.
    »Nein, für Pflanzen.«
    Wir schluckten beide. »Wie bitte?«, fragte ich. »Für Pflanzen? Habe ich Sie richtig verstanden?«
    »Für Pflanzen, dazu gehören auch die Blumen.« Er lachte. »Es mag für Sie überraschend klingen, aber wir alle hier sind der Meinung, dass nicht nur Menschen eine Seele haben, sondern auch die Pflanzen. Und das wiederum haben einige Forscher herausgefunden. Wir wollen mit unseren Produkten auch die Pflanzen glücklich machen.«
    »Wie toll.«
    »Ja, finde ich auch.«
    Ich legte die Ampulle wieder auf das Band. »Und womit, so frage ich Sie, macht man Pflanzen glücklich?«
    »Das ist unser Betriebsgeheimnis. Die genaue Zusammensetzung ist eigentlich nur einer Person bekannt. Mr. Fletcher nämlich. Er ist der Chef, er weiß Bescheid, er hat es entwickelt.«
    »Und mit ihm genau wollten wir sprechen«, sagte ich.
    Abbot warf einen Blick auf die Uhr. »Keine Sorge, das klappt bestimmt. Er ist zudem allein. Seine Sekretärin hat sich heute frei genommen. Ein Trauerfall in der Familie. Eigentlich könnten wir es jetzt versuchen. Oder wollen Sie sich hier noch ein wenig umschauen und die Regale inspizieren? Wobei Sie dort kaum etwas anderes finden werden als das, was auf dem Band an Ihnen vorbeirollt.«
    »Nein, danke«, sagte ich, »das reicht uns.«
    »Dann darf ich vorgehen?«
    »Gern.«
    Er hatte sich nicht aus der Fassung bringen lassen. Dieser Sylvester Abbot gehörte zu den Typen, die so leicht nicht zu packen waren.
    Die verkauften selbst noch ein Maschinengewehr als harmloses Spielzeug.
    Suko hatte sein bedenkliches Gesicht aufgesetzt. Ich fragte ihn deshalb: »Geht es dir noch immer quer?«
    »Ja.«
    »Und warum?«
    Er hob die Schultern. »Ich kann es dir nicht sagen. Es ist ein Gefühl, das sich nicht vertreiben lässt.«
    Ich hob die Schultern. »Wir werden jedenfalls mit diesem Mr. Fletcher reden.«
    »Und wenn es nichts bringt?«
    »Haken wir die Sache ab.«
    »Du kannst sie abhaken, ich nicht.«
    »Ach ja?«
    Suko nickte heftig. »Ich werde sie nicht abhaken. Ich weiß, dass hinter dieser Sache mehr steckt. Noch ist es nur ein Gefühl, John, aber diese komischen Glücklichmacher und Seelenstreichler, die passen mir nicht ins Konzept. Das mag noch so harmlos zu erklären sein, ich rechne damit, dass es in eine bestimmte Richtung geht.«
    »In welche?«
    »Nicht in eine esoterische. Oder dorthin auch. Ich dachte mehr an die Seitenströmungen, weil ich

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