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Das Gegenkreuz

Das Gegenkreuz

Titel: Das Gegenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Er wurde nicht mehr angeleuchtet. Neben dem Bett liegend sah er die beiden Strahlen durch den Raum wandern. Der Mann hatte das Gefühl, sein Körper würde glühen. Selbst die Seide des Schlafanzugs kratzte auf seiner Haut. Er begriff, dass er gegen die beiden Eindringlinge keine Chance hatte. Zudem blieben sie in seinem sehr geräumigen Schlafzimmer, in dem sie hin- und hergingen. Er sah sie wie wandelnde Schatten oder finstere Besucher aus einer anderen Welt, die es geschafft hatten, Raum und Zeit zu überwinden, um sich die Erdenbewohner genauer anzuschauen.
    Seine Perspektive war schlecht. Die Männer durchwandern zwar das Zimmer, aber das Bett selbst nahm Voss die Sicht.
    Er lebte allein in seinem Haus. Aber es hätte auch nichts gebracht, wenn jemand bei ihm gewohnt hätte. Typen wie die beiden Eindringlinge kannten keine Rücksicht, und sie waren Profis, denn sie hatten die Alarmanlage außer Gefecht gesetzt.
    Voss wusste nicht, was er tun sollte. Er war ihnen völlig hilflos ausgeliefert. In so einer Situation hatte er sich noch nie befunden. Sie stand im krassen Gegensatz zu dem, was Voss gewohnt war. Das waren Glamour, Parties, Events, Modenschauen und perfekte Oberflächlichkeit.
    Orry Voss litt unter den Schmerzen. Am liebsten hätte er laut vor sich hingestöhnt. Das wollte er nicht. Die beiden sollten nicht unnötig auf ihn aufmerksam werden. Er hoffte ja, dass sie das Schlafzimmer verließen und sich an anderen Orten im Haus umschauten. Leider taten sie ihm den Gefallen nicht. Sie blieben im Raum, löschten sogar das Licht ihrer Lampen, um das an der Decke einzuschalten.
    Jetzt wurde es normal hell!
    Voss lag auf dem Rücken. Er wagte nicht, sich zu bewegen. Er versuchte auch nicht, sich in die Höhe zu ziehen, um einen Fluchtversuch zu starten, er blieb in seiner Starre und betete, dass der Kelch an ihm vorüberging.
    Es traf nicht ein. Der Kelch wanderte sogar auf ihn zu, und jetzt sah er die beiden Einbrecher, die sich vor ihn hinstellten und auf ihn niederschauten.
    Orry’s Angst steigerte sich. Der Schweiß tränkte den Seidenstoff seines Pyjamas. Er spürte ihn auch an den freien Stellen seines Körpers. Sogar auf der Kopfhaut lag er.
    Die Eindringlinge waren Menschen und sicherlich keine Aliens. Aber sie sahen nicht so aus. Ihre Körper hatten sie mit einer dunklen Kleidung bedeckt, und auch von ihren Gesichtern war nichts zu sehen. Strickmützen verdeckten sie. Es gab Augenschlitze und ein Loch für den Mund, das war alles.
    Voss starrte sie an. Er wollte wegsehen, was er nicht konnte. Er sah auch die schweren Schuhe an ihren Füßen, die trotzdem leicht waren, weil sie aus einem besonderen Stoff bestanden. Und ebenfalls sah er die enge Kleidung, bestehend aus rauem Leder. Sie erinnerte an Motorradkluft. Und natürlich sah er die Waffen in ihren Händen.
    Keine Schusswaffen, sondern kurze Brechstangen aus Eisen. Sie machten Orry Angst, und er fürchtete auch um die Einrichtung seines Schlafzimmers. Da war der Schrank, aber auch die Vitrinen und kleinen Sideboards, in denen der Modeschöpfer seine Wäsche untergebracht hatte.
    In den Vitrinen lag der Schmuck. Ketten der unterschiedlichsten Art.
    Sie bestanden aus Gold oder Silber. Dann gab es die Perlenketten in den unterschiedlichsten Farben. Manche sehr wertvoll, andere nur Modeschmuck.
    Voss war berühmt für sein barockes Outfit, zu dem auch Kreuze gehörten, die sich ebenfalls in den Vitrinen befanden.
    »Wo ist es?«
    Orry Voss schrak zusammen, als er die Stimme hörte. Sie hatte so hart und verdammt gnadenlos geklungen.
    »Was?«
    »Das Kreuz!«
    Fast hätte der Mann trotz seiner Lage einen Lachanfall bekommen. Sein Gesicht veränderte sich. Er konnte nichts dagegen tun, dass es einen spöttischen Ausdruck zeigte, und das ärgerte die beiden Einbrecher.
    Einer von ihnen trat kurz zu, und Orry jaulte mit hoher Stimme auf, als er den Schmerz spürte.
    »Wenn du uns hier verarschen willst, du verdammte Schwuchtel...!«
    Orry saugte den Atem zischend durch die Zähne. Seine rechte Hüfte war getroffen worden. Trotz des Schmerzes kam es ihm vor, als wäre sie taub.
    »Das Kreuz!«
    Orry jammerte beim Sprechen. »Der... der Schmuck... liegt überall. Schaut euch nur um...«
    »Haben wir schon. Aber uns interessiert ein bestimmtes Kreuz, das sich in deinem Besitz befindet.«
    »Ihr könnt euch alles anschauen, dann wisst ihr Bescheid. Ich für meinen Teil...«
    Einer wandte sich ab. Nach zwei schnellen Schritten stand er vor einer der Vitrinen.

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