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072 - Auf Leben und Tod

072 - Auf Leben und Tod

Titel: 072 - Auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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Nordmänner; in Japan, Kanada und Alaska mittels der mongolischen Ostmänner.
    Nur zum Kratersee selbst schien die WCA noch nicht vorgestoßen zu sein - warum sonst hätte Hymes die Expedition losschicken sollen?
    »Du denkt an keine schönen Dinge, Maddrax«, stellte Aruula fest, die neben ihm ging, und Matt hätte nicht zu sagen vermocht, ob die Barbarin es ihm angesehen hatte oder ob sie ihre wieder erwachten telepathischen Fähigkeiten bemüht hatte, um seine Gemütslage zu erkunden.
    »Stimmt«, gestand er ein, »ich hatte schon bessere Laune. Ich frage mich, warum zum Teu… zum Orguudoo die Weltrat-Leute den Kratersee nicht längst erforscht haben. Seit gut dreißig Jahren, seit sie das Serum gegen ihre Immunschwäche besitzen, hatten sie Gelegenheit dazu. Aber erst jetzt, da wir uns auf den Weg machen, jagen auch sie los. Das kapiere ich nicht.«
    »Du machst dir zu viele Gedanken«, stellte Aruula fest. »Wir werden es erfahren, wenn es den Göttern gefällt…«
    Plötzlich hielt die junge Frau inne, und an der Haltung, die ihr schlanker Körper plötzlich einnahm, erkannte Matt, dass sie lauschte . »Was ist?«, fragte er flüsternd, doch Aruula gab keine Antwort. Die Barbarin stand weiter unbewegt, hatte mit ihren telepathischen Sinnen offenbar etwas erspürt.
    Erst nach einigen Sekunden entkrampfte sie sich, und wie selbstverständlich ging ihre Hand zum Griff des Schwertes, das sie auf dem Rücken trug. »Es sind Menschen in der Nähe«, stellte sie fest - und das reichte aus, um auch Matt vorsichtig werden zu lassen.
    In den letzten Wochen hatten sie erfahren müssen, dass ihnen die wenigsten Bewohner dieses kargen Landes freundlich gesonnen waren, und die Ostmänner, auf die sie gestoßen waren, hatten sich als grausame Gegner erwiesen.
    Matt verspürte keine Lust, einem ihrer Kriegstrupps in die Hände zu fallen, wenn er mit Aruula alleine war - ein Schwert und ein Driller waren nicht dazu angetan, einen langen Kampf gegen eine Übermacht zu bestehen.
    »Wie weit entfernt?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht.« Aruula schloss die Augen, konzentrierte sich. »Nicht weit, würde ich sagen. Ich spüre viele Menschen…«
    Das genügte Matt. Mit einem Wink bedeutete er seiner Gefährtin, ihm zu folgen. Aus der Senke, die sie durchquert hatten, huschten sie auf einige Felsen zu, die einen sanft ansteigenden Hügel säumten.
    Auf ihrem weiteren Marsch hielten sie sich zwischen Felsbrocken und kargem Gebüsch, schlugen die Richtung ein, in der Aruula die fremde Ansiedlung vermutete. Ihr Auftrag lautete, das Terrain zu sondieren, und genau das würden sie tun. Vielleicht fanden sie in jener Siedlung das, wonach sie suchten.
    Oder aber es handelte sich um ein Lager der Feinde - in beiden Fällen würde es gut sein, Informationen zu sammeln.
    Über mehrere Hügelkämme arbeiteten sich Matt und Aruula immer näher an die Quelle der Gedankenbilder heran, die die Barbarin spürte. Ihr Schwert legte Aruula dabei nicht aus der Hand - zusammen mit ihren Fähigkeiten und ihren ausgeprägten Instinkten hatte es ihr schon oft das Leben gerettet.
    Auch Matt war wachsam. Grundsätzlich musste man in dieser Welt und dieser Zeit mit dem Schlimmsten rechnen.
    Er versuchte sich auszumalen, was sie wohl jenseits der Hügel erwartete.
    Auf den Anblick, der sich ihnen bot, als sie den Kamm der letzten Erhebung erreichten, war Matt jedoch nicht vorbereitet.
    »Meerdu!«, stieß Aruula hervor und warf sich flach auf den sandigen Boden, damit sie vom Tal aus nicht gesehen werden konnte. Matt, in Erinnerung an die militärische Ausbildung, die er einst bekommen hatte, tat es ihr gleich.
    Die Senke, die vor ihnen lag, war gewaltig.
    Nach allen Seiten hin wurde sie von sanften Hügeln umgrenzt und vom breiten Band eines Flusses geteilt. Unmittelbar am Fluss war ein Lager errichtet worden - keine friedliche Ansiedlung, sondern ein Kriegslager mit befestigten Mauern aus Steinen und Palisaden.
    Innerhalb wie außerhalb der Mauern hatte man Behausungen aufgeschlagen - runde Nomadenzelte aus Tierhäuten, wie die Mongolen sie mit sich führten, aber auch gedrungene Häuser aus Lehm, die wohl den Anführern vorbehalten waren. Hohe hölzerne Wachtürme mit Plattformen, auf denen bewaffnete Posten standen und Umschau hielten, waren in regelmäßigen Abständen in die Mauern des Lagers eingelassen.
    Ein Stück außerhalb des Lagers, unmittelbar am Fluss, erstreckte sich ein gewaltiges Trümmerfeld aus Unrat, Ruinen und rostigem Metall. Matt griff

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