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072 - Auf Leben und Tod

072 - Auf Leben und Tod

Titel: 072 - Auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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murrte Aruula - doch die Geste zeigte Wirkung. Als die Angreifer den Driller in Matthews Hand erblickten, hielten sie in ihrem Lauf inne. Ob sie eine Waffe wie diese schon einmal gesehen hatten, wusste Matt nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Jedenfalls schien ihnen das Konzept einer vollautomatischen Schusswaffe nicht unvertraut zu sein, denn ihr Angriff kam jäh zum Stillstand.
    »Osnok?«, fragte der Anführer des Trupps, und er und seine Leute tauschten nervöse Blicke.
    »Osnok?«, fragte Matt zurück, der nicht wusste, was dieses Wort bedeuten sollte.
    Die Mongolenkrieger raunten miteinander.
    Ihre Waffen noch immer erhoben, kamen sie weiter heran. Skeptisch musterten sie Matt und Aruula von Kopf bis Fuß.
    »Osnok! Osnok!«, wiederholte der Anführer und begann seltsame Gesten zu machen. Er deutete in sein Gesicht, deckte ein Auge ab und schnitt wilde Grimassen.
    Matt verstand noch immer nicht.
    Aruula jedoch erspürte die Empfindungen des Kriegers und begriff, was er meinte. »Er fragt, ob wir zu den Ostmännern gehören«, erklärte sie. »Ich spüre eine ungewisse Furcht und Abscheu in seinen Gedanken.«
    Matt presste die Lippen zusammen.
    Er hatte also Recht gehabt. Diese Krieger waren selbst keine Ostmänner - im Gegenteil schienen sie sich nicht gerade gut mit ihnen zu stehen. Der Name, den der Anführer des Trupps genannt hatte -Osnok - schien etwas wie ein Schimpfwort zu sein, mit dem die Mongolen ihre entarteten Brüder bedachten.
    »No Osnok«, sagte Matt mit fester Stimme und schüttelte den Kopf.
    Der Anführer des Kriegstrupps zog ein missbilligendes Gesicht und schüttelte heftig den Kopf, deutete immer wieder auf Matts Driller. »Osnok Pistojet!«, rief er dabei.
    Matt beschloss, ihm zu zeigen, dass er nichts zu befürchten hatte. Demonstrativ sicherte er die Waffe und steckte sie weg, und mit einem Blick bedeutete er auch Aruula, ihr Schwert sinken zu lassen.
    »Bist du verrückt geworden?«, schnaubte die Barbarin. »Wenn wir uns ergeben, werden sie uns töten!«
    »Kannst du das in ihren Gedanken lesen?«, fragte Matt, der sich ziemlich sicher war, dass die Krieger keine kaltblütigen Mörder waren. Zumindest hoffte er das aus ihrem Verhalten herauszulesen.
    Aruula konzentrierte sich kurz. Ein wenig resignierend schüttelte sie dann ihre lange schwarze Mähne und ließ ihr Schwert sinken. »Nein, sie wollen nicht um jeden Preis töten. Ich spüre Neugier, gespannte Erwartung, ein bisschen Furcht.«
    »Okay.« Matt wandte sich wieder an den Anführer des Trupps. »Maddrax«, sagte er und zeigte dabei auf sich selbst.
    »No Osnok.«
    »Maddrax?«, wiederholte der Krieger und machte große Augen.
    »Maddrax«, bestätigte Matt, um anschließend auf seine Gefährtin zu deuten.
    »Aruula.«
    »Keran«, erwiderte der Mongole, und seine Züge entspannten sich. Matt rang sich ein Lächeln ab - offenbar war es ihm gelungen, die Situation zu entschärfen.
    Der Anführer des Mongolentrupps sagte etwas, das wie eine Frage klang.
    Matt verstand ihn nicht, aber ein Mal mehr konnte Aruula aushelfen.
    »Ich denke, er will wissen, was wir hier suchen«, erklärte sie. »Ich spüre eine Art… von Ehrfurcht bei den Männern.«
    »Ehrfurcht?«, fragte Matt.
    »Ja. Ich kann nicht genau sagen, worauf sie sich bezieht - möglicherweise auf dieses Land und diese Gegend. Vielleicht aber auch auf ein bevorstehendes Ereignis. Schwer zu sagen. Sie scheinen sich hier versammelt zu haben, um auf etwas zu warten. Oder auf jemanden.«
    »Ich verstehe.« Matt nickte und startete einen unbeholfenen, aber gestenreichen Erklärungsversuch: »Maddrax, Aruula - suchen Reittiere… für den Weg in diese Richtung.« Er wies nach Westen.
    Der Anführer des Trupps, der sich als Keran vorgestellt hatte, wiederholte die Bewegung, die Matt für »Reiten« benutzt hatte, klopfte sich dann auf die Brust und nickte. Offenbar verfügte er über Reittiere. Bevor Matt nachhaken konnte, rieb der Krieger jedoch Daumen und Zeigefinger der Rechten aneinander - eine überraschend klare internationale Geste, die die Zeiten überlebt hatte.
    »Er will Geld dafür«, folgerte Aruula.
    »Und wir kennen nicht mal die hiesige Währung«, fügte Matt hinzu.
    Er lernte sie im nächsten Augenblick kennen. Der Mongole wies auf ihn und vollführte Bewegungen, als würde er schießen. Danach umfasste er mit einer Geste Matthew und seinen Trupp.
    »Sodatii«, sagte er.
    Es dauerte einen Moment, bis Matthew begriff: »Er will mich als Söldner anheuern! Hm, das

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