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0720 - Teufelsnächte

0720 - Teufelsnächte

Titel: 0720 - Teufelsnächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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gehört.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das klingt nicht nach unseren Mördern. Hast du sonst noch was?«
    Wieder klickte die Tastatur. »Nichts, was passen könnte. Vielleicht sind wir auf der falschen Spur, wenn wir nach einem übernatürlichen Bezug suchen. Bleib mal einen Moment dran…«
    Sie hat Recht, dachte Zamorra. Lugosi kann alles mögliche bedeuten.
    »Aha!« Nicoles Stimme klang triumphierend. »Ich habe deinen Lugosi im Internet gefunden. Lugosis ist ein Gothic-Nachtclub in Manchester. Hast du was zu schreiben?«
    Zamorra griff nach Hotelnotizblock und Kugelschreiber und notierte sich die Adresse des Clubs.
    »Ich habe zwar keine Ahnung«, sagte er dann, »weshalb ein Mörder während seiner Tat den Namen eines Nachtclubs nennen sollte, aber ein Zufall ist wohl noch unwahrscheinlicher.«
    »Was hast du jetzt vor?«
    Er hob die Schultern. »Es ist die einzige Spur, die wir haben, also werde ich mir den Laden heute Abend mal ansehen.«
    »Halt mich auf dem Laufenden.«
    Zamorra verabschiedete sich von Nicole, legte auf und trat ans Fenster, um es zu schließen. Es war mittlerweile empfindlich kalt im Zimmer geworden. Er stutzte, als er einen schwarzen Rover mit getönten Scheiben bemerkte, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite im absoluten Halteverbot stand.
    Stand er nicht auch schon dort, als Kathy mich abgesetzt hat?, fragte er sich. Aus den Augenwinkeln bemerkte er einen weißen Polizeiwagen, der von Norden kommend auf die Straße einbog und neben dem Rover hielt. Die getönte Scheibe öffnete sich einen Spalt. Nur Sekunden später wendete der Polizeiwagen und fuhr zurück in die Richtung, aus der er gekommen war. Die Scheibe schloss sich wieder.
    Was geht hier vor?, überlegte Zamorra.
    ***
    Deborah Carter schloss die Tür ihres Büros hinter sich und blieb nervös stehen. Ihre Hand umklammerte immer noch den Umschlag mit der schwarzen Karte, ohne dass sie etwas daran ändern konnte. Ihre Finger gehorchten ihr nicht.
    Es wird mit jedem Jahr schlimmer, dachte sie. Ich weiß nicht, ob ich noch die Kraft dazu aufbringe.
    Der Gedanke, dass es bis an ihr Lebensende so weitergehen könnte, war beinahe unerträglich. In einem Selbsterhaltungsmechanismus, der sie selbst erstaunte, gelang es ihr immer wieder, die jährliche Einladung bis in den Dezember hinein zu verdrängen, aber sobald die Weihnachtsdekorationen über den Einkaufsstraßen hingen, kehrten die Erinnerungen an die kalten Friedhofsnächte zurück - und mit ihnen kam die Angst vor der schwarzen Karte.
    »Miss Carter«, sagte die Stimme ihrer Sekretärin aus der Gegensprechanlage. »Eine Miss Henderson ist hier und wünscht Sie zu sprechen.«
    Der Name durchfuhr Deborah wie ein Schock. Mit zitternden Knien ging sie zu ihrem Schreibtisch und drückte einen Knopf an dem Gerät.
    »Schicken Sie Miss Henderson herein und sagen Sie meine Termine für die nächste Stunde ab.«
    Die Sekretärin sagte etwas Protestierendes über eine Vertragsbesprechung mit den Juniorpartnern, aber Deborah schaltete die Anlage einfach ab. Die Projekte der Anwaltskanzlei spielten in ihren Gedanken keine Rolle mehr.
    Die Tür öffnete sich und Rachel Henderson trat ein. Deborah erschrak, als sie ihr blasses Gesicht und ihre fahrigen Bewegungen bemerkte. Schnee schmolz auf den Schultern des hellen Mantels, der mit eingestickten Mustern verziert war. Deborah nahm an, dass er das Prunkstück aus Rachels Winterkollektion war.
    »Du hast also auch eine Einladung bekommen«, sagte sie.
    Rachel nickte. »Sie war heute morgen in der Post. Debbie, ich weiß nicht, was ich tun soll. Erst die Morde, dann die Einladung…«
    Deborah runzelte die Stirn. »Du glaubst doch nicht, dass es da einen Zusammenhang gibt. Die Einladungen kommen immer kurz vor Weihnachten.«
    »Aber nicht inmitten einer Mordserie!« Rachels Stimme klang hysterisch. »Das kann kein Zufall sein.«
    Sie zupfte nervös an ihrem Mantel.
    »Vielleicht hast du Recht…«
    Nachdenklich ging Deborah zu einem kleinen Beistelltisch und schüttete Tee aus einer Thermoskanne in zwei Tassen. Obwohl die mittlerweile vier Morde Tagesgespräch in Manchester waren und man weder im Fernsehen noch in den Zeitungen von grausamen Details verschont blieb, hatte sie bisher keine Gedanken darüber gemacht. Es erschien ihr sinnlos, sich über einen Fall den Kopf zu zerbrechen, der nur die Polizei etwas anging.
    Sie reichte Rachel eine Tasse und sah sie über die dampfende Flüssigkeit an. »Es stimmt«, gab sie zu, »es

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