0723 - Kobold-Attacke
den nächsten, tödlichen Schlag zu führen.
»Hilf ihm, schnell!«, stieß Nicole hervor.
Zamorra schleuderte Thors Hammer. Baal hatte keine Chance, der Waffe auszuweichen Aber er musste Nicoles Ruf gehört haben. Er schaffte es noch, herumzuwirbeln und die Arme abwehrend auszustrecken.
Da traf ihn die mächtige Waffe eines Wesens, das einst in der Straße der Götter als Gottheit verehrt worden war.
Die gewaltige Waffe riss Baal von den Beinen. Sekundenlang verschwand alles in einer gleißenden Lichtexplosion, die sogar den Sternenhimmel über dem Koboldland aufriss. Baal schrie, und sein langgezogener Schrei erstarb in einem würgenden Röcheln.
Dann war es vorbei.
Thors Hammer war zu Staub zerpulvert.
Und Baal erhob sich wieder!
Er war angeschlagen, aber er lebte noch! Und er war jetzt wütend!
Fassungslos starrte Zamorra ihn an.
Es war unvorstellbar. Die unglaubliche Waffe des mächtigen Thor von Asgaard hatte versagt, war einfach zerstört worden!
Der verdammte Moloch lebte immer noch!
Baal brüllte eine Verwünschung.
Er riss die Arme hoch. Aus seinen Augen flammte kaltes, mörderisches Licht, das er mit seinen Händen erneut zu einer vernichtenden Waffe formte.
Nicole hielt ihren Dhyarra-Kristall in der Hand.
»Vernichten«, sagte sie leise. »Wir müssen ihn vernichten. Mit allem, was wir haben - oder wir sind in ein paar Sekunden so tot wie die Kobolde!«
Da griff auch Zamorra zu seinem Kristall.
Beide öffneten ihre mentalen Barrieren. Sie berührten sich, verschmolzen geistig miteinander zu einer Einheit. Sie hatten es viele Jahre lang nicht mehr tun müssen, aber es funktionierte wie immer.
Nicole führte.
Sie konzentrierte sich auf die bildliche Vorstellung der Dämonenvernichtung. Und dann flammten zwei Dhyarra-Kristalle 4. Ordnung auf, schufen eine mörderische, vernichtende Energiehölle um den Moloch herum.
Er hielt selbst dieser elementaren Gewalt stand!
Aber nur für wenige Sekunden!
Dann begriff er, dass er diesen Kampf nicht mehr gewinnen konnte.
Nicht gegen Sternensteine dieser Stärke.
Baal floh. Er verließ das Koboldland.
Und er nahm Ty Seneca mit…
***
»Schätze, ich muss mich bei euch bedanken«, sagte Asmodis. »Ihr habt mir das Leben gerettet.«
»Irgendwann werden wir erfahren, warum wir das getan haben«, sagte Nicole et was spitz.
»Weil ihr Menschen seid. - Ich habe Baal unterschätzt. Er ist nicht der Baal, den ich von früher her kenne. Der aus der Spiegelwelt, der er ist, muss über wesentlich mehr Macht verfügen. Warum mag er hierher gekommen sein?«
»Vielleicht hat er auch einfach nur Unsinn erzählt«, gab Nicole zu bedenken. »Er wollte dich irritieren.«
»Er war absolut sicher, dass er mich töten würde. Warum hätte er mir da Unsinn erzählen sollen?«
Asmodis wandte sich dem Drachen zu. Obgleich er selbst sehr geschwächt war von dem Kampf gegen Baal, wob er einen Zauber und taute Fooly auf.
»Nicht«, warnte Ixi ein paar Sekunden zu spät.
Aber zu ihrem großen Erstaunen blieb der Jungdrache absolut friedlich. Auch ihm machte der Kampf erheblich zu schaffen.
Broxo und Garax trudelten endlich ein. Entsetzt sahen sie sich auf dem Schlachtfeld um.
Ixi zog sie beiseite. »Asmodis und die Menschen haben alles versucht, aber sie konnten sie nicht retten«, redete sie auf die beiden Kobolde ein. »Und Krax werden wir ein Denkmal errichten. Er hat mich gerettet.«
»Ausgerechnet Krax?«, zweifelte Garax.
Ixi nickte nur. Sie war sehr ernst geworden in den letzten Minuten. Die Geschehnisse beeindruckten sie stark.
Nicole beobachtete sie wachsam. Ein Mensch hätte an Ixis Stelle vermutlich unter Schockwirkung gestanden. Aber das Koboldmädchen schien das, was passiert war, doch irgendwie zu verkraften. Hinter dem frechen spitzohrigen Wesen schien mehr zu stecken, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte.
»Wo ist Seneca?«, fragte der Ex-Teufel.
»Baal hat ihn mit sich genommen.«
»Ich werde ihn töten«, sagte Asmodis. »Ich bin sicher, er will mich mit Seneca unter Druck setzen.«
»Vielleicht eher dein Double aus der Spiegelwelt«, gab Zamorra zu bedenken. »Schon mal daran gedacht? Er könnte den dortigen Assi erpressen wollen. Vielleicht ist er nur deshalb hierher gekommen, um Seneca zu erwischen.«
»Das ist Quatsch«, widersprach Nicole. »Dann hätte er ihn nicht ins Koboldland bringen müssen, sondern wäre sofort mit ihm zurückgekehrt in die Spiegelwelt. Ich glaube eher, er weiß selbst nicht, wie er hierher gekommen
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