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0723 - Kobold-Attacke

0723 - Kobold-Attacke

Titel: 0723 - Kobold-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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H. Dent, aber Zamorra winkte ab.
    »Es hat keinen Alarm gegeben«, sagte er. »Vermutlich hat die Schaltung in dieser Form nicht funktioniert. Es ist, nebenbei erwähnt, auch das erste Mal, dass dieser Fall überhaupt eingetreten ist.«
    Charbon schüttelte den Kopf. »Sie sind wahnsinnig, Professor«, behauptete er. »Wissen Sie, dass Sie sich der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig gemacht haben, eventuell des Totschlags oder sogar des Mordes, wenn der Mann, der seinen Arm hier verloren hat, verblutete?«
    »Deshalb habe ich Sie hergebeten«, sagte Zamorra. »Die Mordkommission. Zumindest kann er nicht im Château verblutet sein. Die Blutspuren, die Butler William überhaupt erst auf den Vorfall aufmerksam machten, waren eher marginal.«
    »Ich sehe keine«, sagte Charbon. »Haben Sie sie schon entfernt?«
    »Nein«, sagte Zamorra. »Sie sind einfach verschwunden. Genau so wie der Arm.«
    »Moment«, sagte Charbon. »Nach dessen Verbleib hatte ich Sie gerade fragen wollen. Habe ich Sie gerade richtig verstanden: Der Arm ist verschwunden?«
    »Ja.«
    »Und wie bitte?«
    »Er löste sich in Rauch auf.«
    »Passen Sie jetzt mal ganz gut auf, Professor«, sagte Charbon. »Wir kennen uns seit einiger Zeit, nicht wahr? Ich weiß, dass Sie sich mit verrückten Dingen befassen. Aber wenn Sie mich jetzt mit so einer Verrücktheit verarschen wollen, ist das einfachste, was Ihnen passieren kann, dass ich Sie wegen groben Unfugs und Irreführung der Behörden belange.«
    Zamorra nickte. »Ich habe mit dieser Reaktion gerechnet. Aber bedenken Sie, dass ich nichts vertuschen möchte. Wenn sich tatsächlich ein Toter findet, der hier eingebrochen ist, will ich mir nicht nachsagen lassen, ich hätte die Angelegenheit verschwiegen. Vielleicht sollten Sie Fingerabdrücke sichern oder…«
    »Vielleicht sollte ich Sie auf Ihren Geisteszustand hin untersuchen lassen«, sagte Charbon. »Für so einen Blödsinn holen Sie uns hierher… Mein Bester, das bringt Ihnen nicht gerade Pluspunkte ein. Aber bevor wir gehen, möchte ich Ihnen noch einen Tipp geben: Diese Mörderschaltung Ihres Safes sollten Sie entfernen. Für den Fall, dass sich wirklich mal ein Einbrecher zu Ihrem Safe verirrt. Ist übrigens etwas entwendet worden?«
    »Ein Bild.«
    »Schön. Wenden Sie sich damit an die Kollegen vom Einbruchsdezernat. Wünsche noch einen guten Tag.«
    Er warf noch einen abschiednehmend-bedauernden Blick auf Nicole, winkte seinem Assistenten und verließ Zamorras Arbeitszimmer.
    Auf halber Treppe stoppte er. »Pierre, sehen Sie das?«, stieß er hervor.
    War da nicht gerade eine sehr seltsame Kreatur durch die Eingangshalle getappt und hinter einer Tür verschwunden? So etwas wie ein fettes, aufrechtgehendes und geflügeltes Krokodil? Oder ein kleiner Saurier?
    »Ich sehe, dass ich nichts sehe, Chef«, sagte Dent. »Und ich glaube, Sie wollen auch nichts gesehen haben.«
    »Ist wohl besser«, murmelte Charbon. Denn ein Jungdrache passte nun wirklich nicht in sein Weltbild.
    Wenig später waren sie auf dem Rückweg nach Roanne.
    ***
    »Ich glaube, es war ein Fehler, die Polizei zu rufen«, sagte Nicole Duval. »Du hast dich allenfalls lächerlich gemacht. Außerdem - wenn es wirklich einen Toten gegeben hätte, wärst du jetzt dran.«
    Zamorra nickte.
    »Ich habe mir über die Konsequenzen dieser Diebstahlsicherung nie Gedanken gemacht«, sagte er. »Ich sollte die Schaltung tatsächlich entschärfen und mir etwas anderes einfallen lassen.«
    Er sah aus dem Fenster des Arbeitszimmers. Draußen fuhr der Wagen mit den beiden Kripo-Beamten die Serpentinenstraße hinab.
    »Ich wollte nur absolut sicher gehen«, sagte er. »Für den Fall, dass keine Magie im Spiel war.«
    »Es kann keine Magie gewesen sein«, sagte Nicole. »Allenfalls Schwarzmagier könnten sich für den Tresor interessieren, aber Schwarzmagier können die M-Abwehr nicht durchdringen.« Damit war die weißmagische Schutzglocke gemeint, die Château Montagne überspannte. »Es muss also ein normaler Einbrecher gewesen sein.«
    »Aber der Arm eines normalen Einbrechers löst sich doch nicht einfach in Rauch auf.«
    »Glaubst du, ein Weißmagier klaut uns ein Bild, das wir gerade ein paar Tage vorher geschenkt bekommen haben?«, wandte Nicole ein.
    »Ich glaube überhaupt nichts«, sagte Zamorra. »Ärgerlicherweise hat die Zeitschau des Amuletts nichts mehr gebracht, weil der Vorfall länger als 24 Stunden zurücklag, als wir eintrafen.« Mit dieser Zeitschau konnte er einen

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