0723 - Kobold-Attacke
Er schritt auf Asmodis und den Drachen zu.
Bereit zum nächsten Todesschlag.
***
Krax war fassungslos. Starr vor Entsetzen stand er da. Auch die anderen rührten sich nicht mehr. Hilflos mussten sie mit ansehen, wie ihre Artgenossen bei den Käfigen starben.
»Nein«, flüsterte Krax. »Das kann nur ein Albtraum sein!«
Im gleichen Moment tauchten eine Ritterrüstung und zwei Menschen zwischen ihnen auf. Die Ritterrüstung nahm ihren Helm ab und entpuppte sich als Ixi.
Die Kobolde wichen zurück.
»Nicht schon wieder«, seufzte Krax angesichts des Hammers, den Nicole immer noch in der Hand trug.
»He, sagtest du nicht eben noch, wir hätten sie abgehängt?«, meckerte einer der anderen.
Krax starrte immer noch den Hammer an. Dann kam ihm eine Idee.
»Da«, sagte er und streckte den Arm aus, deutete auf Baal. »Da ist er. Erschlagt ihn, nicht uns.«
»Eines nach dem anderen«, sagte Nicole düster. »Erst mal wollen wir wissen, was hier los ist.«
»Seht ihr das nicht?«, stöhnte Krax.
Zamorra griff langsam nach dem Amulett, das er an der Silberkette vor der Brust trug.
»Nun tut doch endlich was!«, rief Ixi. »Wollt ihr, dass noch viel mehr sterben?«
Langsam schüttelte Zamorra den Kopf. »Nein«, sagte er. »Das wollen wir bestimmt nicht.«
Er betrachtete das Bild des Schre ckens - die toten Kobolde, den Dämon Baal, einen Ty Seneca, der alles andere als mutig wirkte und langsam rückwärts ging, wohl um sich in Sicherheit zu bringen vor dem. Was jeden Moment geschehen musste. Er sah den am Beden liegenden Fooly, der sich allmählich wieder aufrappelte, und er sah Asmodis!
Der Ex-Teufel war dom Ruf der Kobolde also doch gefolgt und hierher gekommen.
Weder er noch die anderen schienen die kleine Gruppe der Beobachter zu bemerken.
»Assi ist hier«, sagte Zamorra leise. »Dann wollen wir doch mal sehen, was er als Nächstes tut!«
Nicole schwieg.
Eigentlich hatte Zamorra mit einem Kommentar ihrerseits gerechnet. Sie war Asmodis gegenüber immer noch misstrauisch, nach all den Jahren. Und manchmal sah es auch so aus, als hätte er nicht wirklich die Seiten gewechselt. Aber Zamorra glaubte ihn besser kennen.
Zumindest hatte Asmodis ihn früher wie heute nie belogen. Damals war er ein fairer Gegner gewesen, wenn auch trickreich und gerissen, und jetzt fiel er Zamorra zumindest nicht in den Rücken. Er hatte die Hölle verlassen und ging seinen eigenen Weg, wohin auch immer der führen mochte. Was er tat, war immer zu seinem eigenen Vorteil.
Zamorra fragte sich, ob Asmodis sich jetzt offen gegen einen Erzdämon aus den Schwefelklüften stellen und ihn bekämpfen würde. Immerhin waren sie beide von Schwarzem Blute.
Aber es war Baal, der die Entscheidung traf.
***
Asmodis stieß Fooly zur Seite. Woher war der Drache so schnell gekommen? Als der Ex-Teufel seine Teleportation einleitete, saß der Grünbraungeschuppte doch noch in seinem Käfig!
Das magische Feuer tobte sich aus.
Asmodis erhob sich vorsichtig. Er sah Baal, der seine Gestalt erheblich vergrößert hatte und sich jetzt langsam näherte.
Der Schweinehund hat mich ausgetrickst , erkannte er. Er muss gewusst haben, dass ich in der Nähe bin , und mir knapp zuvor gekommen.
Und das auf eine sehr bösartige, mörderische Weise.
Die Kobolde waren tot!
»Stopp!«, sagte Asmodis und streckte die Hand gegen Baal aus. »Keinen Schritt näher!« Er wob eine magische Barriere zwischen ihnen beiden.
Unbeeindruckt bewegte sich der Moloch weiter auf die Barriere zu.
»Warum hast du das getan?«, fragte Asmodis. »Warum hast du sie ermordet?«
»Warum regst du dich über so ein bisschen Schwund auf?«, spottete Baal. »Etwas Schwund hat man doch immer! Warst du es nicht stets, der so redete, Ex-Fürst?«
»Warum hast du sie ermordet?«, wiederholte Asmodis.
Neben ihm rappelte sich der Jungdrache auf. »Weil er böse ist«, zischte er leise. »Abgrundtief böse. Du bist Assi, nicht wahr? Nimm dich vor ihm in Acht.«
Ohne den Kopf zu drehen, murmelte Asmodis: »Nenn mich nicht Assi, Drache! Das mag ich nicht!«
»Aber Mademoiselle Nicole nennt dich doch auch immer so.«
Inzwischen war Baal noch näher gekommen, hatte die Barriere fast schon erreicht. »Sie waren Mittel zum Zweck, mehr nicht.«
»Und warum hast du dich hier überhaupt eingenistet?«, fragte Asmodis. »Ist dir nicht klar, dass das Koboldland unter meinem Schutz steht?«
»Schutz?« Da blieb Baal doch endlich stehen und lachte. »Was für ein Schutz? Wenn ich will, fege
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