Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0726 - In der Dakkarzone

Titel: 0726 - In der Dakkarzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unbemerkt innerhalb der Rute bewegen könnte. Bei dem bevorstehenden Unternehmen war daher das Risiko eines Zusammenstoßes mit den Fremden einkalkuliert.
    Die Galaktopsychologen an Bord der SOL hofften, daß das Auftauchen einer sechzig Meter durchmessenden Korvette weniger dramatischere Akzente setzen würde als das Erscheinen des Mutterschiffs. Den Bewohnern der Rute sollte von Anfang an deutlich gemacht werden, daß die Raumfahrer der SOL in der Rolle als Hilfesuchende gekommen waren.
    Trotzdem wurden eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen getroffen.
    Unmittelbar nach dem Start des Beiboots würde die SOL sich in einen anderen Teil der Aureole zurückziehen. Da der Korvettenbesatzung dieser neue Standort unbekannt war, konnte sie ihn nicht an die Rutenbewohner verraten. Die SOL durfte auf keinen Fall in Gefahr geraten.
    Die Besatzung der Korvette SZ-1-611 wurde von Perry Rhodan bestimmt.
    Jeder, der die Namen der Auserwählten hörte, war sich darüber im klaren, daß dieser erste Versuch gleichzeitig der letzte sein mußte.
    Die Besatzung bestand aus Gucky, Fellmer Lloyd, dem Haluter Icho Tolot und Alaska Saedelaere.
    Wenn diese Gruppe nicht mit greifbaren Ergebnissen zurückkam, war es sinnlos, weitere Einsätze zu planen.
     
    *
     
    Die mächtige Gestalt des Haluters schob sich aus dem Antigravschacht und näherte sich der Korvette am Rande der Sektion II des äußeren Hangars. Der Boden schien unter den Schritten des zwei Tonnen schweren Wesens zu vibrieren.
    Icho Tolot trug den rotfarbenen Kampfanzug seines Volkes, den er von Terra mitgenommen hatte und der deutliche Spuren einer übermäßigen Strapazierung aufwies. Der lädierte Anzug ließ Tolot noch grimmiger und wilder aussehen, als er schon unter normalen Umständen wirkte - und doch wurde Alaska Saedelaere, der den Haluter auf der Gangway der Korvette erwartete, von einem Gefühl der Vertrautheit und der freundschaftlichen Verbundenheit durchströmt. Tolot war so etwas wie ein Symbol der Kraft und Zuverlässigkeit. Man konnte sich einfach nicht vorstellen, daß dieses gewaltige Wesen einmal aufhören würde zu existieren.
    Trotzdem war Icho Tolot alt. Es gab Anzeichen dafür, daß Tolot schneller alterte als in früheren Jahren. Diese Entdeckung, über die die Terraner nur untereinander, aber niemals mit dem Betroffenen selbst redeten, stimmte Alaska traurig.
    Tolot stampfte bis zur Gangway, blieb stehen und blickte zu Alaska.
    „Da bin ich, Saedelaereos", sagte er, und seine Stimme klang wie Gewittergrollen durch den Hangar.
    Alaska verschränkte die Arme über der Brust.
    „Das sehe ich", entgegnete er trocken. „Worauf warten Sie - daß ich Sie die Gangway herauftrage?"
    Tolot war einer der wenigen Extraterrestrier, dem menschlicher Humor in seinen verschiedensten Spielarten nicht fremd war.
    Ein Kulturforscher, der den Haluter einmal in menschlicher Geschichte unterrichtet hatte, war sogar soweit gegangen, ihm englischen Humor zuzubilligen.
    Doch davon war jetzt nichts zu merken.
    Tolot blieb ernst. Er kam die Gangway herauf, schob Saedelaere mit einer achtlosen Bewegung zur Seite und verschwand innerhalb der Schleuse.
    „Was ist denn mit Ihnen los?" erkundigte Alaska sich bestürzt.
    „Haben Sie rohes Fleisch gefrühstückt oder wollen Sie das Betriebsklima vergiften?"
    Tolot blieb stehen und drehte'sich zu ihm um. Er fuhr seine rotleuchtenden Augen ein Stückchen aus und starrte Alaska an.
    „Was wollen Sie? Nörgeln?" brummte er drohend.
    Bevor Alaska darauf eingehen konnte, wurde seine Aufmerksamkeit durch das Erscheinen zweier Jungen abgelenkt, die den Hangar durch ein seitliches Schott betraten. Alaska schätzte, daß keiner der beiden älter als siebzehn war.
    Der Transmittergeschädigte winkte den Jungen zu, daß sie zu ihm kommen sollten. Er vermutete, daß sie ohne Erlaubnis im Hangar aufgetaucht waren.
    „Was wollt ihr hier?" erkundigte er sich schroffer als beabsichtigt.
    Zwischen den Terrageborenen und jenen Menschen, die an Bord der SOL geboren worden waren, gab es Unterschiede.
    Manchmal hatte Alaska den Eindruck, daß die unterschiedlichen Geburtsstätten die Besatzung der SOL spalteten. Die SOL-Geborenen besaßen eine viel engere Beziehung zu dem Schiff als die Menschen von der Erde. Für die erste Gruppe war die SOL die Heimat, für die zweite konnte sie nur eine Übergangslösung sein. Die Galaktopsychologen behaupteten, daß es keine Schwierigkeiten geben würde, wenn die SOL-Geborenen einst auf einem Planeten angesiedelt

Weitere Kostenlose Bücher