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0739 - Teufelsträume

0739 - Teufelsträume

Titel: 0739 - Teufelsträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eintrafen. Das paßte alles ins Bild.«
    »Denke ich.«
    Mit einem Ruck kam Suko auf die Beine. Der leere Sessel schaukelte nach. »Dann sollten wir sie in dieser Situation nicht allein lassen.«
    »Eben.«
    Wir verließen den Raum, ohne das Feuer im Kamin zu löschen, schoben aber die Eisenklappen davor, die ein gewisses Maß an Sicherheit garantierten.
    Wir streiften unsere dicken, gefütterten Jacken über. In meiner steckte noch der fremde Schlüssel, der zu diesem Haus paßte. Suko lächelte etwas verzerrt und sagte: »Dann wollen wir mal…«
    Der Tag war nicht nur kalt, sondern eisig. Es wehte kaum Wind, aber der Himmel drückte die Kälte herab, als bestünde er nicht aus Wolken, sondern aus einer grauen Schiebewand.
    Der Schnee bedeckte die Straßen von Garsdale Head wie ein angeschmutzter Teppich, auf dessen Oberfläche kleine Diamanten ihren Platz gefunden hatten.
    Tatsächlich war es nur mehr eine Eiskruste, die an vielen Stellen durchschimmerte.
    Wir mußten uns nach links wenden und gingen durch einen wirklich geisterhaften Ort.
    Keine Menschen, keine Autos, die über die verschneiten Fahrbahnen fuhren. Eine bedrückende Leere umgab uns, die sich schwer auf unsere Körper legte.
    Es war eine Stadt, in der das Lachen gestorben war. Ebenso wie die Unterhaltungen der Menschen.
    Es gab zwar Gasthäuser, doch niemand hielt sich dort auf. In einem hatte früher Jiri Sabka übernachtet und dort auch eine Kreatur der Finsternis vernichtet, wie er uns berichtet hatte. Jetzt schimmerten nicht einmal Lichter hinter den Scheiben.
    Bei den bewohnten Häusern war dies anders. Da hatten die Menschen das Licht eingeschaltet. Im Gegensatz zum Telefon waren diese Leitungen nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Doch wer konnte wissen, wie es aussehen würde, wenn noch mehr Schnee in der Umgebung des Ortes herabkam?
    Einige wenige Straßenlaternen leuchteten ebenfalls. Mir kamen sie vor, als würden sie mehr Schatten verteilen als Licht, jedenfalls reflektierte der Schnee die Helligkeit kaum und schien sie viel mehr aufzusaugen, um sie zu verschlucken.
    Den gleichen Eindruck bekam ich von den Lichtern, die aus den Fenstern der Häuser fielen. Auch sie waren so anders, so blaß und verhalten, als hätte jemand Vorhänge vorgezogen.
    Es war eben alles anders.
    Auch bei den Gärten und Vorgärten. Das Gebüsch wirkte struppiger und grauer. Die Bäume waren vereist und sahen mit ihren Ästen und Zweigen aus wie schimmernde Skelette. Manchmal wehte der Wind in den Ort, kam aber nicht richtig durch und machte den Eindruck, als wollte er sich schnell zurückziehen, um nur nicht mit diesen unheimlichen Kräften in Verbindung zu treten, die Garsdale Head umklammert hielten.
    Die Ruhe vor dem Sturm…
    Kein Mensch kam uns entgegen. Wir waren trotzdem sicher, daß man uns aus sicherer Deckung der Häuser beobachtete. Man wußte jetzt, wer wir waren, wir hatten auch mit den Bewohner gesprochen und Auskünfte erhalten, nur schienen die jedesmal froh gewesen zu sein, wenn wir keine Fragen mehr stellten. Kaum hatten wir ihnen den Rücken zugedreht, schienen sie uns heimlich verfluchen zu wollen.
    Es war Tag und trotzdem Nacht.
    Keine drückende schwarze Finsternis, aber man könnte dieses nächtliche Gefühl bekommen, diese Angst und Bedrückung, die sich einfach nicht wegdiskutieren ließ.
    Die Thornballs hatten zu den wohlhabenderen Familien gehört, dementsprechend groß war auch ihr Haus. Umgeben von einem großen Garten, hätte es in seinem Innern sogar mehreren Familien einen sicheren Platz gegeben.
    Als wir es erreichten und vor dem kleinen Tor stehenblieben, da spürten wir sofort, daß mit diesem Haus etwas nicht stimmte. Okay, es hatte sich nicht verändert, es war gleichgeblieben, aber da gab es eine Strömung, die wir beide bemerkten und die uns nicht gefiel.
    »Was ist das?« fragte Suko.
    »Ich kann es dir nicht sagen.«
    »Wohnt jemand darin?«
    »Rita natürlich.«
    »Du weißt genau, John, daß ich das nicht gemeint habe.« Er verengte die Augen und sah aus, als wollte er seinen Atemwolken nachschauen, die vor dem Mund standen. »Ich denke dabei an etwas anderes, das wir nicht fassen können.«
    »An das Böse.«
    »Zum Beispiel.«
    »Ja, das kann sein.« Ich legte meine Hand auf das Tor. Das Metall war eiskalt, aber ich wollte jetzt auch nicht mehr die Handschuhe überstreifen.
    »Hätte es einen Namen?«
    »Luzifer.«
    »Wir verstehen uns, John.«
    Immer wieder lief mir bei der Erwähnung dieses Begriffes ein

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