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0739 - Teufelsträume

0739 - Teufelsträume

Titel: 0739 - Teufelsträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geräumige Abstellkammer. Einen Keller hatte das Haus nicht. Dafür einen Schuppen, der hinter dem Gebäude eingebaut worden war.
    Suko kehrte zurück. Er blieb stehen und hob die Schultern. »Sorry, nichts zu machen.«
    »Hast du nichts entdeckt?« Ich fragte bewußt, denn ich kannte ihn gut genug. Mir war der etwas verkniffene Gesichtsausdruck bei ihm aufgefallen.
    »Ja, schon.«
    »Und?«
    Suko räusperte sich. »Die Tür zu ihrem Kleiderschrank stand offen. Ich weiß natürlich nicht, welche Kleidung Rita besitzt, kann mir aber vorstellen, daß sie einen Mantel herausgenommen hat. Zudem habe ich direkt vor dem Schrank ein paar Schuhe entdeckt. Normale Hausschuhe. Die wird sie gegen Stiefel ausgewechselt haben.«
    »Dann wissen wir Bescheid. Sie hat das Haus verlassen.« Ich senkte meine Stimme. »Warum nur, Suko? Warum hat sie das getan? Das ist doch… das ist Blödsinn. Sie ist nicht so dumm, sich freiwillig in Gefahr zu begeben.«
    »Ja, würde ich auch meinen.« Er lehnte sich an die Flurwand mit der gelbschimmernden Tapete.
    »Aber trotzdem ist sie verschwunden. Hat - und darauf deutete alles hin - freiwillig das Haus verlassen. Sie muß gelockt worden sein.«
    »Wer käme dafür in Frage?«
    Suko hob die Schultern. »Jemand aus dem Ort?«
    »Schwer zu glauben. Welches Interesse sollte diese Person daran haben, Rita aus dem Haus zu locken?«
    »Um sie zu töten!«
    Ich überlegte einen Moment. »Dann ist es meiner Ansicht nach kein Dorfbewohner gewesen. Das würde ich nie so unterschreiben, Suko. Tut mir leid.«
    »Wer dann?«
    »Der Götze!«
    Suko atmete tief durch die Nase. Er legte seine Stirn in Falten. »Ein Mensch, ein Raubtier? Kann er sich mit normaler menschlicher Stimme unterhalten? Jedenfalls muß sie einen triftigen Grund gehabt haben, diese relative Sicherheit hinter sich zu lassen. Ich kann ihn mir nicht vorstellen.«
    Wenn wir ganz konkret und wie Kriminalisten dachten, mußte ich Suko zustimmen. Aber was in unserem Job lief schon so ab? Kaum etwas. Wir wurden stets mit abstrusen Fällen konfrontiert, die mit der Logik und oft genug auch mit dem Verstand nicht zu erklären waren. Da gab es zu viele Defizite.
    »Also der Götze«, wiederholte Suko.
    »Ich sehe keine andere Möglichkeit. Es sei denn, sie hat Kontakt mit anderen Menschen in Garsdale Head aufgenommen, um sich mit ihnen auszutauschen, aber den Eindruck hat sie auf mich nach Jiri Sabkas Tod wirklich nicht gemacht. Sie ist mir eher vorgekommen wie jemand, der mit seinem Schmerz allein sein will.«
    »Mir auch«, sagte Suko gedehnt, um einen Moment später eine Frage zu stellen. »Was machen wir?«
    »Abwarten.«
    »Ist mir zuwenig. Bleiben wir hier im Haus und warten auf Rita, bis sie zurückkehrt. Falls sie überhaupt zurückkehrt, muß ich sagen.«
    »Was bringt das.«
    »Nicht viel, gebe ich zu. Was würde es bringen, wenn wir jetzt damit anfingen, sie zu suchen? Wir kennen uns nicht aus, wir wissen nicht, wo sie hingegangen sein könnte. Es hängt einfach alles in der Schwebe, Suko.«
    »Wir sitzen hier und warten. Wir können nichts tun, wir sind nicht in der Vorhand. Wir wissen, daß etwas passieren wird, aber wir wissen nicht, was es sein wird.«
    »Und wann es eintreten wird.«
    »Auch das.«
    Das Telefon schrillte. Es gehörte zu den alten schwarzen Apparaten, die heute bereits wieder modern waren und von vielen Menschen angefordert wurden.
    Automatisch drehten wir unsere Köpfe und schauten hin.
    Wieder das Schrillen.
    Dann noch einmal.
    »Willst du?« fragte Suko.
    »Wer könnte das sein?«
    Er hob die Schultern. »Ich eigne mich nicht gut als Rater. Kann doch sein, daß man uns beobachtet hat. Vielleicht auch Rita, und sie will uns jetzt Bescheid geben.«
    »Werden wir hören.«
    Beim achten Klingeln hatte ich den Hörer abgehoben, drückte ihn gegen mein Ohr. Ich meldete mich nicht und wartete darauf, daß der Anrufer etwas sagte.
    Das tat er nicht.
    Es blieb auch nicht direkt still in der Leitung, obwohl es ruhig war. Es fällt mir schwer, dieses Paradoxon zu beschreiben, aber es war so. Etwas glitt hindurch, mit dem ich nicht zurechtkam. Es konnte eine Botschaft sein. Wenn ja, dann war sie nicht gesprochen worden und wurde mir nur gedanklich übermittelt.
    Von wem?
    Suko schaute mich fragend an. Ich hob die Schultern, sagte jedoch nichts, weil ich den Anrufer nicht an meiner Verunsicherung teilhaben lassen wollte.
    Kein Rauschen. Dafür Leere, Schwärze… ein nahezu unheimliches Dunkel, das sich tatsächlich bewegte,

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