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074 - Die mordenden Leichen

074 - Die mordenden Leichen

Titel: 074 - Die mordenden Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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und sie werden Sie dann fast überall erreichen können, wo immer Sie sich auch aufhalten.“
    „Gibt es denn keinen Ort, wo ich in Sicherheit bin?“
    „Das habe ich nicht behauptet. Ich sagte: fast überall. Sie würden zum Beispiel innerhalb eines dieser Kreise so ziemlich sicher sein. Wenn wir auch noch ein Stück geweihte Hostie hätten, würden Sie absolut und überall sicher sein können. Leider benötigt man eine besondere Genehmigung dazu, um eine solche zu erhalten.“
    „Dann muß sie Tag und Nacht hier bleiben“, entschied Fenner energisch. „Wir machen einen Kreis um sie, in dem sie schlafen kann.“
    „Ich wünschte, es wäre so einfach“, sagte Chambers traurig. „Vergessen Sie nicht, John, daß wir nun schon zwei Nächte kaum geschlafen haben. Wir werden vor Müdigkeit einschlafen – oder die Unsterblichen werden uns einschläfern, und dann wird der Ring durchbrochen sein.“
    „Also sind wir verloren“, rief das Mädchen.
    „So leicht geben wir nicht auf“, erwiderte Fenner und nahm ihre Hand in die seine. „Ich weiß, was Sie während der letzten Tage durchmachen mußten, aber mit Pauls Hilfe werden wir siegen.“
    Sie lächelte schwach.
    „Ich weiß, daß Sie mir etwas vormachen, um mich nicht zu ängstigen“, sagte sie, und in ihren Augen war etwas, das Fenner seltsam berührte. „Ich bin Ihnen aber trotzdem unendlich dankbar.“
    „Wir haben die Mächte des Lichts auf unserer Seite. Wir werden es schon schaffen“, beruhigte sie Chambers.
     

     
    Zwanzig Minuten später läutete das Telefon. Fenner hob den Hörer ab. Es war Inspektor Weldon. Seine Stimme klang verstört.
    „Sind Sie es, Doktor?“ rief er hastig.
    „Höchstpersönlich, Inspektor. Was ist? Irgendwo brennt’s, habe ich das Gefühl.“
    „Ich kenne mich nun überhaupt nicht mehr aus. Dieser Mann, den man vor ein paar Wochen auf unserem Friedhof begrub … Pendrake …“
    „Was ist mit ihm! Was ist geschehen!“
    „Jemand hat das Grab geplündert. Ich meine, Sie und Mr. Chambers sollten kommen und sich die Sache einmal ansehen. Ich stehe vor einem Rätsel.“
    „In Ordnung. Wir kommen sofort.“
    Am anderen Ende der Leitung ertönte ein unüberhörbarer Seufzer der Erleichterung. „Wir treffen uns dort – sagen wir, in zwanzig Minuten.“
    „Wir werden dort sein“, versprach Fenner. Dann legte er nachdenklich den Hörer auf. In seinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander.
    „Wer war das?“ wollte Chambers wissen. „Klang nach schlechten Nachrichten.“
    „Der Inspektor sagte, jemand hätte vergangene Nacht versucht, Pendrakes Grab auszurauben. Er möchte, daß wir sofort kommen, er wird dort auf uns warten.“
    Chambers zuckte mit der Schulter. „Dann nichts wie los. Ich glaube, Fräulein de Ruys, es wäre besser, wenn Sie mit uns kämen. Ich möchte Sie keine Sekunde aus den Augen lassen.“
    „Sie glauben, daß mir in Ihrer Abwesenheit etwas zustoßen könnte? Auch am hellichten Tag?“
    „Es könnte ja ein Trick sein.“
    „Trick?“ Fenner blickte Chambers erstaunt an. „Das verstehe ich nicht. Der Inspektor würde uns ganz gewiß nicht belügen.“
    „Wer sagt, daß am anderen Ende der Leitung wirklich der Inspektor war. Und wenn er es auch war, wer weiß, ob ihm nicht jemand die Worte in den Mund legte.“
    „Verstehe. Aber ich hätte schwören können, daß es seine Stimme war.“
    „Unsere Widersacher sind zu allem fähig, das dürfen wir nicht vergessen.“ Chambers trat an eine der Kommoden heran, zog eine Lade auf und nahm etwas heraus.
    „Sie sollten das um den Hals hängen“, sagte er zu Angela und drückte ihr ein Kruzifix in die Hand. „Das wird Ihnen ein wenig Schutz bieten.“
    Als Angela das Kettchen mit dem Kreuz umgelegt hatte, nickte er und sagte: „Ich glaube, jetzt können wir gehen. Ihr Wagen, John, wird ja sicher noch draußen stehen.“
    Chambers verschloß sorgfältig alle Türen, und sie stiegen in den Wagen. Fünf Minuten später hatten sie das Dorf hinter sich gelassen und waren auf dem Weg zum abgelegenen Friedhof.
    Eine kleine Gruppe von Männern stand um das noch frische Grab. Der große, stämmige Polizeiinspektor war auch aus größerer Entfernung nicht zu übersehen.
    „Gut, daß Sie kommen konnten“, sagte er zur Begrüßung. Er warf einen verwunderten Blick auf Angela. „Sie sind vielleicht der Einzige, Paul, der eine Erklärung finden kann. Ich fühle mich dazu außerstande.“
    Die kleine Gruppe teilte sich und ließ Chambers durch,

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