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0749 - Plan der Vollendung

Titel: 0749 - Plan der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kitchener nach dem Überfall niemand mehr Rechenschaft abzulegen gedachte, ließ sich ohne weiteres ableiten, daß die Mittel, die die Bürger von Ihsien bisher zur Abwendung solcher Übergriffe eingesetzt hatten, nun nicht mehr verfangen würden.
    Lao Kitchener war zum äußersten entschlossen.
    „Ich bin bereit, Ihnen zu glauben", sagte Hsiao Li Tsen, nachdem er die Geschichte gehört und sie überdacht hatte. „Aber welches ist das Geschäft, von dem Sie sprachen?"
    „Ich kann Lao Kitchener überzeugen", antwortete Bull, „daß ich genau weiß, wie man Ihsien am besten überfällt. Ich kann ihm von Wachtposten erzählen, die es zu umgehen gilt, von Sicherheitsvorkehrungen der Bürger von Ihsien ... und so weiter Das heißt: ich kann Lao Kitchener dazu bewegen, daß er Ihsien zu einem bestimmten Zeitpunkt überfällt.
    Diesen Zeitpunkt teile ich Ihnen mit. Sie haben dann die Möglichkeit, den Angriff abzuschlagen und Kitchener so bloßzustellen, daß er zeit seines Lebens keine Gefahr mehr für Sie bedeuten wird."
    Hsiao Li Tsen dachte auch über diesen Vorschlag nach.
    „Und was versprechen Sie sich davon?" fragte er schließlich.
    „Ich weiß, daß sich in Ihrem geheimen Raumhafen rund fünfundzwanzig Hochleistungsraumschiffe befinden", antwortete Bull. „Selbst wenn die Bürger von Ihsien die Absicht hätten, die Erde zu verlassen, brauchten sie höchstens sechs oder sieben dieser Fahrzeuge. Als Gegenleistung für mein Unternehmen verlange ich eines Ihrer Raumschiffe."
    Hsiao Li Tsen sah ihn nachdenklich an. Es war ein durchdringender Blick, unter dem es selbst dem an Erfahrungen reichen Reginald Bull heiß wurde. Schließlich sagte der Alte: „Ich halte Ihr Angebot für gut. Ich gehe dabei davon aus, daß Sie in jeder Beziehung die Wahrheit sagen." Er lächelte ein wenig. „Wir hier in Ihsien mögen auf andere zurückgeblieben und hinterwäldlerisch wirken, aber die moderne Zeit ist keineswegs spurlos an uns vorbeigegangen.
    So kennen wir zum Beispiel Methoden, von Ihnen zu erfahren, ob Sie es aufrichtig mit uns meinen oder nicht."
    Reginald Bull hatte damit gerechnet. Er sollte unter Drogeneinwirkung befragt werden. Das Risiko, das er damit einging, war minimal. Er war weder hypnotisierbar, noch konnte er durch Medikamente dazu gebracht werden, zu sagen, was er nicht sagen wollte.
    „Ich weiß, was Sie meinen", nickte er. „Ich bin bereit."
    Hsiao Li Tsens Lächeln wurde freundlicher.
    „Es freut mich, das zu hören. Ich fürchte, ich hätte dafür sorgen müssen, daß Sie diese Stadt nicht wieder verlassen, wenn Sie nicht einverstanden gewesen wären."
    Er stand auf.
    „Und wie steht es mit unserer Abmachung?" erkundigte sich Reginald Bull.
    „Wenn sich Ihre Aufrichtigkeit erweist und wenn es uns durch Ihre Hilfe gelingt, Lao Kitchener zu schlagen, dann werden Sie eines von unseren Fahrzeugen erhalten."
     
    *
     
    Gegen zweiundzwanzig Uhr war Reginald Bull wieder in Anching. Er hatte die Prüfung über sich ergehen lassen und sie bestanden. Die Leute von Ihsien glaubten, daß er es ehrlich mit ihnen meinte.
    Er fuhr in seine Wohnung und nahm ein frugales Abendessen zu sich ... wie es die Servoautomatik in diesen Tagen des Zerfalls eben produzierte.
    Danach schlief er ein paar Stunden. Pünktlich um drei Uhr morgens war er wieder auf den Beinen. Bis zu dem Stelldichein mit Lao Kitchener waren es noch zwei Stunden, und er hatte einige Vorbereitungen zu treffen.
    Er hatte sich von Vater Ironsides Organisation „Logik des Glaubens" und von seinen eigenen Leuten den Resten der früheren OGN, zeitweise getrennt, weil er der Überzeugung war, daß ein Einzelgänger es leichter habe, dem Geheimnis der PILLE auf die Spur zu kommen. Aber er war trotzdem nicht ganz auf sich allein gestellt. Er konnte jederzeit Kontakt mit der LdG aufnehmen, und die zahlreichen Informationsquellen der Organisation standen ihm nach wie vor zur Verfügung.
    Außerdem hatte ihn Vater Ironside mit umfangreicher technischer Ausrüstung versehen, in der Hauptsache Mikrogeräten. In seinem Gepäck schleppte er eine ganze Laborausrüstung mit sich herum.
    Jetzt machte er sich daran, eine Anzahl winziger Sprengkörper zu präparieren. Der Sprengstoff war eine grünliche, halb durchsichtige plastische Masse.
    Er war in den Labors der LdG entwickelt worden und hatte eine für chemische Explosivstoffe ungeheure spezifische Sprengkraft.
    Die Plastiksubstanz war hochverdichtet und ziemlich schwer.
    Reginald Bull formte einzelne

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