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0749 - Plan der Vollendung

Titel: 0749 - Plan der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unterstützung.
    Auf dem Landweg konnte er sie nicht unbemerkt heranbringen, dazu hatte Bull ein zu weites Sichtfeld. Also blieb ihm nur der Weg über den Fluß.
    Bull betätigte von neuem den Schalter des kleinen Meßgeräts.
    Aber noch immer blieb die Leuchtfläche dunkel.
    Da war aus der Ferne das singende Geräusch eines Gleitermotors zu hören. Im Widerschein eines der bunten Blitze, die durch die Öffnung des Schlundes zuckten, erkannte Bull ein Gleitfahrzeug, das die Uferstraße entlangkam und sich anschickte, auf die Mole einzubiegen. Er griff nach der Waffe, einem handlichen Blaster. Immerhin war es möglich, daß Lao Kitchener seine Unterstützung gleich mitbrachte.
    Der Gleiter landete zehn Meter von Reginald Bulls Fahrzeug entfernt. Bull konnte durch die Glassitkarosserie hindurchblicken und sah, daß sich nur ein Mann im Innern des Gleiters befand.
    Er stieg aus und kam auf Bull zu. Es war Lao Kitchener.
    „Fang an zu sprechen!" forderte er Bull mürrisch auf.
    Durch den Schlund zuckte ein Blitz, und Bull sah den Ausdruck der Angst auf dem Gesicht des anderen. „Du und deine Leute", sagte er, „ihr wollt die Erde verlassen. Ihr habt aber keine Raumschiffe. Raumschiffe gibt es auf der Erde nicht mehr, weil die Menschen den Sturz in den Schlund nicht mitmachen wollen und sich rechtzeitig abgesetzt haben."
    „Es gibt noch Schiffe", widersprach Kitchener.
    „Ja, zwei oder drei Handvoll", gestand Bull. „Darunter gibt es zwei Arten, nämlich die, die man kaufen muß ... für ein horrendes Geld, das du nicht hast, und die, die vorausschauende Leute für ihren eigenen Rückzug bereitgestellt haben. Über die letztere Art wollte ich mit dir reden."
    „Ihsien ...?" fragte Kitchener. „Ganz richtig: Ihsien. Kennst du die Einwohner von Ihsien?"
    „Pillenfresser!" knurrte Kitchener.
    „Entschlossene Leute, die genau wissen, was sie wollen", verbesserte ihn Bull. „Ihr geheimer Raumhafen ist so gesichert, daß du mit deinen Leuten keine Aussicht hast, an die Raumschiffe heranzukommen."
    „Man könnte sich den theoretischen Fall denken, daß ich so etwas vorhätte", sagte Lao Kitchener: „Dann würde ich natürlich genug Kampfkraft einsetzen, um selbst die stärkste Befestigung zu brechen."
    „Die Leute von Ihsien werden eher den Raumhafen in die Luft sprengen, als auch nur eines ihrer Raumschiffe in die Hände eines Fremden fallen zu lassen", behauptete Reginald Bull mit Nachdruck. „Der Raumhafen ist durch nukleare Sprengladungen abgesichert."
    „Und du weißt, wie man sich gegen die Detonation dieser Ladungen sichert?"
    „Ich weiß noch mehr."
    „Was für ein Interesse hast du an dieser Sache?" wollte Kitchener wissen.
    „Ich brauche ein Raumschiff für mich selbst. Ich alleine kann den Raumhafen von Ihsien nicht knacken. Ihr alleine könnt es auch nicht.
    Wenn wir uns zusammentun, springt für beide Teile ein Gewinn heraus."
    Lao Kitchener schien nachzudenken. Reginald Bull zog unbefangen das kleine Meßgerät aus der Tasche und betätigte den Schalter. Die Leuchtfläche begann zu glimmen, und aus dem Innern des Kästchens kam ein schwacher Piepslaut. Da wußte er, daß er mit seiner Vermutung recht gehabt hatte: Lao Kitchener wollte sich auf kein Geschäft einlassen. Er wollte die Informationen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Seine Truppen waren noch ziemlich weit entfernt. Sie arbeiteten sich durch den Fluß heran. Lao Kitchener würde seinen Gesprächspartner jetzt eine Zeitlang hinhalten müssen.
     
    *
     
    „Wir sprechen noch immer von einem theoretischen Fall", sagte Kitchener. „Es ist klar, daß der Erste Ordnungskommissar von Anching nicht wirklich die Absicht haben kann, das Eigentum anderer widerrechtlich an sich zu bringen. Aber gesetzt den Fall, er wollte es wirklich. Welche Garantie hätte er, daß du ihn nicht in einen Hinterhalt führst?"
    Da war sie, die Verzögerungstaktik! Reginald Bull ging vorläufig darauf ein.
    „Es wäre nicht schwer, den Kommissar von der Aufrichtigkeit seines Partners zu überzeugen", antwortete er. „Eine Fahrt nach Ihsien, ein Erkundungsgang ... man könnte ihm all die Sicherheitsvorkehrungen zeigen, die die Leute von Ihsien getroffen haben."
    „Das wäre eine Möglichkeit", gab Kitchener zu. „Gesetz den Fall, die Freunde des Kommissars wären so zahlreich, daß sie unbedingt auch das letzte Raumschiff brauchten, das auf dem Raumhafen von Ihsien steht."
    Die Leuchtfläche des Meßgeräts strahlte jetzt heller, der Piepston war lauter

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