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0754 - Der Zeitsauger

0754 - Der Zeitsauger

Titel: 0754 - Der Zeitsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Constantin
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selbst zu, holte langsam aus und…
    Er verpasste Zamorra, der vor Überraschung noch nicht versucht hatte, sich aus dem Griff des anderen Mannes zu befreien, einen Fausthieb, der ihn bewusstlos zu Boden fallen ließ…
    ***
    Einen Moment lang stand der Fremde über Zamorra und holte tief Luft. Er war schon lange nicht mehr in einen richtigen physischen Kampf verwickelt gewesen. Er hatte beinahe vergessen, wie gut es sich anfühlte, jemanden niederzuschlagen.
    Nachdem er sich ein paar Sekunden lang gesammelt hatte, sah er sich um.
    Seine zweite Version war verschwunden. Er konzentrierte sich für einen Moment. Die Gasse verschwamm vor seinem Blick. Als sie wieder klar wurde, stand vor ihm Professor Zamorra und bedrohte seine vergangene Version mit einer Waffe.
    Seine vorheriges Ich sagte gerade: »Sie haben nicht die geringste Ahnung, womit Sie es zu tun haben, oder?«
    Das war sein Stichwort. Er packte Zamorras Arm und riss ihn hoch, rang mit ihm um die Waffe. Zamorra war zu stark, um ihn lange festzuhalten, aber er musste ihn schließlich nur für ein paar Sekunden ablenken…
    Ein Fausthieb fällte Zamorra. Der Fremde lächelte seiner anderen Version kurz zu und ließ sie dann aus seiner Sicht verschwinden, indem er seinen Blick auf seine jetzige Gegenwart konzentrierte. Sein anderes Ich hatte in der Vergangenheit zu tun. Er hingegen…
    Langsam beugte er sich über den bewusstlosen Zamorra.
    ***
    Der Dämonenjäger war nur für einige Sekunden ohne Besinnung. Als er die Augen langsam wieder öffnete, sah er verschwommen die Umrisse von jemandem, der sich über ihn beugte. Kathy? Er kniff kurz die Augen zu in dem Versuch, so seinen Blick zu klären.
    »Zeit für einen Kuss, Professor«, zischelte die leise Stimme des Fremden.
    Hände packten Zamorras Kopf, und er sah, wie sich etwas seinem Gesicht näherte. Er versuchte, sich aus dem Griff zu befreien, aber er war noch zu benommen, um Erfolg zu haben. Die Hände, die ihn hielten, waren eiskalt.
    Er schüttelte den Kopf, aber er konnte den anderen immer noch nur schemenhaft sehen.
    Plötzlich wurde das Amulett an seiner Brust heiß, und der Fremde strahlte eine bösartige Atmosphäre schwarzer Magie aus. Zamorra fühlte, dass sich ihm eine Kraft näherte, die ihn verschlingen wollte.
    Mit einem Mal hielt der Fremde inne. »Nein«, murmelte er. »Etwas kommt.« Er zögerte. »Nicht jetzt. Es ist noch nicht…« Er seufzte, hielt den Kopf schräg, als würde er horchen, oder nach etwas Ausschau halten. »Ich befürchte, ich muss unsere kleine Unterredung vorzeitig abbrechen. Aber wir sehen uns wieder, Professor. Bald.«
    Zamorra sah den Umriss des anderen Mannes noch aufstehen und weglaufen, bevor er wieder in der Bewusstlosigkeit versank…
    ***
    Als der Parapsychologe die Augen wieder aufschlug, sah er das freundliche, besorgte Gesicht von Kathy Harrolds, die sich über ihn beugte.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte die Polizistin.
    Er stützte sich auf seine Ellbogen und richtete sich mühsam auf.
    »Einigermaßen«, antwortete er und rieb sich den schmerzenden Schädel. »Was hat Sie aufgehalten?«
    »Ich hatte Sie aus den Augen verloren. Tut mir Leid.«
    »Schon in Ordnung. Sie sind gerade noch rechtzeitig gekommen, würde ich sagen.«
    Kathy reichte ihm die Hand und half ihm auf die Beine. Dann hielt sie ihre Hand hoch und spreizte drei Finger ab. »Wie viele Finger?«
    »Sehr lustig.«
    »Konnten Sie den Mann genauer betrachten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Es ging alles sehr schnell.«
    »Also, was zur Hölle ist hier passiert?« fragte Kathy.
    »Ich wünschte, ich wüsste es. Ich hatte den Kerl gestellt. Ich war mir sicher, dass ich ihn habe, aber…« Frustriert hob Zamorra die Schultern. »Ich hatte ihn genau im Visier. Und plötzlich war er hinter mir. Hinter mir und vor mir.«
    Kathy schüttelte den Kopf. »Solche Sachen sind zu hoch für mich. Das ist ihr Gebiet, Professor. Aber beim Thema ›im Visier‹. Ich glaube, das hier gehört ihnen.«
    Sie reichte ihm seinen Blaster. Zamorra nahm ihn und heftete ihn an den Gürtel. Nicht, dass ihm die Waffe gerade viel genutzt hätte. Aber immerhin war er erleichtert, dass der Fremde sie nicht mitgenommen hatte.
    Und eines hatte er aus dieser Begegnung mit diesem Mann gelernt: Erst schießen, dann fragen. Wenn er den anderen sofort betäubt hätte, statt auf ihn einzugehen, wäre dieses Treffen anders ausgegangen.
    »Ich schätze, hier können wir nicht mehr viel tun«, sagte er

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