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0755 - Die Flucht der Kelosker

Titel: 0755 - Die Flucht der Kelosker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spur. Er ging aufrecht, um die Götter rechtzeitig zu sehen, und nahm dabei in Kauf, daß er nur in dem Watschelgang voran kam, zu dem die Ontaker beim aufrechten Gehen gezwungen waren.
    Unterwegs versuchte er zu bestimmen, wie viele Mabbahabas sich vor ihm befanden. Da er ein guter Spurenleser war, fand er bald heraus, daß es drei Götter sein mußten, sehr große und fette Götter wahrscheinlich, denn ihre Körper mußten von je sechs Beinen getragen werden, von denen die vorderen offenbar schwächer ausgebildet waren als die mittleren und hinteren.
    Allerdings dachte Lemmo manchmal noch daran, daß er sich irren konnte und daß es gar keine Mabbahabas gewesen waren, die die Spuren hinterlassen hatten. Ebensogut konnten es Dämonen gewesen sein, die ihn verzaubern würden, wenn er ihnen zu nahe kam.
    Doch der Hunger, der in seinen Eingeweiden wühlte, und die Sehnsucht nach einem Mahl, bei dem er soviel essen konnte, bis er nicht mehr konnte, das alles war stärker als seine Ängste.
    Und noch etwas trieb den Jäger voran.
    Wenn er ohne Beute und mit der Schmach einer Niederlage nach Nantek-Trunt kam, würden die Frauen und Kinder ihn auslachen und Donk-Ban-Kemu, der Häuptling, würde ihn verstoßen. Brachte er aber drei fette Mabbahabas mit, wäre er nicht nur von der Schmach reingewaschen, sondern würde in die Familie des Häuptlings aufgenommen werden, was bedeutete, daß er sich eine Frau Donk-Ban-Kemus aussuchen durfte.
    Die Kleine Lichtmutter färbte sich bereits rötlich und kündigte damit die Zeit des Schwarzen Felles an, als Lemmo die drei Götter entdeckte.
    Sie hatten sich auf einem Hügel niedergelassen, Steine rings um sich aufgeschichtet und ein stark qualmendes Feuer entzündet. Besonders geschickt waren sie nicht, stellte Lemmo fest. Jeder Ontaker hätte ein besseres Feuer entzünden können, zumindest eines, das nicht so fürchterlich qualmte.
    Aber vielleicht, so überlegte er weiter, wollten sie nur Rauchzeichen geben, um allen Ontakern anzuzeigen, daß sie gekommen waren, um sich fressen zu lassen.
    Der letzte Gedanke versetzte Lemmo in einen Rauschzustand, in dem er überhaupt nicht mehr an Gefahren dachte. Aufrecht watschelte er auf das Lager der Mabbahabas zu.
    Als die drei Götter ihn entdeckten und aus ihren riesengroßen Augen anstarrten, winkte er freudig erregt mit der Harpune.
    „Lemmo dankt euch!" rief er. „Große Freude wird über den Stamm der Hel-Kotha-Tren-Aaak kommen, wenn Lemmo die großen fetten Götter der Gefälligkeit nach Nantek-Trunt bringt.
    Habt Dank, ihr gnädigen Mabbahabas!"
    Die Götter machten irgend etwas mit ihren durchsichtigen Kugeldingern, hinter denen die appetitlichen Köpfe steckten.
    Dann schallten dumpfe Laute zu Lemmo herüber.
    Der Jäger sank auf die Knie und stimmte einen Lobgesang an.
    Doch die Gier auf ein reiches Mahl ließ ihn den Gesang bald wieder beenden. Er stand auf, watschelte auf die Götter zu und bedeutete ihnen durch Gesten ihm zu folgen.
    Als die Mabbahabas nicht in seinem Sinne reagierten, sondern nur mit ihren langen Vorderbeinen in der Luft herumwedelten, wurde Lemmo ungeduldig. Außerdem beschlich ihn die Furcht, es könnte ihm mißlingen die drei Götter zu seinem Stamm zu bringen.
    Seine Augen glitzerten tückisch, als er den Kampfschrei seines Stammes ausstieß und die Harpune gegen einen Mabbahaba schwang. Er wollte den Gott nicht ernstlich verletzen, sondern nur ein wenig kitzeln, damit er endlich begriff, daß er ihm folgen sollte.
    Aber die drei Götter schienen heute schlecht gelaunt zu sein.
    Der, gegen den Lemmo die Harpune geschwungen hatte, wickelte sein linkes Vorderbein - oder den linken Vorderarm - blitzschnell um den Harpunenschaft und riß daran.
    Der Jäger wurde mitgerissen und ging zwischen den Göttern zu Boden. Verständnislos starrte er ihre Gesichter und die sicher wohlschmeckenden Schädelhöcker an.
    Begriffen sie denn nicht, daß er ihr Opfer angenommen hatte?
    Der Mabbahaba, der ihm die Harpune entrissen hatte, nahm sie zwischen die beiden Greiflappen, die statt Hände an seinem rechten Arm saßen. Lemmo sah, daß der Gott kaum nennenswerte Kraft in diesen Greiflappen hatte - ganz im Gegensatz zu dem Arm, der wahrscheinlich sogar einen Baumstamm ausreißen konnte.
    Im nächsten Moment knallte ihm der Harpunenschaft so hart gegen den Schädel, daß er zahllose Sterne flimmern sah.
    Er konnte nicht ahnen, daß der Schlag nur auf eine Ungeschicklichkeit des betreffenden Gottes zurückzuführen

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