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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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ging.
    Aurelian war trotzdem nicht überzeugt. »Wir brauchen die Hilfe aller Ritter der Tafelrunde.«
    Auf Château Montagne waren sie bisher lediglich zu fünft, seitdem Asha Devi wieder abgereist war. Zamorra hatte mehrfach zum Ausdruck gebracht, dass ihm ihre Absage an die Tafelrunde nicht schmeckte. Sich mit der eigenwilligen Inderin zu arrangieren, fiel ihm jedoch mindestens genauso schwer.
    »Ich glaube nicht, dass Asha Devi uns eine große Hilfe sein kann«, sagte er. »Trotzdem wird sie früher oder später noch ihre Verantwortung erkennen und zu uns stoßen.«
    Pater Aurelian schwieg. Er hatte Asha Devi erst vor kurzem kennen gelernt, aber bereits einen intensiven Eindruck ihres aufbrausenden Charakters bekommen. Die indische Dämonenpolizistin war außerordentlich willensstark, aber in manchen Situationen schlug dies in geradezu kindliche Trotzigkeit um.
    »Asha Devis Sorge um ihren Sohn ist verständlich«, erwiderte er endlich. »Sie glaubt, dass er ohne sie den Dämonen hilflos ausgeliefert ist.«
    »Sie kann sich ihrer Verpflichtung nicht entziehen!« Zamorra atmete tief durch. Pater Aurelian hatte den Eindruck, dass dem Dämonenjäger ursprünglich eine schärfere Antwort auf der Zunge gelegen hatte. Die Verantwortung der Tafelrunde schien auch an ihm nicht spurlos vorüberzugehen.
    »Ich kann dieses Gerede nicht mehr hören«, beschwerte sich Nicole aus einem der gemütlichen Sessel vor dem Feuer. »Wer nicht mitmacht, soll es lassen. Wir können die Höllenmächte auch so besiegen.«
    »Ich sage, wer mitkommt«, schnarrte Zamorra. »Es wäre ja noch schöner, wenn hier jeder selbst bestimmen könnte.«
    Nicole schwieg beleidigt.
    »Ich bin sicher, die Nachtruhe wird uns allen gut tun«, mühte sich Pater Aurelian um Beschwichtigung. »Morgen können wir dann weitersehen. Die Bestimmung, die uns hierher geführt hat, wird uns auch den geeigneten Zeitpunkt für den Angriff weisen.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr«, spottete Zamorra und schaute auf die Uhr. »Es ist spät. Ich werde mich jetzt zurückziehen. Ihr könnt ja weiter über den Sinn und Unsinn der Vorsehung diskutieren.«
    Pater Aurelian schwieg, bis der Dämonen jäger das Kaminzimmer verlassen hatte.
    »Zamorra trägt schwer an der Verantwortung«, sagte er zu Nicole. »Du solltest ihm erklären, dass wir alle bereit sind, einen Teil der Bürde für ihn zu tragen.«
    Doch Nicole zuckte nur die Achseln. Sie gähnte ausgiebig zum Zeichen, dass sie ebenfalls müde war.
    Pater Aurelian blieb allein im Kaminzimmer zurück. Er verspürte keine Müdigkeit, nur Sorge. Sie alle vertrauten darauf, dass Merlin wusste, was er tat. Aber was, wenn sich herausstellte, dass Zamorra und Nicole mit der Führung der Tafelrunde überfordert waren?
    ***
    »Seid willkommen in meinem Heim«, sagte Merlin fröhlich.
    Der Weiße Magier wirkte äußerst aufgeräumt. Sein weißes Haar glänzte ebenso wie der weite Umhang, während er Sid Amos und Sara Moon durch die Räume von Caermardhin führte.
    »Es überrascht mich nicht, dass ihr gekommen seid. Ich weiß, dass Ihr mir eine Freude bereiten wollt.«
    Amos fühlte sich trotz der freundlichen Aufnahme alles andere als wohl in seiner Haut. Merlins Offenheit hatte etwas Künstliches. Unter der Oberfläche wirkte er unsicher. Wie ein alter Mann, der sich in Schale geworfen hat, um uns von seiner Leistungsfähigkeit zu überzeugen.
    »Wir sind gekommen, weil wir etwas Dringendes mit dir besprechen müssen«, sagte Sara Moon.
    »Mein Ohr steht euch immer offen - genauso wie mein Zuhause«, erwiderte Merlin lächelnd. Sein Blick wanderte über Amos’ rechten Arm, dann hinunter zu seiner Hand. »Was ist denn da passiert? Deine Hand sieht so… normal aus!«
    »Ich habe mir Ersatz beschafft«, erwiderte Amos kurz angebunden. Er hatte keine Lüst, vor Sara Moon zu offenbaren, dass es der Hilfe der Tendyke Industries bedurft hatte, den Verlust seiner ersten künstlichen Hand zu kompensieren. Sie war durch die Berührung mit einem Überrest des Juju-Stabes zerstört worden, und Sid Amos hatte den Verlust als äußerst schmerzlich empfunden. Allerdings konnte er froh sein, dass es nur die Hand erwischt hatte. Die direkte Berührung des Juju-Stabes wäre auch für ihn absolut tödlich gewesen.
    »Ich hoffe, dass sie die alte vollständig ersetzt«, sagte Merlin mitfühlend. »Wenigstens die Dreifingerschau sollte sie beherrschen…«
    »Reden wir nicht von mir«, unterbrach ihn Sid Amos. »Sara macht sich Sorgen um dich. Du

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