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0781 - Unternehmen Höllensturm

0781 - Unternehmen Höllensturm

Titel: 0781 - Unternehmen Höllensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Es war eine farblose Welt, niedergedrückt von einem tief hängenden, aschgrauen Himmel - ein Teil der Hölle und nicht weit entfernt von dem Thronsaal, in dem die Fürstin Stygia über das Schicksal der Schwarzen Familie entschied. Zerklüftete Schluchten schnitten wie Wunden durch die Ebene, und das Gewimmer der Feuerstürme übertönte jenes Grollen, mit dem sich die aufgeheizten Felsplatten lösten und wieder übereinander schoben wie Schildkrötenpanzer.
    Die Landschaft war in ständiger Veränderung begriffen, ein Feuersee, ein tödliches Feld von ausgespiener Lava und erkaltetem Gestein, das kaum einem Lebewesen Raum zu Überleben bot.
    Nicht einmal manch einer der Höllenbestien…
    Und doch hauste etwas inmitten des Gerölls. Ein Lebewesen dämonischen Ursprungs, das die Hitze und das Feuer zum Leben brauchte wie ein Mensch den Sauerstoff.
    Der Name dieses Feuerdämons war Alterion.
    Alterion liebte die Einsamkeit und die Hitze und den Schwefelgeruch, deshalb hatte er sich in diesen Teil der lebensfeindlichen Welt zurückgezogen. Er wollte nichts von den Intrigen und Zwistigkeiten der anderen Dämonen wissen. Er war ein treuer Diener des jeweiligen Oberhauptes der Schwarzen Familie; alles darüber hinaus interessierte ihn nicht.
    Ein gezackter Riss grub sich in die Felsen, und aufschießendes Magma schleuderte brennende Steine in den Himmel. Alterion gab ein behagliches Grunzen von sich, das wie Donnerhall über die Ebene rollte. Er konnte seine Gestalt verändern, konnte sich der Umgebung anpassen, sodass nur ein magisch geschultes Auge ihn von den Lavaströmen zu unterscheiden vermochte.
    Plötzlich horchte Alterion auf. Er spürte eine magische Kraft, die an ihm zu zerren begann. Ein Schmerz, der sich in seine Eingeweide fraß und heißer war als selbst die Lava, die unentwegt über seinen geschuppten Körper rann.
    Er konnte die Ursache des Schmerzes nicht ergründen. War es ein mächtiger Dämon, der ihn aus seiner Ruhe riss?
    In seinem trägen Hirn formten sich die Bilder der wenigen Geschöpfe, deren Macht ausgereicht hätte, ihn herauszufordern. Astaroth oder Lucifugo Rofocale, Astardis oder Zarkahr, DER CORR. Aber war Letzterer nicht gefangen in einer Steinstatue, seit vielen Jahrhunderten schon? Alterion wusste es nicht mehr, und es interessierte ihn auch nicht.
    Alles, was ihn interessierte, war der Schmerz.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf das Zentrum des Feuers, das zwischen seinen Schuppen wühlte. Und dann hörte er die Stimme.
    Stygia, die Fürstin der Finsternis, fordert deinen Tribut ein, Alterion Bist du bereit, ihr zu dienen?
    Wer bist du?, entgegnete Alterion misstrauisch.
    Ich bin ein Bote der Fürstin. Man Name ist unwichtig. Ich bin auserkoren, ihr deine Antwort zu überbringen. Ich bin dein Verbündeter.
    Du kannst der Fürstin Stygia übermitteln, dass es mir eine Ehre ist, ihr zu dienen, erwiderte Alterion.
    Sie wird deine Worte mit Wohlgefallen zur Kenntnis nehmen. Ich werde mich wieder bei dir melden, wenn es an der Zeit ist, dein Versprechen einzulösen, Alterion.
    Es waren für lange Zeit die letzten Worte, die Alterion von der Stimme hörte.
    ***
    Die junge Frau war grazienhaft schlank und wunderschön. Silberfarbenes Haar umfloss ihr Gesicht, dessen feine Züge wohl jeden Mann in ihren Bann geschlagen hätten. Jeden Mann außer dem Teufel.
    Sid Amos war nicht nach einem Techtelmechtel zumute. Er hob die künstliche Hand, die er Dr. Artimus vanZant, einem Angestellten der Tendyke Industries verdankte, und schirmte die Augen gegen die Sonne ab. Sein Blick schweifte über karstige Felsen, die wie Fäuste aus der mit dürrem Gras bewachsenen Ebene hervor ragten. Dies war kein Ort, der zum Verweilen einlud.
    »Ich würde den Vorzug einer Erklärung zu schätzen wissen«, sagte Amos mit kaum verhohlenem Sarkasmus. »Schließlich warst du es, die um dieses Treffen gebeten hat, Sara.«
    Sara Moon, die Tochter Merlins, strich das Silberhaar zurück und blickte den Ex-Teufel aus grünen Augen an.
    Druidenaugen, ging es Amos durch den Kopf. Aber das war nicht das Einzige, was ihm an Sara Moon missfiel. Sie gehörte zu den wenigen Geschöpfen, deren Kräfte er nicht einzuordnen vermochte. Sie besaß einen Machtkristall, und sie war eine Zeitlang ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN gewesen - doch nur auf den Befehl eines fremden Programms namens CRAAHN, das ihren Geist versklavt hatte. Sara Moon war die Tochter Merlins und wie ihr Vater ein lebendiges Rätsel. Sid Amos mochte keine

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