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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und eilte zu dem Tor in der rechten Seite der Halle, aus der die Strahlbahn gekommen war.
    Es war Sathogenos, der steif und scheinbar leblos dicht hinter dem Tor lag. Der Impulsstrahler war ihm aus der Hand gefallen.
    Mehrere Brandflecken an seiner Kleidung verrieten, daß der Kampf mit Rezalsrohn ihn dicht an den Rand des Todes gebracht hatte. Dennoch hatte er verbissen weitergekämpft - und das verriet mir noch etwas: Die Regelerschaffer mochten durch ihre überspitzte Feinsprecherei aus der Art geschlagen sein und dekadent erscheinen, in ihrem innersten Wesen waren sie dennoch reaktionsschnelle und kompromißlose Kämpfernaturen geblieben.
    Wenn es ihnen gelingen sollte, ihre feinsprachlichen Verirrungen abzulegen, würden sie ihre Kontaktfunktion im Sinne der Kaiserin von Therm sicherlich wieder im ursprünglichen Sinne erfüllen können.
    Ich nahm den Impulsstrahler Sathogenos' an mich und kehrte zu der Gruppe zurück. Sagullia Et traf wenig später ein. Auch er trug nun eine Waffe.
    Wie er versprochen hatte, brachte George uns zu der Waffenkammer. Wir fanden dort eine große Auswahl an Impulsstrahlern, Desintegratoren und Lähmwaffen. Ich verteilte die Waffen so, daß jeder von uns einen Impulsstrahler und einen Desintegrator erhielt, außerdem genügend Energiemagazine.
    Schutzschirmprojektoren fanden wir leider nicht. George erklärte auf meine diesbezügliche Frage, daß es in der Station keine Schützschirmprojektoren gäbe - außer denen, die in die Roboter eingebaut waren.
    Anschließend führte uns der Roboter in einen Gleiterhangar, in dem drei mittelgroße, tropfenförmige Fluggleiter standen. Ich überlegte, ob ich unsere Gruppe auf die drei Gleiter verteilen sollte, entschied mich aber dagegen. Es erschien mir zu riskant, zwei meiner in dieser Hinsicht unerfahrenen Gefährten selbständig in einem unbekannten Gelände landen zu lassen, in dem ein erbarmungsloser Gegner steckte.
    „Wir nehmen den mittleren Gleiter", erklärte ich. „Ich werde ihn selbst steuern, und er hat Platz genug für uns alle. George, läßt deine Programmierung es zu, daß du uns begleitest und im Kampf gegen die Agenten VERNOCs unterstützt?"
    Der Roboter sah mich mit seinen Augenzellen an, die den großen, hellgrün glitzernden Augen von Feyerdalern nachgebildet waren.
    „Ich habe Anweisung erhalten, alle Ihre Befehle zu befolgen, Perry Rhodan", antwortete er.
    Ich atmete auf. Der Roboter würde eine wertvolle Unterstützung sein und es mir hoffentlich ermöglichen, meine Gefährten aus eventuellen Kampfhandlungen weitgehend herauszuhalten.
    „Dann wollen wir nicht länger warten", erklärte ich.
     
    *
     
    Als der Gleiter durch das Hangartor schwebte, sah ich, daß die Nacht angebrochen war. Der Sturm brach sich heulend an Klippen und Felsvorsprüngen. Vereinzelte Wolken trieben rasch über einen sternübersäten Himmel. Die Sonne stand noch nicht so tief unter dem Horizont, daß völlige Dunkelheit herrschte.
    Vielmehr war der Himmel von einem matten rötlichen Glimmen erfüllt.
    Einige geflüsterte Bemerkungen meiner Gefährten verrieten mir, daß sie es vorgezogen hatten, bei Tageslicht zur Kontaktzentrale zu fliegen. Als SOL-Geborene waren sie es gewohnt, daß Aktivitäten nur bei optimaler Beleuchtung stattfanden.
    Ich zog den Gleiter auf eine Höhe von zirka fünfhundert Meter (die genaue Höhe konnte ich nicht feststellen, da ich die feyerdalischen Anzeigen nicht abzulesen vermochte) und sagte über die Schulter: „Die Nacht kann sich durchaus vorteilhaft für uns auswirken, da der Gleiter dann optisch nur schwer auszumachen ist. Außerdem dürfen wir nicht bis zum Morgen warten, wenn wir überhaupt noch etwas retten wollen."
    Niemand antwortete mir.
    Ich wußte ungefähr, wo die Kontaktzentrale lag, steuerte diese Richtung an und beschleunigte. George, der sich offenbar auskannte oder in Verbindung mit einem Schaltkreis der Zentrale stand, gab mir Korrekturanweisungen.
    Es war ein seltsames Gefühl, durch die Nacht eines fremden Planeten auf ein unbekanntes Ziel zuzufliegen, in dem Unbekannte am Werk waren. Aber gänzlich unangenehm war dieses Gefühl nicht. Ich war froh, daß wir nach den Tagen relativer Passivität endlich aktiv in das Geschehen eingreifen konnten. Dennoch war ich mir klar darüber, daß hier, auf der Kontaktwelt der Feyerdaler, lediglich ein Stellvertreterkrieg stattfand, bei dem sowohl wir als auch die Molekülverformer praktisch nur Figuren darstellten, die von den jeweiligen

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