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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich endlich den Pilotensitz und schaltete die Aggregate des Fahrzeugs ein. Im nächsten Moment schloß ich geblendet die Augen.
    Über den Innenflanken der fünf Bergriesen waberte ultrahelles Feuer, das aus Felsspalten zu kommen schien. Auch aus der Schachtmündung der Pfortenkuppel schoß ein Feuersturm, schmolz die Kuppel und schleuderte den Gleiter zur Seite. Ich zog ihn so steil wie möglich hoch, um eine Kollision mit den Felswänden zu vermeiden. Bald lag die ehemalige Kontaktzentrale unter uns. Sie war ein einziges Glutmeer, aus dem immer wieder grell leuchtende Feuerfontänen steil nach oben schössen.
    „Dort hat niemand überlebt", flüsterte Sagullia Et.
    „Auch VERNOCs Abgesandte nicht", warf Amja Luciano ein.
    „Es ist alles so sinnlos, dieses Töten und Getötetwerden", sagte Cesynthra Wardon. „Soll das der Sinn der Evolution sein, daß ihre Geschöpfe immer raffiniertere Arten erfinden, andere Geschöpfe umzubringen?"
    „Sicherlich nicht", erwiderte ich. „Aber niemand darf erwarten, daß der Sinn des Lebens und der Evolution ihm in den Schoß fällt. Unser Leben hat nur den Sinn, den wir selbst ihm geben."
    Die Glut im Felsenkessel flackerte noch einmal auf, dann sank sie zusammen und erlosch. Nur die mißhandelten Innenflanken der Berge glühten noch nach. Dennoch wurde es nicht dunkel.
    Aus dem Osten schössen die purpurroten Lichtbündel der aufgehenden Sonne heran. Demnach mußten wir fast siebzehn Stunden in der Kontaktzentrale zugebracht haben.
    Ich landete den Gleiter auf einem kleinen Felsplateau und schaute auf die Stätte der Verwüstung.
    „Dafür werden die Feyerdaler uns verantwortlich machen", sagte ich. „Es wird nicht lange dauern, bis die ersten Maschinen auftauchen. Wir könnten uns verstecken, aber irgendwann müßten wir unser Versteck wieder verlassen."
    Ich hatte nur Augen für die glühenden Bergflanken gehabt und meine Gefährten nicht weiter beachtet. Deshalb zuckte ich zusammen, als sie plötzlich laut aufschrien. Im ersten Moment dachte ich an eine neue Gefahr. Doch dann verstand ich, was meine Gefährten schrien: „Die SOL, die SOL!"
    Ich hob den Kopf - und da sah ich den rötlich schimmernden Giganten, angestrahlt von der aufgehenden Sonne über dem Hochland schweben.
    Als ich meinen Armband-Telekom aktivierte, hörte ich Atlans Stimme.
    „... meldet euch! SOL an Gruppe Rhodan! Auf Befehl der Kontaktzentrale ist die SOL freigegeben und nach Pröhndome geschickt worden, um euch abzuholen. Wenn ihr irgendwo dort unten seid, dann meldet euch!"
    „Warum kommst du nicht endlich und holst uns ab, Arkonidenfürst!" erwiderte ich.
    Eine Stunde später befanden wir uns alle im Bordhospital der SOL, wo wir auf eventuelle gesundheitliche Folgen unseres Einsatzes untersucht wurden. George war auf Pröhndome zurückgeblieben, weil er dort hingehörte.
    Wie er gesagt hatte.
    Während die Automaten mich untersuchten, berichtete ich meinem Freund Atlan. Meine Worte waren durch die Rundrufanlage allen Bewohnern der SOL zugänglich gemacht.
    „Wir sind also in eine Auseinandersetzung kosmischer Größenordnung geraten", schloß ich meinen Bericht. „Da wir die Erde wiederfinden müssen, sind wir gezwungen, das Spiel eine Weile mitzuspielen. Das bedeutet, wir werden mit Hilfe der angegebenen Koordinaten das MODUL suchen und den COMP bergen, was immer das auch ist. Aber nebenbei werden wir versuchen, das Geheimnis der Molekülverformer zu entschleiern.
    Ich bin sicher, daß die Worte des einen sterbenden Wesens einen Sinn ergeben. Merken wir sie uns: Gys-Voolbeerah und Tba!"
    Und noch etwas sollten wir nicht vergessen! dachte ich für mich. Auch das geheimnisvolle Amulett, das Sagullia auf Pröhndome fand, birgt ein Geheimnis - und Geheimnisse sind dazu da, gelöst zu werden.
    „Soeben verläßt die SOL das Truhterflieng-System!" sagte die Stimme Senco Anrats über den Interkom.
    „Ein Abenteuer ist zu Ende gegangen - mit der Aussicht auf noch größere Abenteuer", bemerkte Atlan sarkastisch.
    Eine Hochdruck-Injektionsdüse zischte, und ich merkte, wie ich schläfrig wurde.
    „Das Universum ist eben voller Geheimnisse", sagte ich mit schwerer Zunge. „Sonst wäre es ja langweilig."
    Dann schlief ich ein."
     
    ENDE
     

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