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0787 - Das Mordreptil

0787 - Das Mordreptil

Titel: 0787 - Das Mordreptil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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Waffe fallen«, zischte der junge Polizist.
    Martino gehorchte widerstrebend.
    Zamorra eilte an den beiden Kämpfenden vorbei. Er blieb kurz stehen, als er in die dunklen Augen des Dukun blickte, der nach wie vor Merlins Stern um den Hals trug. Dann rannte er weiter, bis er Nicole erreichte.
    Warum setzt sie es nicht gegen ihn ein?, fragte er sich.
    »Er ist mit schwarzer Magie aufgeladen bis zur Halskrause«, flüsterte die Französin, während er ihre Fesseln löste.
    »Ich weiß«, antwortete Zamorra knapp, »Ich spüre es ebenfalls.« Aber warum wurde das Amulett nicht aktiv? Weil weder Nicole noch er in diesem Moment von der Schwarzen Magie des alten Mannes bedroht wurden?
    Endlich hatte er Nicole losgebunden und gab ihr einen der beiden Dhyarrakristalle.
    Dann konzentrierte er sich. Einen Sekundenbruchteil später materialisierte Merlins Stern in seiner Hand.
    Der Dukun sah einen Moment verblüfft aus, dann lächelte er.
    »Ihr könnt mich nicht aufhalten!«, erklärte er. Er machte eine befehlende Geste.
    Zamorra kreiselte herum, als er drohendes Zischen hinter sich hörte. Im nächsten Moment löste sich das Echsenwesen aus der Dunkelheit.
    Seine Finger krampften sich fester um das Amulett.
    Dann stürmte das Geschöpf auch schon an ihm vorbei. Der Parapsychologe brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass das Monster es auf Martino abgesehen hatte, der immer noch von Santoso am Boden gehalten wurde.
    Nun riss der junge Polizist die Waffe hoch und legte mit geweiteten Augen auf die unheimliche Kreatur an. Zwei Schüsse peitschten.
    Tatsächlich blieb das Echsenwesen stehen und starrte fast ein wenig ungläubig auf die Einschusslöcher in seiner Brust. Schwarzes Blut färbte die Schuppen dunkel.
    »Kommen Sie rüber«, rief Zamorra und winkte dem Polizisten zu, »Schnell!«
    Santoso zerrte den Italiener vom Boden hoch, um gemeinsam mit ihm an dem Echsenwesen vorbeizustürmen. Schweratmend erreichten sie Zamorra und Nicole.
    Der Blick des Dukuns glitt über die kleine Gruppe, um schließlich an Martino hängenzubleiben.
    »Ihr wisst, was er getan hat«, wisperte er. Dunkler Glanz flackerte in seinen Augen, die in diesem Moment wie Fenster zur Hölle wirkten, »Und dennoch schützt ihr ihn?«
    Der Dukun riss die Arme hoch und entfesselte seine aufgestaute Magie.
    »Dann sollt ihr auch mit ihm sterben!«, rief er.
    ***
    Für einen Moment übertönte das geisterhafte Heulen des Windes den Nachtregen. Fast klang es wie das boshafte Kichern einer alten Frau.
    Nebel bildete sich um die hagere Gestalt des Dukun. Immer schneller kreisten die Schwaden um ihn herum. Wieder gab er geheimnisvolle Zauberworte von sich, die jedoch aufgrund des heulenden Winds unverständlich blieben. Er wirkte, als stände er im Zentrum eines Hurrikans.
    Da Zamorra ahnte, dass Martino das Hauptziel der nächsten Attacke bilden würde, griff er diesen an der Schulter und aktivierte das Amulett. Im nächsten Moment legte sich ein grünlich wabernder Schutzschirm um ihn und den Italiener. Der Körperkontakt war notwendig, damit beide Personen vom Schutzschirm erfasst wurden.
    Das bedeutete aber zugleich auch, dass er seinen Dhyarra-Kristall jetzt nicht benutzen konnte. Dessen Magie vertrug sich nicht mit der des Amuletts.
    Und dann begriff der Parapsychologe plötzlich. Nicht der Wind war es, der das geisterhafte Heulen verursachte, sondern die Laute drangen aus dem Nebel selbst.
    Schemenhafte Gesichter zeichneten sich in der unheimlichen Wolke ab. Der Dämonenjäger erkannte, dass der Dukun die Seelen der ermordeten Dorfbewohner aus dem Jenseits heraufbeschworen hatte, damit sie Rache nehmen konnten.
    Unvermittelt versetzte Martino dem Parapsychologen einen Stoß und riss ihn so aus seiner Konzentration.
    »Bringen Sie mich hier raus«, flehte er mit aufgerissenen Augen. Von seiner harten Fassade war nichts mehr übriggeblieben, »Ich zahle Ihnen, was Sie wollen!«
    »Geld kann Ihnen hier nicht helfen«, gab Zamorra eisig zurück. Für einen kurzen Moment flackerte der Schutzschirm, als er durch den Italiener abgelenkt wurde.
    Sofort geriet der wallende Nebel in Bewegung. Die Wolke löste sich von dem Dukun und schnellte wie eine Klapperschlange nach vorne, auf die kleine Gruppe zu.
    Gerade noch rechtzeitig gelang es Zamorra, den Schirm wieder zu stabilisieren. Schweißperlen zeigten sich auf seiner Stirn. Die Magie des alten Mannes war weitaus stärker, als er für möglich gehalten hatte. Grünliche Energieentladungen zuckten über die

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