Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0791 - Der COMP und der Kybernetiker

Titel: 0791 - Der COMP und der Kybernetiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Nerven" gegangen. Als die Fragen, wann er denn nun endlich Selbstmord begehen wolle, nicht abrissen, hatte er lauthals zu erklären begonnen, Julia sei nicht seine Geliebte, sondern seine Schwester.
    „Hattet ihr beide denselben Traum?" wollte Joscan wissen.
    „Ja."
    „Und was träumtet ihr?"
    „Wir waren in einer riesigen Halle. Wir standen vor einem hohen, dicken Turm, dessen Wände mit silbernem Gespinst überzogen waren. Das Gespinst wuchs auf uns zu und hüllte uns ein ..."
    Fassungslos starrte Joscan Hellmut ihn an. Der Roboter erkannte das erschrockene Staunen in den Augen seines Herrn und unterbrach sich mitten im Satz.
    Als Joscan Hellmuts wirbelnde Gedanken wieder zur Ruhe kamen, da faßte er den Vorsatz, Träume in Zukunft ernster zu nehmen.
     
    2.
     
    DER ALPTRAUM
     
    Die große Halle lag in der Nähe des Schwerpunkts des zylindrischen Mittelstücks der SOL. Bis vor kurzer Zeit hatte sie als Ersatzteillager insbesondere für sperrige Ersatzgüter gedient.
    Ein Schacht, durch den ein mittleres Bürogebäude hätte transportiert werden können, verband sie auf geradestem Weg mit einer der großen Lastenschleusen des Raumschiffs.
    Die Halle war ausgeräumt worden, um einem neuen und geheimnisvollen Frachtgut Platz zu machen: dem COMP, dem Datenspeicher des MODULs, den die Männer und Frauen der SOL vor CLERMACs Söldnern in den schwarzen Raumschiffen gerettet hatten. Der COMP hatte die äußere Form eines Turmes.
    Er war rund, 32 Meter hoch und besaß einen Durchmesser von etwas über zehn Metern. Woraus er eigentlich bestand, war nicht klar zu erkennen. Denn die Wände des Turmes, wenn es solche überhaupt gab, waren von einem dichten Gespinst kristalliner Fäden überzogen. Hier und da hatte das Gespinst Löcher, durch die man ins Innere des Turmes blicken konnte. Die kristallinen Fäden waren durch die Löcher gedrungen und hatten auch den Innenraum des Turmes zu erfüllen begonnen.
    Von Wänden und Decke der großen Halle strahlten kräftige Sonnenlampen. Ihr Licht fing sich in den kristallinen Strukturen des Gespinsts, wurde tausendfach gebrochen und schließlich abgestrahlt. Die Fäden schimmerten, funkelten und glitzerten wie Stränge von blauweißen Diamanten. Der Turm war ein Gebilde faszinierender Schönheit und atemberaubender Fremdartigkeit.
    Die Gruppe von Wesen, die am Fuß des Turmes stand, hatte Mühe, sich der Faszination zu entziehen, die das fremde Gebilde ausstrahlte. Perry Rhodan und Geoffry Waringer, Dobrak der Kelosker und die drei Forscher der Kaiserin, Taul Daloor, Ranc Poser und Froul Kaveer, waren gekommen, um sich den COMP aus der Nähe zu betrachten.
    „Es ist schwer, sich vorzustellen, daß das ein Datenspeicher sein soll", erklärte Rhodan.
    Der Translator übersetzte seine Worte. Jedermann begriff, daß seine Äußerung einen Zweifel enthielt. Er richtete sich an die Adresse der drei Forscher und forderte diese auf, sich zu äußern.
    Schließlich waren sie diejenigen, die den COMP am besten kennen mußten.
    Aber Kaveer, Poser und Daloor schwiegen.
    „Es muß mehr als ein Speicher sein", erklärte an ihrer Stelle Waringer. „Das Gebilde ist autark. Also enthält es mindestens einen Rechner."
    Rhodan wandte sich an den Kelosker.
    „Dobrak - was kann man damit anfangen?"
    Die ungeschlachte Gestalt des keloskischen Wissenschaftlers verharrte reglos. Zwei Augen richteten den Blick auf Perry Rhodan.
    „Das Gebilde ist mir fremd", bekannte er. „Ich werde lange Zeit brauchen, um es verstehen zu lernen."
    „Wir haben nicht viel Zeit, Dobrak."
    „Ich weiß es. Und doch..."
    Er zögerte. Dann vollendete er den angefangenen Satz.
    „Und doch kann ich nichts Besseres anbieten. Dieses Gebilde wurde von einer Intelligenz ersonnen, deren Denkweise uns ungeheuer fremd ist. Man muß erst die Prinzipien erforschen, nach denen die Gedanken des Fremden sich richten."
    Rhodan war die Ungeduld unschwer anzumerken. Die nächsten Worte richtete er an die drei Forscher der Kaiserin.
    „Ihr kennt dieses Gerät!" behauptete er. „Wir sind den Wünschen der Kaiserin gefolgt und haben es an Bord genommen. Was sollen wir jetzt damit tun? Wir brauchen Koordinaten. Wie bekommen wir sie?"
    In ihrer äußeren Erscheinung wirkten die drei Forscher wie Sitzkissen auf jeweils vier ziemlich stämmigen Beinen. Die Oberfläche des „Kissens", das den eigentlichen Körper bildete, besaß Unebenheiten und vor allen Dingen eine Anzahl von Sensoren, die ähnlich wie die Fühler von Insekten

Weitere Kostenlose Bücher