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0793 - Die Aktivatorjagd

Titel: 0793 - Die Aktivatorjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefror.
    Die Laren setzten den Beschuß noch eine Weile fort, dann drehten sie ab. Die Eiskristallwolke war zerstoben, und die Felsund Stahlhülle der Station glühte an vielen Stellen. Aus mehreren Löchern wirbelten undefinierbare Trümmer.
    „Das war unnötig und grausam", sagte Punta Jendrich.
    „Wehrlose umzubringen!"
    „Es ist das Chaos des Geistes, das das Chaos der Verhältnisse hervorruft", sagte Cedar Tautz. „Aber eines Tages wird das Gesetz mit Blitz und Donner durchgesetzt werden."
    „Was für ein Gesetz meinen Sie, Sir?" fragte Jostan Helkest.
    Das konnte Tautz ihm natürlich nicht verraten, denn er wußte aus verschiedenen Berichten, wie irrational die anderen auf die Gys-Vool-beerah reagierten, die sie in ihrem primitiven Sprachgebrauch „Molekülverfahren" beziehungsweise „Molekularverformer" nannten. Schon gar nicht durfte er einem anderen etwas über Tba verraten, nicht, bevor die Gys-Voolbeerah stark genug waren, um dem Gesetz Geltung zu verschaffen.
    „Es war nur so eine Redensart", antwortete er deshalb leichthin.
    „Wir alle glauben ja mehr oder weniger daran, daß es komische Gesetze gibt, nach denen sich alle vernunftbegabten Lebewesen richten sollten."
    „Ich verstehe", erwiderte Helkest.
    „Punta und ich glauben fest daran Die Gemeinschaft des Wahren Geistes' hat schon viele Anhänger in der Galaxis."
    Aber sie wird niemals in der Lage sein, ihre Grundsätze durchzusetzen! überlegte Tautz. Nur unerbittliche, gerechte Strenge vermag etwas durchzusetzen, und nur das neue Tba wird in der Lage sein, diese Strenge anzuwenden.
    „Die Laren sind aus dem Normalraum verschwunden", erklärte er. „Wir fliegen auf dem schnellsten Weg zur ASS zurück."
    Er schaltete die Triebwerke der Space-Jet hoch. Nur kurz dachte er daran, daß Vizeadmiral Jonnerack sehr unangenehm reagieren würde, wenn er zurückkehrte, ohne Jeffros Kalikow mitzubringen - und vor allem ohne den versprochenen Röstkaffee.
    Doch das mußte er in Kauf nehmen, entschied er. Sobald die Laren Runeme Shilter verhörten, würden sie erfahren, wo sich Terser Frascati aufhielt. Bis dahin mußte Frascati sich abgesetzt haben.
    Cedar Tautz war sicher, daß sie einen Schlupfwinkel finden würden, in dem sie sich mit der ASS solange verbergen konnten, bis die Laren resignierten und ihre Suche einstellten.
     
    6.
     
    Jaro Tomkins hielt seinen Traktor vor der Säule am westlichen Stadtausgang von Roon-City an und stieg ab.
    Die Sonne Cysath war vor einer halben Stunde über diesem Teil von Harvey aufgegangen und übergoß die Flachdächer der Stadt mit rötlichem Licht. Der Himmel war klar und dunkelblau und versprach einen warmen Tag ohne Schneefall und ohne Frosteinbrüche. Überall rollten die Traktoren aus den Höfen.
    Heute mußte die Bestellung der Blaugerstefelder abgeschlossen werden, damit die Pflanzen in dem kurzen Sommer reifen konnten.
    Jaro liebte seine Heimat, obwohl er gehört hatte, daß es auf dem Planeten, von dem seine Ahnen nach Harvey ausgewandert waren, viel wärmer gewesen sein sollte. Praktisch wären dort die Nutzpflanzen fast von allein gewachsen, und die Erträge sollten gewaltig gewesen sein.
    Aber auch die Erdmenschen hatten sich gewiß nicht mehr als sattessen können, und satt waren die Kolonisten auf Harvey immer noch geworden. Sie wären mit ihrem Leben zufrieden gewesen, hätte es die Kontrollsäulen nicht gegeben.
    Die Überlieferungen besagten, daß vor einigen Generationen mehrere riesige strahlende Raumschiffe auf Harvey gelandet waren. Aus ihnen waren Fremde ausgestiegen, die sich Laren nannten. Sie hatten erklärt, daß Harvey ab sofort dem Konzil unterstellt sei und daß alle Siedler sich als Bürger des Konzils zu betrachten hätten.
    Auch das wäre nicht weiter schlimm gewesen. Aber die Laren hatten sämtliche Bewohner registriert und an den Stadtausgängen Kontrollsäulen aufgestellt. An den Kontrollsäulen mußte sich jeder Siedler melden, wenn er die Stadt verließ und wenn er zurückkehrte. Außerdem mußte er sagen, was er außerhalb der Stadt erledigen wollte.
    Anfangs hatten die Siedler, nachdem die Laren wieder abgeflogen waren, diese Anordnungen ignoriert - bis plötzlich von irgendwoher Roboter aufgetaucht waren und alle Siedler, die gegen die Anordnungen des Konzils verstoßen hatten, mit Schockpeitschen mißhandelten. Außerdem vernichteten sie einen Teil der Vorräte, so daß die Siedler ein halbes Jahr lang auf karge Rationen gesetzt waren.
    Danach hatten die Siedler sich

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