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0793 - Die Aktivatorjagd

Titel: 0793 - Die Aktivatorjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an die Anordnungen gehalten.
    Später waren dann Walzenschiffe gelandet. Kommandos von Überschweren hatten alle modernen Fahrzeuge und Geräte konfisziert und den Siedlern nur ein veraltetes kleines Fusionskraftwerk und die notwendigsten Maschinen zur Feldbestellung und Ernte gelassen.
    Als die Siedler sich innerhalb einiger Jahre in harter Arbeit selbst einige vollautomatische Feldbearbeitungsmaschinen gebaut hatten, landeten abermals Walzenraumschiffe. Wieder stiegen Überschwere heraus und nahmen die modernen Maschinen mit.
    Da begriffen die Siedler, daß das Konzil ihnen nur einen niedrigen Lebensstandard zugestand - und daß es in der Lage war, dessen Einhaltung zu kontrollieren und Verstöße zu ahnden.
    Seitdem gaben sie sich arm und bescheiden. Luxus erlaubten sie sich nur innerhalb ihrer vier Wände, nachdem sie gemerkt hatten, daß die Kontrolle des Konzils nicht bis dorthin reichte.
    Entsprechend diesen Regeln fuhr Jaro Tomkis einen klapprigen, batteriebetriebenen Traktor und trug abgerissene Kleidung, als er hinausfuhr, um Blaugerste zu säen. In ergebener Haltung trat er vor die Kontrollsäule mit den blinkenden Sensoren, nannte seinen Namen und den Grund, warum er die Stadt verlassen wollte.
    Eine Antwort bekam er nicht; das war nicht üblich. Aber er wußte aus den schlechten Erfahrungen, die einige wenige aufsässige Siedler gemacht hatten, daß seine Angaben überprüft wurden.
    Inzwischen hatte sich hinter seinem Traktor eine Schlange weiterer Traktoren gebildet. Nacheinander stiegen die Fahrer ab, traten vor die Säule und sagten ihre Sprüche auf.
    Jaro ballte verstohlen die Fäuste, bevor er weiterfuhr. Er haßte das Konzil für die Demütigungen, die es ihm und den anderen Menschen in Roon-City tagtäglich zufügte.
    Aber er wußte auch, daß die Siedler keine Möglichkeit hatten, sich offen dagegen aufzulehnen. Sie mußten ihr Schicksal ertragen und darauf hoffen, daß die Herrschaft des Konzils eines Tages endete.
    Jaro fragte sich, ob die drei Ertruser, nach denen vor wenigen Tagen ein kleines Kommando von Überschweren gefragt hatte, vielleicht einer Widerstandsbewegung angehörten, die gegen die Herrschaft des Konzils kämpfte.
    Es mußte solche Widerstandsbewegungen geben. Manchmal hatten die Kolonisten mit ihrem geheimgehaltenen Hyperempfänger Nachrichten eines Senders empfangen, der sich „Sender Freie Galaxis" nannte. Aus diesen -leider schwachen und teilweise verstümmelten - Sendungen war hervorgegangen, daß es ein geheimes Neues Imperium der Menschheit gab und daß der frühere Großadministrator Perry Rhodan mit einem riesigen Raumschiff die Milchstraße besucht hatte, um eine Invasion vorzubereiten.
    Jaro Tomkis lächelte, und sog die klare und kühle Luft ein. Sein Blick wanderte über die Felder, die schachbrettartig zwischen schmalen Bewässerungsgräben angelegt waren. Die Morgensonne hatte den Rauhreif auf der Ackerkrume erst teilweise geschmolzen, aber die Eisschicht auf dem Wasser der Gräben war bereits geborsten. Es würde ein wundervoller Tag werden.
    Jaro bog auf die Brücke ein, die zu dem Feld führte, das er an diesem Tag als erstes bestellen wollte. Die Sämaschine stand bereits dort. Jaro stoppte neben ihr, hob den ersten Sack von seinem Traktor und schüttete die Blaugerste in den Saatkasten.
    Danach koppelte er die Sämaschine an und fuhr los. Die Drillschar zog mit scharfen Terkonitmessern flache Rillen in den rotbraunen lockeren Boden. Gleichmäßig rieselten die blaugrauen ovalen Körner hinein, und die nachgeschleppte Walze schloß die Rillen wieder.
    Als das erste Feld bestellt war, legte Jaro eine Pause ein.
    Inzwischen war es spürbar warm geworden, bestimmt fünf Grad Celsius. Im Laufe des Nachmittags würde die Temperatur sicher bis auf fünfzehn Grad klettern.
    Jaro nahm die Pelzmütze ab und zog die Felljacke aus, die nur äußerlich schäbig war. Im Innern war sie mit dem Fell des Wurzelwühlers gepolstert, den die Siedler in Fallen fingen. Das Frühstück war gut und so bemessen, daß es sättigte. Dazu trank Jaro heißen Salnoblütentee aus einer Thermoskanne.
    Der Siedler hatte die Kanne gerade wieder verstaut und wollte sich auf seinen Traktor schwingen, als er ein Dröhnen hörte.
    Seine Haltung versteifte sich, denn er kannte das Geräusch. Es war das Geräusch von Raumschiffen, die mit gedrosselten Triebwerken und relativ langsamer Fahrt durch die Atmosphäre sanken.
    Jaro Tomkis sah sich um und sah, daß die Siedler auf den benachbarten

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