Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0803 - Stätte der Vergessenen

Titel: 0803 - Stätte der Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gebannt gelauscht. Er hätte einiges anders ausgedrückt, besonders in bezug auf die Problematik der Entarteten. Doch es stand ihm nicht zu, das Sippenoberhaupt der Blaß-Schönen zu korrigieren. „Geht zurück in euer Raumschiff und fliegt in das Reservat, das euch zugewiesen wird", war der einzige Kommentar des Kristallkomplexes.
    Bluter schrie auf, sein schöner Körper wurde von krampfartigen Zuckungen geschüttelt. Beiami wußte zuerst nicht, was er davon halten sollte.
    Dann sah er, in welche Richtung Bluters starre Augen gerichtet waren, und folgte ihrem Blick. Der Schock traf ihn völlig unerwartet.
    Bei dem Grüngürtel außerhalb der neutralen Zone waren einige Schauergestalten aufgetaucht. Häßliche, furchterregend anzusehende Wesen!
    Es konnte sich nur um Tiere handeln, denn kein Intelligenzwesen hätte seine physische Hygiene dermaßen vernachlässigt.
    Schon allein deswegen nicht, damit andere bei seinem Anblick nicht zu Schaden kamen. Mit Ausnahme der Zocken!Waren diese Scheusale Zocken?
    Beiami umfaßte Bluters federleichten Körper und schleppte ihn zur Großen Wiege.
    Bluter stammelte Nonsens-Laute. Seine Poren zuckten, stießen Blutmilch aus.
    Beiami konnte ihm in dieser schweren Stunde nicht beistehen, er mußte alle Kraft zusammennehmen, um nicht selbst schlappzumachen. Er sah die Große Wiege nur als verwaschenen Schemen.
    Bluter zuckte noch einmal, dann erschlaffte sein Körper.
    Er hatte ausgelitten.
    Beiami ließ ihn liegen. Er hoffte, wenigstens sein eigenes Leben zu retten. Warum klammerte er sich nur so sehr daran?
    Wahrscheinlich stimmte es, daß er etwas von einem Kretin an sich hatte.
    Beiami hatte die Große Wiege fast erreicht und drehte sich noch einmal um.
    Das hätte er besser nicht getan. Denn bei der Todesspirale tat sich eine Öffnung auf - und ein Zocke trat heraus.
    Beiamis Beine gehorchten ihm auf einmal nicht mehr.
    Sie stemmten sich so wuchtig gegen den Boden, daß einige Sehnen rissen. Beiami prallte gegen die Hülle der Großen Wiege und fiel zu Boden.
    Er sah den Zocken nun in voller Größe. Beiami wollte sich in erlösende Ohnmacht flüchten. Doch seltsam - es gelang ihm nicht. Er starrte auf die Bestie, stellte fest, daß sie eine kalte, metallene Rüstung trug, und sein anfängliches Entsetzen schwand, Der Zocke verbarg sein Aussehen hinter der metallenen Maske!
    Aber dann hob der Zocke seine Waffe.
    Beiami schrie, als er das Singen des Pfeiles näherkommen hörte. Das Singen schwoll zu einem ohrenbetäubenden Kreischen an, als der Pfeil ihn erreichte.
    Beiami spürte den Einschlag. Dann war Stille. Nur der Schmerz pochte in seinem Körper.
    Er war noch bei Bewußtsein, als zwei Betreuer erschienen, ihn auf eine Bahre luden und ihn zu Heiler brachten.
    Erst dann senkte sich Dunkelheit über seinen Geist.
     
    4.
     
    Lord Zwiebus: „Ich kann keine Strukturlücke in dem Schutzschirm finden", erklärte Galto von seinem Platz am Kommandopult aus. „Er spannt sich fugenlos über den ganzen Kontinent."
    „Das war nicht anders zu erwarten", meinte Ras Tschubai. „Ich bin aber dennoch nicht dafür, den Schutzschirm gewaltsam zu durchbrechen."
    Wir hatten Troltungh in großer Höhe einmal umrundet, um uns einen Überblick zu verschaffen. Dabei hatten wir die Entdeckung gemacht, daß aus dem planetenumspannenden Netzwerk der Kaiserin von Therm nur ein einzelner Kristallarm nach Troltungh hinunterragte. Das war ungewöhnlich - nur ein einziger COMP für einen ganzen Kontinent!
    „Okay, Galto", sagte Ras. „Fliege in den Luftraum von Troltungh ein. Falls irgend etwas passiert, dann steure die Space-Jet aus der Gefahrenzone. Ich werde mit Roi und Zwiebus zu einer der vorgelagerten Inseln teleportieren. Falls es nötig ist, werde ich zurückspringen und dich ebenfalls holen. Aber auf jeden Fall bleiben wir in Funkkontakt."
    Während er noch sprach, faßte der Teleporter Roi und mich an den Oberarmen.
    „Ich nehme Kurs auf den Kristallarm", meldete Galto, niemand widersprach ihm.
    Wir behielten den Bildschirm im Auge, auf dem sich Troltungh aus der Vogelperspektive zeigte. Der Schutzschirm behinderte unsere Sicht in keiner Weise.
    Uns bot sich ein farbenprächtiges Bild. Das Küstengebiet, über dem wir einflogen, war von dichtem Dschungel überwuchert.
    Gelegentliche Bildvergrößerungen zeigten eine vielfältige Flora, und obwohl die Baumkronen der Dschungelriesen den Blick versperrten, bekamen wir auch Vertreter der Tierwelt zu sehen - zumeist buntgefiederte

Weitere Kostenlose Bücher