0815 - Die Höllenbestie
mehr abhängig sein. Die Zeit ist vorbei, um für andere die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Jetzt sind wir an der Reihe. Wir arbeiten für uns allein, verstehst du das?«
»Nicht direkt.«
»Jedenfalls seid ihr uns dabei im Weg. Besonders dein Liebling Jake, Jorys Zwillingsbruder. Wir müssen ihn auslöschen und auch diejenigen Personen, die zu viel wissen. Es kann nur den Mordroboter der Hölle geben.«
Amy Lester hatte die Worte gehört, sie aber nicht verdaut. Bleich war sie geworden. Fahrig bewegten sich ihre Hände, und Suko sah, dass sie Mühe hatte, auf den Beinen zu bleiben. Er führte sie zu einem Sessel und drückte sie dort hinein, verfolgt von den teils spöttischen, teils amüsierten Blicken der Frau.
Suko glaubte ihr. Sie würde zusammen mit ihrem Sohn zum großen Vernichtungsfeldzug blasen, und er konnte sich auch vorstellen, dass John bereits ein Zusammentreffen mit Mister Amok hinter sich gehabt und es auch überlebt hatte.
Amy hielt den Inspektor an der Hand fest. »Bitte«, flüsterte sie.
»Ich kann nicht mehr. Sie müssen mir helfen. Ich begreife das alles nicht. Es ist einfach nicht zu fassen. Ich komme…«
Suko lächelte. »Keine Sorge, Amy, wir bringen das schon alles in Ordnung.«
Er entzog sich der Hand, richtete sich auf und drehte sich gemächlich um. »Bisher haben wir nur von deinem Sohn gesprochen. Wo kann er denn sein? Hat er dich allein gelassen?«
»Er wird noch kommen.«
»Tot oder lebendig?«
Suko hatte die Person bewusst reizen wollen, was ihm auch gelungen war, denn sie rührte sich nicht und standauf dem Boden, als hätte man sie dort festgeleimt. »Tot?« flüsterte sie nach einer Weile.
»Du wagst das mich zu fragen?«
»Sicher.«
»Man kann ihn nicht töten. Er… er ist unbesiegbar! Hast du verstanden?«
»Ja, aber ich glaube es nicht.«
»Der Teufel schützt ihn.«
»Kann schon sein.« Suko gab sich bewusst lässig und dabei auch provozierend. »Auch Asmodis ist nicht allmächtig, das kann ich dir versprechen. Ich kenne ihn…«
Die Frau lachte schrill. »Du… du willst den Teufel kennen? Ausgerechnet du?«
»Ja.«
»Niemand kennt ihn genau.«
»Das habe ich nicht behauptet, aber ich habe schon oft genug gegen ihn gekämpft. Zusammen mit meinem Partner John Sinclair. Der Teufel hat es bisher nicht geschafft, uns zu besiegen, und ich denke, dass dies auch noch eine Weile so bleiben wird.«
»Mein Sohn wird euch zerreißen.«
»Das meinen Sie, Madam.« Suko lächelte spöttisch. »Aber das alles ist die reine Theorie. Ich bin hier, doch John Sinclair wird bestimmt dort sein, wo Mister Amok auftaucht. Er wird ihn stellen, er wird seine Existenz vernichten.«
»Nein!«
»Du kannst schreien, ich glaube dir nicht. Ein Zombie, ein lebender Toter – es ist für uns ein simpler und schon lächerlicher Gegner. Geweihte Silberkugeln schaffen ihn leicht, das ist überhaupt kein Problem für uns. Wahrscheinlich existiert er schon nicht mehr.«
»Ich hätte es gespürt!«
»Wie denn?«
»Es gibt ein Band zwischen uns, das nicht zerreißt. Ich leide für ihn mit, ich freue mich für ihn.« Sie drückte ihren Kopf mit dem flachen Gesicht nach vorn. »Außerdem will ich dir noch etwas sagen. Er ist kein normaler, kein gewöhnlicher Zombie, den du erwähnt hast. Er ist etwas Besonderes, Einmaliges, denn ich habe mit ihm experimentieren können. Ich habe ihm ein eigenes Innenleben gegeben. Ja, er war kurz nach der Geburt schon tot, das gebe ich zu, aber der Teufel und ich haben ihn am Leben erhalten. Ich habe einen Mechanismus in seinen Körper eingebaut, der alles andere ersetzt. Ich habe diesen Mechanismus von unserem Herrn und Meister absegnen lassen. Wenn du Asmodis kennst, wirst du zugeben, dass er gern experimentiert. Ich habe ihn dabei unterstützt. Das Blut, das rohe Fleisch, die Kraft eines Kannibalen unterstützt ihn. Da holt er sich Energie für seine Existenz. Da kann er sich aufladen, und die Kraft der anderen Seite lässt ihn glühen. Er ist der Prototyp eines neuen Zombies. Die zweite Generation der Untoten wird gezüchtet. Mit Jory habe ich den Anfang gemacht, und wir sind wieder zurückgekehrt, um andere folgen zu lassen. Ich werde das Experiment, das ich vor sechsundzwanzig Jahren durchführte, wiederholen, wieder mit einem großen Erfolg, nur wird es bald schneller gehen. Ich brauche nicht mehr zu warten und mir einen bestimmten Weg auszusuchen wie bei Jory. Diesmal kann ich das Ziel direkt ansteuern, was ich auch tun werde.«
»Wer bist
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