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0098 - Der Joker des Teufels

0098 - Der Joker des Teufels

Titel: 0098 - Der Joker des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Es war nicht schwierig, dieses Ziel zu erreichen. Ein Mann, der aus dem fernen Rußland nach London gekommen war, konnte ihnen dazu verhelfen.
    Surab Tinatin hieß er und er nannte sich selbst »Joker des Teufels«. Nichts Satanisches war Surab Tinatin fremd.
    Er hatte viele Jahre in Moskau und in Nowosibirsk sein Unwesen getrieben, war von der russischen Polizei und vom sowjetischen Geheimdienst KGB gejagt worden, ohne daß man ihn jemals hätte festsetzen können.
    Er hatte Rußland aus freien Stücken den Rücken gekehrt, um in London eine ruhmreiche Tat zu vollbringen, die ihn bis in den letzten Winkel der Dimensionen des Schreckens bekanntmachen würde.
    Noch waren Sally, Wanda, Audrey und Carrie allein im Kellergewölbe.
    Gespannt warteten sie auf den Joker des Teufels, der bald kommen mußte. Sally, ein brünettes Ding von achtzehn Jahren mit Stupsnase und frechen Sommersprossen, war eigentlich nur eine Mitläuferin.
    Sie machte immer das, was die anderen sagten. Und als die Freundinnen beschlossen hatten, sich dem Bösen zu verschreiben, hatte Sally nicht den Mut gehabt, sich auszuschließen.
    Deshalb war sie hier.
    Fröstelnd blickte sie sich um. An der Decke strahlte eine Glühbirne, deren Schein die Wände naß glänzen ließ.
    Das alte Mauerwerk bestand aus großen, unregelmäßigen Steinen. In den Fugen war weißer Schimmel zu erkennen.
    Was suchst du hier? fragte sich Sally heimlich. In diesem Keller ist es gefährlich. Wenn du bleibst, wirst du dein Leben verlieren. Sei einmal in deinem Leben nicht feige. Wehr dich gegen die anderen!
    Sag ihnen, daß du hier nicht länger bleiben willst, daß du gehen möchtest. Sie können dich nicht zwingen, hierzubleiben!
    Der Blick der schwarzhaarigen Wanda streifte Sally. Wanda war eine Wildkatze, die ihren Willen immer und überall durchzusetzen verstand.
    »Ist etwas, Sally?« fragte Wanda lauernd.
    Sally schüttelte schnell den Kopf. Sie schluckte trocken. »Nein. Was soll denn sein?«
    »Du siehst mich so an, als würde es dir hier unten nicht gefallen.«
    »Es gibt schönere Orte als diesen, das kannst du nicht leugnen.«
    »Will ich ja gar nicht. Aber für unser Vorhaben eignet er sich bestens.« Wandas Augen wurden schmal. »Du bleibst doch hoffentlich bei der Stange, oder?«
    »Aber ja.«
    »Vorhin dachte ich nämlich, du hättest die Absicht, die Flucht zu ergreifen.«
    Sally hob trotzig den Kopf. Audrey und Carrie blickten sie spöttisch an. Sally wußte, was ihre Freundinnen dachten.
    Ja, sie hatte Angst. Aber sie hätte das niemals zugegeben. Zornig sagte sie: »Ich fürchte mich hier unten genauso wenig wie ihr.«
    »Na, dann ist ja alles bestens«, sagte Wanda zufrieden.
    Plötzlich vernahmen die Mädchen im Hintergrund des Kellers ein Geräusch.
    Und dann war er da der Joker des Teufels!
    Seltsam sah er aus mit seinem blutroten Mantel und dem gleichfarbigen Zylinder. Er war ein Mann, dessen Alter man schlecht bestimmen konnte. Sein Blick war eiskalt. Mitleid und Herzenswärme schienen ihm fremd zu sein. Ein eisengrauer Bart zierte seine Oberlippe. An den Ecken, über den Mundwinkeln, war er nach unten gebogen.
    Langsam kam Surab Tinatin näher. Er verfügte über eine spürbare diabolische Ausstrahlung, der man sich nicht entziehen konnte.
    Bosheit und Gemeinheit waren auf sein Banner geheftet. Gutes konnte dieser Mann in seinem ganzen Leben noch nicht getan haben.
    Es hieß von ihm, daß er der Zauberei und der Schwarzen Magie mächtig war. Er sollte verblüffende Dinge tun können.
    Sally nagte aufgeregt an ihrer Unterlippe. Seit der Joker des Teufels den Keller betreten hatte, fühlte sie sich schon gar nicht mehr wohl hier unten, und sie ärgerte sich darüber, daß sie mit Wanda, Audrey und Carrie hierhergekommen war.
    Surab Tinatin blieb vier Yard vor den Mädchen stehen. Er musterte sie mit seinen durchdringenden Augen.
    Sein Blick ängstigte Sally. Sie konnte ihm nicht standhalten und sah zu Boden. Tinatin hob die Hände.
    Ober- und Unterarme bildeten nun einen rechten Winkel. Die Handflächen wiesen nach unten. Tinatins Hände schienen auf etwas zu liegen.
    Die Mädchen konnten noch nicht sehen, was es war. Doch in der nächsten Sekunde begann die Luft unter den Händen des Russen zu flimmern, und dann erschien vor den erstaunten Augen der vier Girls ein schwarzer, rechteckiger Steinblock.
    Sally mußte sofort an einen Altar denken.
    Sie sah ein Relief an der Vorderfront. Es zeigte eine grauenerregende Szene, in der Leid, Not und Tod

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