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0815 - Die Höllenbestie

0815 - Die Höllenbestie

Titel: 0815 - Die Höllenbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und schauten sich etwas skeptisch um. Karin war sechzehn Jahre jung, Petra fünfzehn. Sie stammten aus Bochum und waren als Austauschschülerinnen nach England gekommen. Besonders die blonde Petra mochte Jake gut leiden. Hin und wieder warf sie ihm einen langen verliebten Blick zu.
    Jake tat, als hätte er nichts bemerkt. Er stemmte sich in die Ruder, unterstützt von einem Freund, und so schafften sie es gemeinsam, die Brandung zu überwinden.
    Vor ihnen lag das offene Meer.
    Hier wehte der Wind kräftiger, und sie holten die Ruder ein. Sie schauten sich um.
    »Wohin sollen wir fahren?« rief Jake.
    »An Land.«
    »Warum denn, Petra?«
    »Da können wir etwas anderes sehen.« Die Blonde drehte sich und deutete auf einen bestimmten Fleck dieser kleinen Bucht. Dort stieg das Gelände flach an. »Ich habe davon gehört, dass es dort alte Höhlen geben soll.«
    »Ja, vielleicht finden wir einen Schatz!« rief Karin.
    »Was meint ihr?« fragte Jake die anderen Jungen.
    Brett und Olly nickten. Sie waren Brüder. Brett siebzehn Jahre, Olly vierzehn.
    Jake Lester nickte. »Einverstanden, fahren wir hin.« Er startete den Außenborder.
    »Wie lange haben wir Zeit?« wollte Petra wissen.
    »Zwei Stunden«, erwiderte Olly.
    »Das schaffen wir immer.«
    Jake sagte nichts. Er hatte seine Augen auf das Ufer gerichtet und wunderte sich darüber, dass es an einer bestimmten Stelle immer aufblitzte…
    ***
    Was auch stimmte, denn auf diesem schmalen Strandstreifen hielten sich zwei Personen auf.
    Mutter und Sohn.
    Die Frau hielt das Fernglas gegen die Augen. Es war ein teures Glas mit perfekter Optik. Was sehr fern war, erschien plötzlich zum Greifen nah, und die Frau hatte es auch geschafft, Jake Lester unter all den Urlaubern auszumachen.
    Sie ließ ihn nicht aus dem Blick, bekam alles mit, auch den Besuch bei seiner Mutter. Dabei umspielte ein kaltes Lächeln die Lippen der Frau. Sie nickte vor sich hin. Ihre Augen verengten sich dabei.
    Durch ihren Kopf jagten gefährliche Gedanken, denn ihr Plan hatte sich blitzschnell gebildet.
    Sie würde Jake erschrecken, und er machte es ihr leicht, als er zusammen mit seinen Freunden in das Boot gestiegen war und sie losruderten.
    Die Frau ließ das Glas sinken.
    Jory hatte die Bewegung gesehen. Er kam auf seine Mutter zu. Ein Schatten überfiel die Hockende. »Was ist denn los?«
    »Schwimmst du gern?«
    »Ja.«
    »Das kannst du gleich ausprobieren.«
    »Wie meinst du das?«
    Sie erklärte ihm, dass auf einer gewissen Stelle des Meeres ein Boot auf den Wellen tanzte. Dann reichte sie ihm das Glas, damit er es sich aus der »Nähe« anschauen konnte. »Hast du es entdeckt?«
    Jory nickte.
    Die Frau wollte ganz sicher sein. »Wie viele Personen sitzen denn in dem Boot?«
    Er zählte nach. Es fiel ihm nicht leicht. »F… ünf, glaube ich, Mutter.«
    »Sehr gut. Hast du auch einen erkannt?«
    »Ja, einer sieht so aus wie ich.«
    »Richtig, denn das ist dein Bruder Jake. Und ihn wirst du auf deine Art und Weise begrüßen.«
    »Wie denn?«
    »Du kannst doch schwimmen. Sorge dafür, dass sie sich erschrecken.« Die Frau kicherte und rieb sich die Hände.
    Jory gab seiner Mutter das Glas zurück. »Ich kann ihnen in die Beine beißen oder auch in das Boot.«
    »Mach, was du willst.«
    »Ja, Mutter.« Er schaute sie an. »Ist was?«
    »Soll ich dir mal was sagen?«
    »Immer, mein Sohn.« Jory wischte über seine Lippen. »Ich glaube, dass du gar nicht älter geworden bist. Du siehst immer noch so aus wie früher. Ich aber bin gewachsen.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.« In den Augen der Frau funkelte es. »Du hast Recht, mein Junge, du hast ja so Recht…«
    ***
    Die fünf Jugendlichen hatten immer dann ihren besonderen Spaß, wenn die Wellen quer gegen das Boot anliefen, es in die Höhe hoben, als wollten sie es mehrere Meter weit tragen.
    Aber es gehorchte den Gesetzen der Physik. Nach dem Wellenberg kam das Wellental, in das sie immer wieder hineinglitten, als würden sie über Glas rutschen.
    Petra hatte ihren Platz neben Jake am Heck gefunden. Sie war für ihr Alter ziemlich gut gebaut. Der Bikini saß knapp, das wusste sie und nutzte es auch aus. Denn hin und wieder bewegte sie sich so stark, als wollte sie das Oberteil zum Platzen bringen. Dabei hingen ihre blauen Augen an dem Jungen neben ihr, der sich um sie nicht so stark kümmern konnte, weil er das Ruder hielt.
    Alle fünf hatten nicht damit gerechnet, dass dieses neue Ufer doch ziemlich weit

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