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0815 - Die Höllenbestie

0815 - Die Höllenbestie

Titel: 0815 - Die Höllenbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und weiter durch die Luft, dicht an Karins Gesicht vorbei. Sie zuckte zur Seite, konnte aber nichts erkennen.
    Auch alle anderen waren überrascht.
    Bis auf Petra.
    Die war entsetzt.
    Denn die nasse tote Ratte war genau auf ihrem Schoß gelandet!
    ***
    Zuerst geschah nichts. Dann aber – es waren wenige Sekunden verstrichen – schrie Petra auf. Ihr Mund klaffte auf, er bildete eine Höhle, und aus der Tiefe der Kehle drang ein gellender Schrei, der so laut und schrecklich war, dass den anderen jungen Leuten beinahe das Blut in den Adern gefror.
    Petra brüllte wie am Spieß. Sie war totenbleich geworden und auch rot angelaufen. Ihre Augen glichen zwei Kugeln, die man in die Höhlen geschoben hatte. Sie zitterte und hatte die Arme in die Höhe gerissen. Ihr Körper hatte sich versteift, und sie traute sich nicht, die Arme zu senken und die Ratte von ihrem Schoß zu nehmen, die dort als haariger und blutiger Klumpen lag.
    Als Erster bewegte sich Jake. Auch ihm fiel es nicht leicht, nach dem toten Tier zu fassen. Er hatte sich stark überwinden müssen, streckte seine rechte Hand vor, und der in ein Wimmern übergegangene Schrei der jungen Petra tönte in sein rechtes Ohr.
    Es ekelte ihn, als er das Tier anhob. Mit einer zuckenden Bewegung schleuderte er es über Bord. Die Ratte war nicht mehr als ein blutiges Bündel gewesen, sie klatschte ins Wasser und versank.
    Jake hatte sich gedreht. Er wollte ihr nachschauen, wie sie in die Tiefe glitt. Gleichzeitig tauchte er seine rechte Hand in das Wasser, damit die Haut vom Blut befreit wurde und die Wellen es abspülen konnten.
    Was hinter ihm passierte, kriegte er nicht mit. Karin hatte ihre Tube fallen lassen. Sie zitterte und schüttelte sich. Die Zähne schlugen gegeneinander. Es hörte sich an, als würden alte Knochen klappern.
    Petra weinte, während Schauer über ihren Körper liefen.
    Olly hatte sich nicht gerührt. Er war nur totenblass geworden.
    Brett, der Junge mit den langen Haaren, hatte seine Beine angezogen und sah aus, als wollte er jeden Moment über Bord springen.
    Doch er blieb sitzen.
    Nur Jake schaute auf das Wasser.
    Er hatte sich wieder gefangen, die Gedanken arbeiteten klar. Es flogen hier keine toten, blutigen Ratten durch die Luft. Die musste ins Boot geworfen worden sein.
    Und hatte nicht Petra einen Schwimmer gesehen?
    Er suchte die Wasserfläche ab. Die Ratte war verschwunden. Irgendwann würde die Strömung das tote Tier wieder an die Oberfläche oder ans Ufer treiben.
    Nicht weit entfernt geschah das Seltsame. Es begann eine Begegnung, die Jake nie in seinem Leben vergessen würde. Eine lange Welle rollte heran und brachte dabei etwas aus der Tiefe hoch.
    Das musste ein Schwimmer sein!
    Sein Kopf tauchte auf, bedeckt mit nassen Haaren, die wie dickes Öl auf dem Schädel klebten.
    Das alles interessierte Jake nicht. Er sah nur das Gesicht des Schwimmers, und eine nie gekannte Kälte erfasste von innen her seinen Körper. Dieses Gesicht, diese Stirn, diese Augen, die Nase, auch der Mund – verdammt, das gab es nicht, das konnte es einfach nicht geben. Das… das war doch er, der da auf das Boot schaute, sich von den Wellen tragen ließ und dabei Wasser trat.
    Genau er!
    Identisch!
    Aber ich sitze hier im Boot, schoss es ihm durch den Kopf. Ich habe damit nichts zu tun.
    Er wusste nicht, wie lange er auf das Wasser und auf die andere Person gestarrt hatte, aber er glaubte plötzlich, dass sich etwas zwischen ihn und dieses zweite Ziel schob.
    Ein Bild, das einige Jahre zurücklag. Er sah sich in einem italienischen Restaurant zusammen mit seiner Mutter. Beide hatten sie toll gegessen, und da war plötzlich für einen Moment dieser fremde Junge erschienen, dessen Anblick seine Mutter so erschreckt hatte.
    Später hatte er mit ihr darüber gesprochen und erfahren, dass der andere Junge sein Aussehen gehabt hatte.
    Mehr hatte Jake nicht erfahren können. Das Thema war auch nicht wieder angesprochen worden. Nun aber sah er diesen Jungen als ältere Person, er tanzte vor ihm, er grinste, er hob den rechten Arm aus dem Wasser, und wieder schaute Jake auf ein zappelndes Tier zwischen seiner Hand. Oder bildete er sich das ein?
    Es war ein Fisch. Der andere musste ihn gefangen haben. Der Fisch lebte noch, aber er schaffte es nicht, sich aus dem Griff zu befreien. Der andere bewegte die Hand mit dem Fisch auf seinen Mund zu.
    Dann biss er dem Tier den Kopf ab.
    Jake ekelte sich, er stöhnte, er hörte das Lachen. Er sah, wie der Junge den Kopf des

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