0819 - Die fliegende Stadt
schlaff nach unten und schienen in sich verdreht zu sein. So hatte Alaska den Forscher der Kaiserin von Therm noch nie gesehen.
„Warum empfängt uns niemand?" nörgelte Rhodan. „Was soll das bedeuten? Ich bin außerordentlich unzufrieden!" Rhodans Gesichtsausdruck ließ erst gar nicht den Verdacht aufkommen, daß seine Worte scherzhaft gemeint sein könnten.
Was hat das zu bedeuten? fragte Alaska sich verwirrt.
Er wandte sich an Douc Langur.
„Wie fühlen Sie sich, Douc? Ist alles in Ordnung?"
„Nein!" pfiff Langur erregt. „Irgend etwas hat sich ereignet. Es fällt mir schwer, mich zu orientieren. Wo sind wir überhaupt? Meine Sinnesorgane arbeiten nicht richtig."
Kein Wunder! dachte Alaska grimmig.
Er unterdrückte ein Gefühl aufsteigender Panik, dann lauschte er tief in sich hinein. Mit ihm selbst schien alles in Ordnung zu sein.
In diesem Augenblick gab ihm Bjo Breiskoll ein heimliches Zeichen. Der Katzer stand hinter Rhodan, so daß dieser ihn nicht sehen konnte. Alaska begriff, daß der junge Mutant ihn zu warnen versuchte.
Die Warnung bezog sich offensichtlich auf Perry Rhodan.
Aus den Augenwinkeln beobachtete Alaska, daß eine Gruppe von Varben quer durch die Halle auf sie zukam. Er holte tief Atem, Die Situation war fatal. Das Rätsel mußte gelöst werden, möglichst noch vor dem Kontakt mit dem varbischen Empfangskomitee.
Douc Langur und Perry Rhodan hatten Schwierigkeiten. Hatte ihnen der Transport durch die Gravitationsröhre geschadet?
„Hören Sie endlich auf, sich um Langur zu kümmern", verlangte Rhodan von Alaska Saedelaere. „Ich finde es unerträglich, wie Sie sich aufführen."
Alaska starrte ihn an.
„Fühlen Sie sich nicht wohl, Perry?"
„Was soll diese Frage?" erkundigte Rhodan sich ärgerlich. „Ich habe das Gefühl, daß Sie überhaupt nicht wissen, was los ist."
Er warf einen hilfesuchenden Blick in Bjos Richtung. Immerhin schien der rotbraungefleckte Katzer keine Schwierigkeiten zu haben - obwohl man sie bei ihm am ehesten erwartet hätte.
„Wo sind wir?" pfiff Langur. „Ich kann die Umgehung nur undeutlich wahrnehmen."
„Still!" rief ihm Alaska zu. „Verhalten Sie sich ruhig, Douc. Wir werden bald herausgefunden haben, was passiert ist."
Alles in ihm war bis zum Äußersten gespannt. Er blickte in Richtung der Varbengruppe und erkannte resignierend, daß ihm keine Zeit mehr bleiben würde, irgend etwas zu unternehmen. Er entschloß sich, die Flucht nach vorn zu ergreifen, und machte ein paar Schritte auf die sieben Fremden zu, aus denen sich das Empfangskomitee zusammensetzte.
Die Varben durften auf keinen Fall merken, daß zwei der Besucher nicht im Vollbesitz ihrer Fähigkeiten waren, das hätte die Verhandlungsposition der SOL-Delegation von Anfang an geschwächt. Alaska hoffte, daß Perry Rhodan und Douc sich in kurzer Zeit erholen würden.
Er sah den Varben entgegen und beschloß, ihnen die Eröffnung eines Gesprächs zu überlassen.
Damit fand er Zeit, noch einmal kurz die Umgebung zu inspizieren. Die gesamte Anlage schien sich auf einer hoch über der Planetenoberfläche gelegenen Plattform zu befinden. Durch einige der seitlichen Ausgänge und durch mehrere Fenster entdeckte Alaska kühn geschwungene Gravitationsstraßen im Luftraum von Dacommion.
„Mein Name ist Lopointh", begrüßte ihn einer der Varben. „Ich bin der persönliche Kontrolleur von Weltverwalter Hamsajanth, der zur Zentralregierung von Varben-Nest gehört."
„Ich bin erfreut", entgegnete Alaska ohne innere Anteilnahme. Er blickte nervös zurück, Douc Langur stand wie angewurzelt da. Der Forscher wagte anscheinend keinen einzigen Schritt zu machen. Rhodan sah sich mißmutig um.
Alaska begann sich darauf einzurichten, daß die Probleme sich nicht so schnell lösen würden, wie er gehofft hatte. Dabei war die mit Douc Langur vorgegangene Veränderung weniger dramatisch als Rhodans rätselhaftes Verhalten.
Perry Rhodan sollte die Verhandlungen mit der varbischen Zentralregierung führen und dabei durchsetzen, daß möglichst schnell Maßnahmen gegen die bevorstehende Invasion des Varben-Nestes durch die Hulkoos getroffen wurden.
Für Alaska stellte sich die Frage, ob dieser sensibel gewordene und überaus empfindlich reagierende Mann überhaupt in der Lage sein würde, ein vernünftiges und erfolgversprechendes Gespräch mit der varbischen Regierung zu führen.
Zum Glück hatten Bjo Breiskoll und Alaska selbst die Reise nach Dacommion offenbar unbeschadet
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