0819 - Die fliegende Stadt
und Zburra suchten.
Die Flotte der Hulkoos hinderte Atlan daran, die Varben unter Druck zu setzen. Obwohl sein Mißtrauen gegenüber diesen seltsamen Wesen ständig wuchs, verlor er nicht den ursprünglichen Plan Rhodans aus den Augen: Die Varben sollten vor den Hulkoos geschützt werden. Das Varben-Nest sollte kein neuer vorgeschobener Stützpunkt in der Mächtigkeitsballung der Superintelligenz BARDIOC werden.
Atlan hatte das Gefühl, in einer Sackgasse zu sein. Wenn er jetzt hart gegen die Varben vorging, um sicher zu sein, daß sie gegen keinen Solgeborenen etwas unternahmen, forderte er vielleicht ihre Feindschaft heraus. Die Varben würden sich bei ihren Gegenmaßnahmen dann auf die SOL konzentrieren und die eigentliche Gefahr, die schwarzen Raumschiffe im Dienst der Inkarnation, unbeachtet lassen.
„Wir sitzen in der Klemme", sagte der Arkonide zu Joscan Hellmut. „Entweder kümmern wir uns nicht mehr um unseren eigentlichen Auftrag und versuchen, alle Besatzungsmitglieder zurückzuholen, oder wir warten weiter ab und gefährden auf diese Weise vielleicht das Leben von Solanern."
Der Kybernetiker seufzte.
„Sie haben recht, Atlan! Aber ich weiß auch keinen Rat. Solange die Hulkoos nicht losschlagen, haben wir immerhin eine Gnadenfrist."
„Ich frage mich, warum sie noch zögern, den geplanten Angriff durchzuführen", schaltete sich Mentro Kosum in das Gespräch ein. Da mit Senco Ahrat der zweite Emotionaut der SOL an Bord der KYHBER auf Baytuin weilte, hielt Kosum sich ständig in der Zentrale auf, um gegebenenfalls das Schiff in einem Alarmstart nach Stammnest zu fliegen.
„Ob sie wissen, daß wir hier sind?" überlegte Hellmut.
Atlan schüttelte den Kopf.
„Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie sind ihrer Sache so sicher, daß sie ihre Vorbereitungen in aller Ruhe abwickeln."
„Die Varben erscheinen mir wie ausgesprochene Dummköpfe", bemerkte Galbraith Deighton, der die Unterhaltung verfolgt hatte. „Sie müßten die eigentliche Gefahr längst erkannt und entsprechend reagiert haben. Statt sich mit uns zu verbünden, machen sie uns Schwierigkeiten und verzögern die Verhandlungen."
„Das liegt an ihrer Mentalität", meinte Kosum. „Sie haben uns gestattet, auf Wassytoir Rohstoffe an Bord zu nehmen - das beweist, daß sie grundsätzlich verträgliche Wesen sind. Ich bin überzeugt davon, daß Rhodan die Verhandlungen mit der Varben-Regierung auf Dacommion erfolgreich abschließen wird."
„Wenn er dazu noch in der Lage ist!" unkte Atlan. „Ich habe ein unbehagliches Gefühl, wenn ich an die Geschichte denke, die wir von Ras Tschubai gehört haben."
„Der Ärger begann bereits, als wir Koerlaminth an Bord genommen haben", erinnerte Deighton. „Die Tatsache, daß Perry Rhodan sich dafür entschieden hat, gegen BARDIOC auf der Seite der Kaiserin von Therm zu kämpfen, hat uns bisher nur Nachteile gebracht."
Atlan hörte kaum noch zu. Im Grunde genommen fruchteten diese Diskussionen nur wenig. Die Menschen an Bord der SOL hatten wahrscheinlich noch nicht begriffen, wie tief sie bereits in die kosmische Auseinandersetzung zweier Superintelligenzen verstrickt waren.
Atlan bezweifelte, daß es noch ein Zurück für sie gab.
So gesehen, erschien der Plan Rhodans, über eine Inkarnation Kontakt mit BARDIOC zu bekommen, folgerichtig. Trotzdem erschien er Atlan undurchführbar.
Daß er nicht allein so dachte, bewiesen die nächsten Worte von Fellmer Lloyd, dem Chef des Mutantenkorps.
„Wahrscheinlich überschätzen wir unseren Einfluß", sagte der Telepath. „Ich glaube, daß ES für alles verantwortlich ist.
Das Geisteswesen hat es durch geschickte Schachzüge verstanden, uns in diese Situation zu bringen.
ES erwartet irgend etwas von uns."
Damit, dachte Atlan sarkastisch, stand die uralte Frage im Raum, ob der Mensch Herr seines eigenen Willens war oder einfach nur das tat, wozu er bestimmt war.
„Douc Langur benutzt LOGIKOR, einen Roboter. Also kann Douc Langur kein Roboter sein, denn es ist einfach grotesk, sich vorzustellen, daß ein Roboter einen Roboter in der Art und Weise benutzt, wie Langur das mit LOGIKOR tut."
Galbraith Deighton Gefühlsmechaniker, Zellaktivatorträger und ehemaliger SolAb-Chef.
3.
Seltsamerweise zeigte der varbische Kontrolleur überhaupt keine Reaktion.
Er ignorierte das, was in seiner unmittelbaren Nähe geschah.
Das Verhalten des Varben machte Alaska derart betroffen, daß er das Gefühl, zusammen mit seinen drei Begleitern einer
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